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Mit einer feierlichen Zeremonie wurde Mgr. Kaboy Ruboneka als neuer Bischof von Goma eingeführt. Er übernimmt von Mgr. Faustin Ngabu, der mit 75 Jahren in den Ruhestand geht, die Führung einer Diözese an der Ruandischen Grenze, die im Zentrum der Konflikte des Ostkongo steht.
Unbekannte Bewaffnete stürmten das Haus des anglikanischen Bischofs der Diözese Bukavu, Sylvestre Bali-Busane Bahati. Die Täter haben angeblich 20,000 US Dollar erhalten, um den Bischof zu ermorden. Als er um sein Leben bat, verlangten sie auch von ihm Geld. Sein Wächter wurde angegriffen und Wertsachen entwendet. Dies ist nur einer von sich mehrenden Überfällen auf Kirchen und Missionspersonal.
Wieder wurden in der Süd Kivu Provinz acht Mitarbeiter des Roten Kreuzes (sieben Kongolesen und ein Schweizer) gekidnappt, als sie von einem Einsatz für Binnenflüchtlinge zurück kamen. Nach fast zwei Jahrzehnten von Unsicherheit und gewaltsamen Konflikten ist das Internationale Rote Kreuz eine der wenigen Organisationen, die dort noch ihre humanitären unparteiischen Dienste tun.
Kämpfer von lokalen Milizen konnten den Flughafen von Mbandaka erobern, bevor sie von MONUC Truppen vertrieben wurden. Kämpfe zwischen den ethnischen Gruppen hatten letztes Jahr über 200.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Politische Beobachter vermuten, dass Anhänger von Jean-Pierre Bemba, der in Den Haag wegen Menschenrechtsverbrechen vor Gericht steht, hinter den Unruhen stehen und von Brazzaville aus mit modernen Waffen ausgerüstet werden.
Einzelheiten des schlimmsten Massakers durch LRA Rebellen in 10 Dörfern der Region von Makombo im Dezember wurden erst jetzt bekannt. Human Rights Watch berichtet von mindestens 321Opfern und 250 Entführten, darunter 80 Kinder. Ein Jahr zuvor hatte die gleiche Gruppe im Südsudan 865 Zivilisten ermordet.  
Nach Berichten der MONUC wird die Ukraine 20 T72 Panzer, 100 Lastwagen und große Mengen Munition im Wert von 80 Millionen Dollar an die kongolesische Armee liefern. Den 140.000 Mann starken Truppen fehlt es an Ausrüstung. Die Regierung Kabilas hat die UN-Friedenstruppe gebeten, sich bis Mitte 2011 vollständig zurückzuziehen.  
In einem Labor in Hannover wird eifrig für Transparenz im Rohstoffsektor gearbeitet, indem man versucht, das Herkunftsland zu identifizieren. Es geht um Coltan, das das für die IT Industrie so wichtige Tantal enthält. 2008 kam die Hälfte des Materials für die Mobiltelefone und Digitalkameras aus Afrika und drei Viertel davon aus dem Krisengebiet Kongo. Der Erlös vom Verkauf werde oft sofort in Waffen umgesetzt. So soll Coltan ein wesentlicher Grund für den nicht enden wollenden Krieg in der Region sein, der für Millionen Menschen Anarchie, Angst und Gewalt bringt.
Präsident Joseph Kabila hat die Sitze in seinem neuen Kabinett von 54 auf 44 reduziert, 20 Posten geändert und frühere Rebellen ausgeschlossen. Er strebt ein effizientes Kabinett an und will sich mit einem Stab aus 15 „engagierten und vertrauenswürdigen“ Mitarbeitern umgeben, worunter der Sicherheitsbeauftragte Pierre Lumbi Okongo den strategisch wichtigsten Posten inne hat. Im Hinblick auf die Wahlen in 2011 wird Kabilas Umbildung als Schritt gesehen, die Macht zu bündeln und zu halten.
Das Netzwerk „Frieden für den Kongo“, bestehend aus christlichen Missionaren, fordert von den USA Unterstützung für einen „gerechten und beständigen Frieden“ in der Mitte Afrikas. Es solle keine weitere Militarisierung der Region geben. Auch müsse die wirtschaftliche Hilfe für die Regime in Ruanda und Uganda geprüft werden. Das Schreiben soll von einhundert tausend Unterschriften unterstützt werden.
Nachdem Senegal den Erdbebenopfern von Haiti freies Land angeboten hat, wenn sie in ihre Heimat zurückkehren wollen, will auch die Demokratische Republik Kongo trotz eigener Notlage und heftiger Kritik ihre Brüder in der Karibik mit 2,5 Millionen Dollar unterstützen.
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