Als Mosambik in 1975 nach einem blutigen Krieg unabhängig wurde, hat etwa eine Viertel Million Portugiesen das Land fluchtartig verlassen. 40 Jahre später, mit wachsender Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Chaos im Mutterland, zieht es viele Portugiesen zurück in die alte Kolonie. Tausende suchen jährlich eine neue Zukunft, in Minen, Bauindustrie oder eigenen Betrieben wie Restaurants und Touristik. Gute Wachstumsraten, eine verhältnismäßig stabile Regierung und das Schwinden des Argwohns gegen die alten Kolonialherren machen sie zuversichtlich.
Weil sie sich für zwei Polizei-Razzien rächen wollten, haben Mitglieder der Oppositionspartei, der früheren Rebellenbewegung RENAMO, in Muxungué / Sofala einen Polizeiposten attackiert. Es gab fünf Tote und 13 Verletzte. Die RENAMO Partei, unter ihrem Anführer Afonso Dhlakama, hat seit Ende des Bürgerkrieges in 1992 Einfluss und Anhängerschaft verloren. Sie fühlt sich unterdrückt und verfolgt und will sich wegen korrupten Methoden von der Wahl im November zurückziehen. Die neuesten Zusammenstöße erzeugen Ängste und Gerüchte.
Die Überschwemmungen haben weite Landstriche im Gaza Distrikt verwüstet und bis zu Hunderttausend Bewohner in die Flucht getrieben. 40 Menschen kamen in den Fluten um. Im Flussbett des Limpopo, besonders in Xai-Xai, steigt das Wasser weiter. Einige Gebiete sind von der Außenwelt abgeschnitten und können nicht hinreichend versorgt werden. Doch medizinisches Personal spürt Malaria und Cholera auf und bringt den auf Dächern geborenen Babys erste Hilfe.
In den schlimmsten Regenfällen seit der verheerenden Flut in 2000 erwägen die Behörden, 50,000 Menschen aus dem gefährdeten Gebiet zu evakuieren. Acht Flüsse sind bedenklich über ihre Warnstufe gestiegen, am stärksten der Limpopo im Süden des Landes.
Die Kohlenreserven im Land, besonders der Tete Provinz, werden auf 23 Mrd. Tonnen geschätzt, genug um den weltweiten Bedarf für drei Jahre zu decken, aber es fehlt das Geld, die Kohle zu heben und zu transportieren. Das alte Eisenbahnnetz ist marode, und die neue Linie zum Tiefsee-Hafen in Nacala braucht Zeit und Geld. Bei verbesserter Infrastruktur und beständigeren Rohstoffpreisen könnte der erwartete Boom noch kommen.
Regierung und Bevölkerung setzen auf mehr Nachhaltigkeit. Indem sie das Archipel Primeira e Segundas schützen, erhalten sie die Korallen, die die zehn Inseln säumen, fördern den Tourismus und helfen, durch den kontrollierten Fischfang, einem wichtigem Wirtschaftszweig zum Überleben. Die Seegraswiesen garantieren die Nistplätze der Meeresschildkröten und seltenen Vogelarten, während Wale und Delphine ungestört durch die Region streifen.
Amnesty International warnt vor einer Krise in den Strafvollzugsanstalten des Landes. Willkürliche Verhaftungen, auch von Jugendlichen, jahrelange Freiheitsberaubung ohne Verhandlung und Urteil, überfüllte, unhygienische Räumlichkeiten (e.g. 500 Häftlinge in Zellen gedacht für 80), dazu Hunger und Folter haben schon zu Revolten geführt. Diese könnten häufiger und gewalttätiger werden. Die Regierung in Maputo scheint die Kritik ernst zu nehmen.
Das Dreiecksabkommen zwischen Mosambik, Brasilien und Japan, um die Landwirtschaft im Nacala Korridor zu verbessern, stößt bei den Kleinbauern auf heftigen Widerspruch. Die Beschwerden der Bauern von Nampula und umliegenden Provinzen sind: mangelnde Transparenz, Enteignung, Monokulturen und Degradierung von Land und Wasser. Sie wollen Kleinbauern bleiben und für ihre Nahrungssicherung verantwortlich sein.
Eine Schar abgerichteter Ratten ist unterwegs nach Maputo, um der überlasteten Gesundheitsbehörde zu helfen, Tuberkulose in Patienten zu entdecken. In 30 Minuten können sie 400 Sputumproben prüfen und schaffen so in einer Stunde die Arbeit, für die ein Labor Techniker eine Woche braucht. Tuberkulose ist häufig in Mosambik, oft zusammen mit Aids. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig, um eine Ausbreitung zu verhüten. Diese Ratten – „Heldenratten“ genannt – haben auch schon mit erstaunlicher Genauigkeit Landminen heraus geschnüffelt.
In einer Kabinettsumbildung hat Präsident Armando Guebuza seinen Premier entlassen; fünf weitere Minister und vier Gouverneure waren auch von der Säuberung betroffen. Der entlassene Premier war getippt als Nachfolger Guebuzas. Neuer Premier ist der Gouverneur der Tete Provinz, Alberto Vaquina. Guebuza hat wiederholt beteuert, dass er sich an die Gesetze des Landes halten will und bei den Wahlen in zwei Jahren keine dritte Amtszeit anstrebt.