Die Vereinigung der Islamischen Gerichte (UIC) wendet Sharia-Gesetzgebung strikt an. Ein junger Mann wurde wegen Raubmord zum Tod verurteilt und öffentlich erschossen. Das Kauen von Khat, einer populären Droge, wurde während des Rhamadan verboten.
Kurz nach einer Ansprache an das Parlament, wurde in Baidoa ein Anschlag mit zwei Autobomben auf den Konvoy von Übergangspräsident Abdullahi Yusuf verübt. Sein Bruder, drei Leibwächter und sechs Angreifer starben, er selbst konnte dem brennenden Auto entkommen.
Drei bewaffnete Männer haben eine über 70 Jahre alte italienische Consolata-Schwester in einem Kinderkrankenhaus in Mogadischu erschossen. Sie starb mit den Worten: "Ich vergebe." Drei vermutliche Täter wurden verhaftet. Ob die Ermordung mit den Papstworten, die die muslemische Welt erregten, in Verbindung steht, ist nicht klar. Eine radikaler Prediger hatten dazu aufgerufen, jeden, der den Propheten Muhammed beleidigt, zu töten.
Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) will 8.000 Friedenstruppen entsenden, um die somalische Übergangsregierung zu unterstützen. Die Milizen der Islamischen Gerichte lehnen jedes ausländische Intervention ab.
Durch die Vermittlung der arabischen Liga haben sich die Übergangsregierung und die Milizen der islamischen Gerichte in Khartum auf mehrere Punkte geeinigt: Einstellung der Feindseligkeiten, Bewahrung der nationalen Einheit, keine Unterstützung für die Warlords und eine langfristige Integration aller Konfliktparteien in eine nationale Polizei und Armee.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren Bürgerkrieg ist ein kenianisches Schiff mit Fernsehgeräten und Kaffee unter dem Jubel der Bevölkerung im Hafen von Mogadischu eingelaufen. Emirate Airlines fliegt seit Ende Juli regelmäßig die Hauptstadt an.
Die islamischen Gerichte haben unter hohen Strafen angeordnet, den Handel mit Holzkohle und mit Wildtieren einzustellen. Die Produktion von Holzkohle hat stark zur Entwaldung und Wüstenbildung beigetragen.
Nachdem 40 Minister ihren Posten niedergelegt haben, löste Präsident Abdullahi Yusuf den Rest der Übergangsregierung auf. Nur Premierminister Ali Mohamed Ghedi behält sein Amt. Die Islamisten kritisieren die Rolle Äthiopien als Vermittler in der Regierungskrise. Ghedis Regierung hat kaum noch Einfluss außerhalb Baidoas.