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Bevor sie bereit sind, die Friedensgespräche mit der Regierung fortzusetzen, wollen die M23 Rebellen, dass alle Waffen ruhen. Die M23, bestehend aus desertierten Soldaten der Armee und verschiedenen Milizen, begann als Meuterei. Ihr größter Erfolg war im vergangenen Jahr die Eroberung von Goma, einer der wichtigsten Städte im Osten des Kongos. Nur auf ein Angebot von Friedensverhandlungen hin zogen sie sich zurück.
Die M23 Rebellen, die seit Mai wieder für erneute Kämpfe sorgen, versuchen energisch, entkommene Kindersoldaten wieder einzufangen. 70 Jugendliche konnten entkommen, aber nur 17 von ihnen schafften es in sichere Regionen. Die andern 53 sind in Gefahr, wieder in Milizen Hände zu gelangen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Weltbankpräsident Jim Yong Kim bemühen sich gemeinsam um eine Friedensmission und eine Eingreiftruppe, die den Konflikt beilegen sollen.
Anlässlich des Besuchs von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Goma erklärte die Rebellengruppe M23 einen temporären Waffenstillstand. Gleichzeitig besuchte Weltbank-Direktor Jim Yong Kim den Kongo und versprach, mit 1 Milliarde Dollar die friedliche Entwicklung des Landes und seiner Nachbarn zu unterstützen. Ban Ki Moon fliegt weiter nach Addis Abeba, um an der 50-Jahr-Feier der Afrikanischen Union teilzunehmen.  
Kurz vor dem Besuch von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sind in der Nähe von Goma erneut Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und der Rebellengruppe M23 ausgebrochen. Die Rebellen reagieren auf die Aufstellung einer 3000-Mann-starken Brigade innerhalb der UN-Friedenstruppe MONUSCO, die die verschiedenen Rebellengruppen in der Kivu Region entwaffnen soll.  
Vertreter des Kongo und südafrikanische Partner einigten sich in Paris darauf, 2015 mit dem Bau der ersten Phase eines Mega-Kraftwerks am Kongofluss zu beginnen. Mit einer Leistung von 40.000 Megawatt soll seine Kapazität den Drei-Schluchten-Damm im China übertreffen. Die Kosten werden auf 62 Milliarden Euro geschätzt.  
Zu Ehren von Patrice Lumumba, dem ersten Premier nach der Unabhängigkeit von Belgien in 1960, soll jetzt eine neue Stadt entstehen, ein Zusammenschluss zweier Orte in der Kassai-Oriental Provinz, der Heimat Lumumbas. Er wurde vier Monate nach Amtsantritt, nur 35jährig, vermutlich mit Hilfe westlicher Geheimdienste, ermordet und ist immer noch beliebt. Sein Sohn Raymond sprach von den Träumen seines Vaters, den Kongo zum „Mittelpunkt eines blühenden Afrikas“ zu machen.
Der neue Premier Enrico Letta hat die aus der DR Kongo stammende Cécile Kyenge als Integrationsministerin ernannt. Die 49-jährige Augenärztin lebt seit ihrem Medizinstudium in Italien und ist seit zehn Jahren politisch aktiv. Sie hat schon klare Vorstellungen von ihrer Aufgabe: eine Staatsbürgerschaftsreform und eine Verbesserung der Rechtslage von Migranten. Laut dem nationalen Statistikinstitut wohnen über 4,5 Mio. Ausländer in Italien; die hohe Wachstumsrate wurde bedingt durch die Migrationsbewegung von Nord Afrika. Aber die schwarze Ministerin hat auch schon Feinde, besonders die fremdenfeindliche Regionalpartei Lega Nord.
Der brasilianische General dos Santos Cruz, der sich im Chaos von Haiti verdient gemacht hat, erhielt das UNO – Mandat, die 20,000 Truppen im Kongo effektiv zu leiten und die Bevölkerung zu schützen. Besonderes Gewicht hat die neue offensive Eingreiftruppe, die bewaffnete Rebellengruppen im Osten des Landes mit Waffengewalt „ausschalten“ soll. Als die M23 Rebellen die Bewohner nördlich von Goma zwingen wollten, gegen die UNO Truppen zu protestieren, verließen diese ihre Städte und Dörfer und flohen in die Wälder.
Etwa 350 Mai-Mai Kata-Katanga Milizen marschierten am 23 März bis ins Stadtzentrum der Provinzhauptstadt Lubumbashi. Sie trugen die rot-grün-weiße Flagge des unabhängigen Katanga. Nach heftigen Kämpfen ergaben sich die Milizen. Sie kämpfen angeblich um Autonomie für die Provinz, weil sie nichts von dem Rohstoffreichtum an Kupfer, Gold und Kobalt profitiert haben. Der Kampf um die Befreiung Katangas geht in die 1960er Jahre zurück und hat große Flüchtlingswellen verursacht. Noch ist kein Ende der ungelösten Probleme in Sicht.
Weil sie vor einem Monat einen Protestmarsch gegen hohe Wasser – und Stromrechnungen sowie gegen Misswirtschaft in ihrer Provinz Bandundu planten, wurden 12 Aktivisten zu je 20 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage lautete: Rebellion und Verschwörung. Die afrikanische Menschenrechtsgruppe ASADHO nannte das Urteil „eine Verletzung aller nationalen und internationalen Garantien für ein faires Verfahren“. Einen Tag vor dem Protest wurden sie festgenommen und sollen während den Untersuchungen „schwer gefoltert“ worden sein.
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