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Bundespräsident Horst Köhler traf auf der zweiten Etappe seiner Afrikareise in Mauretanien ein. Er würdigte die demokratische Entwicklung der letzten beiden Jahre und die gesetzliche Abschaffung der Sklaverei. Nach einem unblutigen Militärputsch gegen ein autoritär-repressives Regime 2005 ist das Land auf dem Weg zur Demokratie. Präsident Cheikh Abdallahi gilt als ein Mann der Versöhnung.
Senegal und Mauretanien haben die Rückkehr von 12.000 Flüchtlingen vereinbart, die 1989 vor den rassistischen Pogromen des Taya-Regimes gegen Mauretanier afrikanischen Ursprungs geflohen waren.
Die Polizei 800 Kilo Kokain gefunden und fünf Dealer verhaftet, darunter einen Spanier und einen Mexikaner. Westafrika wird immer mehr zu einem Umschlagplatz für Drogen aus Lateinamerika für den europäischen Markt, wo Kokain doppelt so teuer ist wie in den USA.
Der Innenminister hat 18 neue politische Parteien zugelassen, unter ihnen eine islamistische Partei, deren Registrierung die vorherige Regierung verweigert hatte.
Die seit Jahrhunderten existierende Praxis der Sklaverei wurde 1981 verboten und jetzt durch ein neues Gesetz strafbar gemacht. Menschenrechtsgruppen kritisieren das Gesetz als schwach, weil es nicht moderne Formen der Sklaverei wie Zwangsheirat und Zwangsarbeit mit einschließt.
Menschenrechtsgruppen begrüßten das Urteil gegen 24 Islamisten, die vom Gericht freigesprochen worden, als einen Sieg der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Mauretanien hat mit einer französischen Firma ein Grossprojekt unterzeichnet, die Hauptstadt über eine 200 km lange Pipeline mit Wasser aus dem Senegalfluss zu versorgen.
Die Afrikanische Union (AU) hat Mauretanien als Mitglied mit allen Rechten wieder aufgenommen. Die Mitgliedschaft wurde nach dem Militärputsch 2005 suspendiert.
Der frühere Finanzminister Sidi Ould Cheikh Abdallahi erhielt bei der Stichwahl 53 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandidat Ahmed Ould Daddah erreichte gut 47 Prozent. EU-Beobachter erklärten die Wahlen für frei. Die Wahlbeteiligung lag bei 67 Prozent.
Bei den Präsidentschaftswahlen erhielt nach vorläufigen Ergebnissen der der Militärjunta nahestehende Sidi Ould Cheikh Abdallah 22,8 Prozent, der zivile Oppositionsführer Ahmed Ould Daddah 21,5 Prozent der Stimmen. Eine Stichwahl ist für den 25. März vorgesehen.
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