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Fünf Wochen vor den Wahlen hat die Regierung eine neu gegründete Zeitung in Bulawayo, die "Weekly Times", verboten. In den letzten zwei Jahre sind vier Zeitungen verboten worden.
Radio Africa, das Radio von England aus Radioprogramme nach Simbabwe ausstrahlt, beklagt sich, dass die Sendungen von den Hörern nicht mehr empfangen werden können. Die Regierung leugnet verantwortlich zu sein.
Der oberste Gerichtshof in Harare hat ein Gesetz bestätigt, nach dem die drei Millionen Bürger Simbabwes, die im Ausland leben, nicht an den Wahlen am 31. März teilnehmen können.
In Erwartung der Wahlen am Donnerstag hat der Erzbischof von Bulawayo, Pius Ncube die Bevölkerung aufgefordert, mit friedlichen Mitteln - wie in der Ukraine - die Regierung von Präsident Mugabe zu stürzen. Die Regierung bezeichnete Ncube als "eingefleischten Lügner" im Sold britischer und amerikanischer Interessen. Während die Regierung faire Wählen verspricht, beklagen Menschenrechtsorganisationen ein Klima der Gewalt während des Wahlkampfs.
Die Wahlen von 6 Millionen Bürger für ein neues Parlament sind relativ friedlich verlaufen. Nach vorläufigen Ergebnissen hat die Regierungspartei ZANU-PF eine Zweidrittelmehrheit errungen, mit der eine Verfassungsänderung möglich ist. Die Wahlbeteiligung betrug 42%. Von den 150 Sitzen gewann Zanu-PF 78, MDC 41, Unabhängige 1 Sitz. 30 Sitze werden direkt vom Präsidenten ernannt. Die zugelassen 200 Wahlbeobachter aus befreundeten Staaten bestätigen die Wahlen. Die Opposition verlangt wegen Wahlenbetrug Neuwahlen. Amnesty International, Human Rights Watch und andere internationale Menschenrechtsorganisation glauben, dass die ungleichen Bedingungen im Wahlkampf keine wirklich freie und faire Wahlentscheidung zuließ.
Die afrikanische Gruppe hat Simbabwe wiedergewählt, um den Kontinent für die nächsten drei Jahre bei den 15 Mitgliedsstaaten der UN-Menschenrechtskommission zu vertreten. Mehrere Staaten haben Protest eingelegt. Wegen mangelnder Glaubwürdigkeit will UN Generalsekretär Kofi Annan die Kommission durch einen Rat ersetzen, der direkt von der Generalversammlung gewählt werden soll.
Dürre, Landenteignungen und Mangel an Kunstdünger und Saatgut lassen eine Missernte in Simbabwe erwarten. Nach Schätzungen humanitärer Organisationen werden vier der elf Millionen Einwohner auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Die Regierung will 1.2 Mio. Tonnen importieren.
Amnesty International hat der Regierung anhaltende Gewalt gegen Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen. Berichte aus dem Matabeleland sprechen vom Ausschluss von Nahrungsmittelzuteilungen von Wählern, die für die Opposition gestimmt haben.
Die Regierung wird die 60 Söldner, die seit einem Jahr wegen eines versuchten Putschversuchs in Äquatorial Guinea in Simbabwe inhaftiert waren, nach Südafrika abschieben. Das Gericht verurteilte sie wegen Verletzung der Einreisebestimmungen, konnte jedoch eine Beteiligung am Putschversuch nicht nachweisen.
Der simbabwische Dollar wird um 31% auf 9.000 Zim für den US-Dollar abgewertet.
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