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Premier Minister Yahia Ould Ahmed El-Waqef wurde von Sicherheitskräften auf dem Weg nach Nouadhibou zu einer Protestversammlung gegen den Militärputsch von neuem verhaftet. President Sidi Ould Cheikh Abdallahi befindet sich immer noch in der Gewalt der Militärs.  
Mehr als Zweidrittel der Mitglieder des Parlaments und des Senats haben in einer Erklärung ihre Unterstützung für die Militärs, die sich an die Macht putschten, ausgesprochen. Sie beschuldigen den ehemaligen Präsidenten, gegen die Verfassung gehandelt zu haben. General Abdelaziz verhandelt mit Politikern über die Bildung einer neuen Regierung. In Mauretanien hat es in den letzten drei Jahrzehnten 10 Coup gegeben.  
Die Afrikanische Union plant Mauretanien aus der Gemeinschaft afrikanischer Staaten auszuschließen, bis eine verfassungsgemäße Regierung wieder im Amt ist. Der Anführer des Militärputsches, General Mohamed Ould Abdelaziz, versprach Wahlen und hat eine eigene Kandidatur für das Präsidentenamt nicht ausgeschlossen.  
Als Präsident Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi mehrere Generäle entlassen wollte, putschten die Militärs und nahmen ihn und Premierminister Zeine Ould Zeidane fest. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon verurteilte den Coup. Die EU drohte mit Sanktionen. Die Afrikanische Unionen entsandte einen Envoy nach Nouakchott. Die neuen Machthaber versprachen baldige Neuwahlen. Gruppen mauretanischer Bürger demonstrierten sowohl gegen wie auch für die Militärs.  
Mit Hilfe der Organisation 'Anti-Slavery International' hat die ehemalige Sklavin, Hadijatou Mani, die Regierung angeklagt, sie nicht vor dem Schicksal der Sklaverei geschützt zu haben. Mani wurde im Alter von 12 Jahren für 500 Dollar verkauft und von ihrem Herrn häufig geschlagen und sexuell missbraucht. Die Sklaverei wurde 2003 offiziell verboten.
Bei einem Feuergefecht zwischen Armee und islamistischen Militanten gabe es zwei Tote. Sidi Ould Sidna, einer der Mörderer der französichen Touristen, der aus dem Gefängnis entkommen war, soll schwer verwundet worden sein.
Die drei terroristischen Anschläge der letzten Monate haben der Wirtschaft des Landes schweren Schaden zugefügt. Die Paris-Dakar Ralley wurde abgesagt und die Zahl der Touristen ging von 15.000 auf 6.000 zurück.
Unter dem Motto: "Rechte und Pflichten des Bürgers" organisiert die mauretanische Zivilgesellschaft in Nouakchott ihr erstes Sozialforum. Ziel ist es, die Grundlagen für eine demokratische Kultur zu legen.
Nach dem Bombenanschlag auf die israelische Botschaft, bei dem es keine Todesopfer gab, hat die Polizei sieben Verdächtige verhaftet. Mauretanien ist eins der wenigen Länder der Arabischen Liga, das Israel anerkennt.
Vier Monate nach der Verabschiedung des Gesetzes, Sklaverei als kriminelle Tat zu verfolgen, hoffen Menschenrechtsorganisationen, dass großzügige Finanzmittel der Wiedereingliederung ehemaliger Sklaven dienen, die meist nicht wissen, wo und mit was sie ein neues Leben beginnen können. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes wurde jemand zu Gefängnisstrafe verurteilt, weil er zwei Kinder als Sklaven gehalten hatte.
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