logo Netzwerkafrika
Brasilien und die EU wollen Mosambik in die Entwicklung von Bioenergie mit einbeziehen. Produktion in Mosambik könnte den brasilianischen Ethanolkonzernen EU Importzolle sparen und Europa helfen, eher zu der 20% Quote von erneuerbarem Treibstoff zu gelangen. Umweltorganisationen nennen es „unmoralisch und pervers“, wenn auf fruchtbarem Boden Ölpalmen für Agrartreibstoffe angebaut werden, wenn in dem nämlichen Land Menschen hungern.
Um sich einen schnelleren Zugang zum Meer zu schaffen, hat das Binnenland Botswanan mit der Regierung von Mosambik letzte Woche ein Memorandum über den Bau eines Tiefseehafens in Techobanine und einer 1100 km Eisenbahnverbindung unterzeichnet. SADC unterstützt das Projekt, das auch Mitbenutzern wie Südafrika Swasiland und Simbabwe zugutekommt.
Die Investitionen indischer Firmen in Mosambik könnten bis Ende des Jahres eine Milliarde Dollar übersteigen, die doppelte Summe von 2009. Ein Schwerpunkt ist ein ländliches Elektrifizierungsprojekt in den entlegenen nördlichen und zentralen Provinzen. Mosambik ist nach sechzehn Jahren Bürgerkrieg immer noch im Wiederaufbau begriffen.
Vietnam wird mehr landwirtschaftliche Experten entsenden, um die Reisproduktion der mosambikanischen Bauern zu steigern. Geplant ist auch ein Agrarforschungszentrum, um ertragreichere Sorten zu züchten.  
Ewa 200 Familien in der Sofala Provinz mussten fliehen, weil der Sambesi und seine Nebenflüsse weite Gebiete überfluteten. In diesen Tagen gedenkt Mosambik auch des 10. Geburtstags von Rosita, dem Mädchen, das während der Flutkatastrophe im 2000 auf einem Baum geboren wurde, wohin ihre Mutter sich vor den Fluten gerettet hatte.
Von 147 Landarbeiter Frauen in 1994 gegründet, hat sich die Frauenbank von Nampula, Mosambiks drittgrößter Stadt, zum wichtigen Instrument der Armutsbekämpfung entwickelt. Frauen erhalten Mikrokredite, um ein Projekt ihrer Wahl zu starten. Da es meist um das Wohl ihrer Familien geht, sind die kleinen Unternehmen gewöhnlich erfolgreich, und die Rückzahlungsrate ist hoch. Die Initiative, die Frauen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt, könnte auch sonst wo Schule machen.
Im letzten Land seiner Afrikareise drückte Niebel verhaltenes Lob aus über Mosambiks Mittlerrolle in der SADC und den politischen Willen, das Land voranzubringen und die Armut zu bekämpfen. Er verschwieg aber nicht die Sorge um den manipulierten Wahlprozess im Oktober und die Einkünfte der reichen Ressourcen, besonders Bauxit und Titan, die nicht bei den Armen ankämen. Beide Länder sind zu einem „kritischen Dialog“ bereit.
Gestern wurde Veronica Macamo ohne Gegenstimme als Parlament Präsidentin gewählt. Sie studierte Jura und in der letzten Wahl war sie FRELIMO Kandidatin für die Hauptstadt Maputo.
Präsident Gubueza mit seiner FRELIMO Partei hat einen weiten Vorsprung vor seinen Rivalen. So bleibt Mosambik eine Demokratie mit einer nur schwachen Opposition. Obwohl die Wahlen allgemein als „frei und fair“ bezeichnet wurden, hat die FRELIMO Partei in den vergangenen Jahren sehr viel Macht an sich gerissen und so die Opposition ineffektiv gemacht.
Heute finden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Amtsinhaber Armando Guebuza und seine Frelimo Partei, die seit der Unabhängigkeit in 1975 an der Macht ist, werden als Gewinner gesehen. Neben Renamo mit ihrem Führer Alfonso Dhlakama ist noch eine dritte Partei (MDM) interessiert, die aber wegen angeblicher Formfehler nur in 4 von 13 Wahldistrikten antreten darf. Gerade diese Partei hätte neue Perspektiven in Politik und Wirtschaft bringen können. Obwohl Entwicklungsgelder reichlich fließen, gilt Mosambik als eines der ärmsten Länder der Welt.
­