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Laut dieser Studie kann ein Drittel aller Mädchen keine Grundschule besuchen. 67% sind von einer höheren Schule ausgeschlossen, und das in einem Land, dessen Bildungswesen noch vor zehn Jahren als Vorbild für Afrika galt. Gründe sind: bittere Armut seit dem wirtschaftlichen Ruin, Missbrauch, Zwangsheirat und frühe Schwangerschaften. Dazu kommt, dass viele Mädchen dem Haushalt vorstehen müssen, wenn die Eltern AIDS zum Opfer fielen. Allein die Säuberungsaktion „Murambatsvina“ in 2005 zerstörte die Bildungschancen für 222.000 Kinder.
Bei seinem Besuch in Hongkong zur Graduierung seiner Tochter dankte Mugabe der chinesischen Regierung, dass sie seine Tochter Bona während ihres Studiums gegen die „Belästigungen britischer Journalisten“ abgeschirmt hat. Geschäftlich sucht Mugabe Investitionen und einen Markt für seine Diamanten. Ein medizinischer Besuch in Singapur, der 8. in diesem Jahr, ist nicht ausgeschlossen.
Jugendliche Anhänger von Präsident Mugabe haben am Sonntag wieder eine politische Kundgebung von Premier Tsvangirai gewaltsam gestört, als sie mit Stöcken und Steinen auf MDC Mitglieder los gingen 22 Menschen wurden verletzt. Die Versammlung musste abgebrochen werden.
Mit seiner Aufforderung an Präsident Mugabe, „zum Wohl des Landes“ sein Amt aufzugeben, hat Premier Morgan Tsvangirai wieder Spekulationen um die Gesundheit des 87-jährigen Staatschefs angeheizt. Kurz zuvor hatte die von Mugabe kontrollierte Polizei Tränengas in die Parteizentrale von Tsvangirais MDC gefeuert. Nur unter Druck der Nachbarn teilen sich die beiden Rivalen die Macht, doch die Beziehungen sind und bleiben gespannt.
Robert Mugabe sagte seine Reise nach Genf zum Gipfeltreffen der International Telecommunications Union (ITU) ab, da seiner Frau Grace, dem Außenminister Simbarashe Mumbengegwi und anderen hochstehenden Regierungsbeamten die Einreise in die Schweiz verweigert wurde.
Dr Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury und Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft, hat die leidgeprüfte Kirche in Simbabwe besucht, wo der abtrünnige, Mugabe-treue frühere Bischof von Harare, Nolbert Kunonga, sein böses Spiel treibt. In seiner Predigt im Sportzentrum vor 15,000 Gläubigen geißelte Williams die Machenschaften des exkommunizierten Bischofs, der Kircheneigentum an sich reißt, Gläubige aus den Kirchen verjagt, Schulen und Kliniken kontrolliert und ruiniert, Verhaftungen von Priestern anzettelt und Mugabes Schlägertrupps anheuert, um ganze Gemeinden zu prügeln. Bei einem Treffen mit Mugabe überreichte Erzbischof Williams dem Präsidenten ein Dossier über die Verfolgung von Anglikanern und forderte ein sofortiges Ende der Gewalt.
Nachdem die Afrikanische Union schon letzte Woche Libyens Nationalen Übergangsrat als rechtmäßige Regierung anerkannt hat, setzt Mugabe noch Bedingungen. Erst wenn die neue Regierung mit dem gestürzten Gaddafi und seinen Getreuen verhandelt hat, würden Simbabwe und „die anderen afrikanischen Länder“ diese akzeptieren. Voreiliges Handeln sei „ein Verrat an den Prinzipien der Gründerväter der AU“.
Weil er sich von Gaddafi lossagte, libysche Demonstranten an der Botschaft unterstützte und die neue Flagge hissen ließ, muss Taher Elmagrahi das Land verlassen. Simbabwe, wie bis jetzt die meisten Länder Afrikas, erkennt den Nationalen Übergangsrat nicht an. Mugabe, ein enger Verbündeter Gaddafis, steht hoch in dessen Schuld; das Eingreifen der NATO bezeichnet er als einen Konflikt ums Öl. Noch letzte Woche hat Südafrika einen UN Beschluss blockiert, der den Rebellen Zugriff zu libyschen Geldern gewähren sollte.
Zentralbankdirektor Gideon Gono versuchte Drohungen von Regierungsminister Saviour Kusakawere zu entschärfen, der 13 ausländischen Banken und Unternehmen mit Nationalisierung drohte, wenn sie nicht die Gesetze umsetzen, die eine 51% Beteiligung durch simbabiwische Bürger an ausländischen Firmen vorschreiben.  
BBCs Panorama Programm berichtete über zwei Lager in den Marange Minen, in denen meist zwangsrekrutierte Arbeiter gefoltert werden, wenn sie bessere Arbeitsbedingungen fordern oder illegal nach Diamanten graben. Marange ist einer der reichsten Diamantenfunde der Welt und wird von der Armee betrieben. Der 'Kimberley Prozess', der den Export von 'Blutdiamanten' verhindern sollte, hat den Export aus zwei Diamantenfeldern freigegeben. Trotz heftiger Kritik der Zivilgesellschaft will auch die EU nach erstweiligem Widerstand jetzt den Diamantenimport aus Marange genehmigen.  
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