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Neben einer Frau aus dem Jemen, erhalten zwei Liberianerinnen den Friedensnobelpreis: die Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf für ihren Kampf für Frieden und Frauenrechte und die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee. Während die Würdigung der Präsidentin gerade vor der Wahl umstritten war, wurde die Wahl von Gbowee allgemein begrüßt. Sie hatte zur Zeit des Bürgerkriegs die Frauen ihres Landes aufgerufen, bis zur Erreichung des Friedens in einen Hausarbeits- und Sexstreik zu treten und brachte so die kämpfenden Parteien an den Verhandlungstisch.
Die Regierung lässt am 23.08. in einem Referendum über mehrere Verfassungsänderungen abstimmen. Die Opposition hat zu einem Boykott aufgerufen.  
Zwei Mitarbeiter einer Hilfsgruppe sind schuldig befunden worden, über eine Million Dollar Hilfsmittel gestohlen zu haben, die die USA der Regierung in Liberia gegeben hatte. Die beiden hatten fast die ganzen Nahrungsmittel von World Vision verkauft und den Rest an nicht-existierende Städte weitergeleitet. Auch sollen sie mit gestohlenem Baumaterial mehrere Häuser gebaut haben.
Diesen Titel haben afrikanische Redakteure der Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf zugedacht, nachdem sie das weitreichende Gesetz über Meinungsfreiheit unterschrieben hatte. Das neue Gesetz soll Transparenz und Verantwortlichkeit der Regierung sichern und Bürgern Zugang zu Information ermöglichen. Es ist ein Meilenstein in der Medienentwicklung Liberias.
Bei ihrem Besuch in den USA wurde Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf von Präsident Obama für ihren Heroismus gelobt, der es ihr ermöglichte, das Land nach dem Bürgerkrieg wieder aufzubauen. Liberia erhält 15 Millionen Dollar für die Verbesserung der Landrechte und der Handelspolitik sowie für die Schulbildung von Mädchen. Ellen Sirleaf ist Afrikas erstes weibliches Staatsoberhaupt. Sie will sich im nächsten Jahr zur Wiederwahl stellen.
Nach Auffindung der Leiche einer jungen Christin haben christliche Jugendliche eine Moschee angegriffen. Vier Menschen wurden getötet. Etwa 40% der Bevölkerung Liberias soll christlich sein, besonders in den Küstengebieten.
Nach dem jahrelangen Bürgerkrieg wird das Land jetzt vom Meer bedroht. UNO Beobachter sprechen vom steigenden Meeresspiegel und längeren Regenzeiten, beides angeblich durch Klimawandel bedingt. Die rasante Küstenerosion und die sich häufenden Überschwemmungen waschen Wohnsiedlungen und Felder weg. Allein um die fünf Küstenstädte gegen das Meer zu schützen, brauchte das Land Riesensummen. Und es ist die Küste, wo die meisten Liberianer leben und sich die bestehende Infrastruktur befindet.
Keith Jubah, der Leiter der Kommission, die nach dem Bürgerkrieg in 2003 aufgestellt wurde, um die Korruption zu bekämpfen, wurde auf seiner Farm unweit der Hauptstadt Monrovia erschossen und sein Leichnam angezündet. Es gehörte zu seinen Aufgaben, Geschäftsabkommen zu untersuchen und Regierungsausgaben genau zu prüfen.
In der Nähe von Monrovia entsteht ein umweltfreundliches Kraftwerk, das alte Gummi Bäume benutzt, um Strom zu erzeugen. Liberia kann so zum großen Teil mit nachhaltiger Biomasse Energie versorgt werden. Wenn die alten Bäume durch neue ersetzt werden, wird die Plantage verjüngt und ihre Produktivität gesteigert.
Die Veröffentlichung des Berichts der liberianischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) über den 1989 – 2003 Bürgerkrieg, in dem über 250.000 Menschen starben, eine Million vertrieben wurde und 700.000 ins Ausland flohen, spaltet das noch traumatisierte Land und sorgt für Aufruhr. Nach Anhörung von 22.000 Zeugen über die Gräueltaten ist es klar, dass es Täter auch in Regierungskreisen gibt, bis hin zur Präsidentin, die bisher als „Friedensbringerin“ gefeiert wurde.
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