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Der frühere Fußballstar George Weah will seinen Einspruch gegen die Wahlergebnisse zurückziehen und den Sieg von Frau Ellen Johnson-Sirleaf zur neuen Präsidentin anerkennen.
Der unterlegene Kandidat George Weah will das Ergebnis der Präsidentschaftswahl nicht anerkennen. Er drohte am Sonntag, die Vereidigung der neuen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf zu boykottieren. Nach dieser Ankündigung kam es zu Ausschreitungen von Weah-Anhängern mit der Polizei.
Ellen Johnson-Shirleaf wurde mit 59,4% der Stimmen offziell zur Gewinnerin der Präsidentschaftswahlen erklärt und wird damit die erste Frau Afrika, die in die Führungsposition eines afrikanischen Landes demokratisch gewählt wurde. Ihr Gegenkandidat, Ex-Fußballstar Georg Weah, sprach von Wahlbetrug, UN-Wahlbeobacher erkärten die Wahl frei und fair. Es waren die ersten freien Wahlen nach 15 Jahren Bürgerkrieg.
Nach Angaben der Wahlkommission hat bei den Präsidentschaftswahlen in Liberia George Weah 29% und Ellen Johnson-Sirleaf 19% der Stimmen erhalten. Damit ist eine Stichwahl in vier Wochen nötig. Die ehemaligen Warlords gingen leer aus. In den Parlamentswahlen erhielt Weahs neu gegründete Partei zwar die höhste Stimmenanzahl, aber nur etwa 20% der umkämpften Sitze in Parlament und weniger im Senat.
Die Präsidentschaftswahlen in Liberia sind bei einer Wahlbeteiligung von über 70% friedlich verlaufen.
Die beiden aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten wollen einen Plan akzeptieren, wonach angesichts einer bodenlosen Korruption der Übergangsregierung gewisse Schlüsselpositionen im Staatsapparat für drei Jahre von ausländischen Experten übernommen werden. Im Gegenzug wollen die Geberländer 500 Millionen in den Wiederaufbau des Landes investieren.
Nachdem drei Kandidaten, die gegen den Ausschluss ihrer Namen auf der Liste der Präsidentschaftskandidaten geklagt haben, sich zurückgezogen, ist der Weg frei für die Wahlen am 11. Oktober.
Georg Weah, bekannt als internationaler Fußballer, kehrte aus den USA in seine Heimat Liberia zurück und wurde Spitzenkandidat der Partei Congress for Democratic Change für die Präsidentschaftswahlen am 11. Oktober. Die jetztige Regierung unter Präsident Gyude Bryant wird nicht kandidieren.
Vier Millionen Liberianer werden zum ersten Mal seit dem Ende des Bürgerkriegs am 11. Oktober zur Wahl gehen. Eine Million liberianische Flüchtlinge sind noch nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. Bisher sorgen 14.000 UN-Truppen für Sicherheit im Lande.
Die Amtsenthebung wegen Korruptionsvorwürfen von Parlamentssprecher, Georg Dweh, hat in Liberia zu neuen Spannungen geführt. Dweh ist Mitgründer der Rebellenbewegung RUF und ehemalige RUF-Anhänger drohten, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen.
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