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Die radikal islamistische Sekte „Boko Haram“, die in den vergangenen Monaten durch mehrere Anschläge Schlagzeilen machte, besonders in den nördlichen Städten Kano und Jos, droht nun mit neuer Gewalt. Zum Unabhängigkeitstag am 1. Oktober sind Selbstmordattentate in der Hauptstadt Abuja geplant mit der Nationalversammlung und der Nationalbank als mögliche Ziele. Auch die Hafenstadt Lagos, das Nigerdelta und christliche Einrichtungen sind gefährdet. Die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbundene Sekte ist zurzeit überall bereit zuzuschlagen.
Der reißende Strom und anhaltende Regenfälle haben mehrere Brücken zum Einsturz gebracht sowie Dörfer und ganze Landstriche überflutet. Seit dem letzten Wochenende wurden 102 Leichen geborgen. Die meisten Opfer waren Kinder.
Nach dem Selbstmordattentat auf das UN-Hauptquartier, mit 23 Toten, darunter neun UN-Mitarbeiter, hat die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Diplomatenviertel, sind verschärft worden.
In Jos griffen bewaffnete Gruppen junger Christen Muslime am Vortag der Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan an. Es gab mehrere Tote. Sie wollten sich rächen für blutige Bombenangriffe von Muslimen am Vorabend des Weihnachtsfestes, bei denen 80 Menschen umkamen.
Die Regierung hat drei angeschlagene Banken verstaatlicht und mit Kapitalspritzen von 1,3 Milliarden Euro gestützt. Bereits 2009 hatte die Finanzbranche öffentliche Gelder in Höhe von 2,8 Milliarden Euro erhalten.  
Ein UN-Bericht schätzt, dass die Beseitigung der Erdölverschmutzung im Nigerdelta 25-30 Jahre dauern und bis zu einer Milliarde Dollar kosten würde. Die Verseuchung der Umwelt und des Grundwasser im Land des Volks der Ogoni bedroht die Gesundheit der Bevölkerung. Shell Nigeria hat Verantwortung für zwei desaströse Ölspills im Jahr 2008 und 2009 übernommen und will für die Beseitigung der Schäden aufkommen.  
Präsident Goodluck Jonathan will dem Parlament eine Verfassungsänderung vorschlagen, bei der zukünftige Präsidenten statt zwei Mal vier Jahre nur eine, aber dafür längere, Amtszeit bekommen sollen, damit sich die Politiker mehr auf gute Regierungsführung konzentrieren statt auf eine mögliche Wiederwahl. Der Präsident „sei besorgt über die Bitterkeit, die eine Wiederwahl alle vier Jahre erzeugt“.
Die nigerianische Bischofskonferenz fordert Präsident Jonathan auf, eindringlicher gegen die Sekte Boko Haram vorzugehen. Ihrer Meinung nach verfolgt die Sekte einen präzisen Destabilisierungsplan, in dem die Religion missbraucht wird.
Im Nigerdelta leiden die Menschen, durch das Abfackeln des Erdgases in den Ölfeldern, an Asthma und Krebs. Die Felder und Ernten sind durch sauren Regen und Schwermetalle verseucht. Die Ölkonzerne sparen so Geld anstatt das Erdgas zur Energiegewinnung zu nutzen. Umweltschäden sind die Folge. Weltweit verpufft so ein Drittel des gesamten europäischen Erdgasbedarfes.
Nach dem Angriff am Sonntag mit zehn Toten, wurde die Stadt zwei Tage später von massiven Explosionen erschüttert. In nur zehn Tagen starben 40 Menschen. Die Sekte Boko Haram kämpft für islamische Herrschaft und gegen jede westlich beeinflusste Aktivität.
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