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Zeitig zu Beginn des neuen Schuljahres hat, laut dem „Telegraph“, die Regierung von Harare Großbritannien um Geldmittel angegangen, um den Schulbesuch von einer Million benachteiligter Kinder zu ermöglichen. London überlegt ernstlich, der Bitte nachzukommen, trotz Mugabes anti-britischer Rhetorik und seiner Behauptung, Simbabwe könne viel besser ohne die alten Kolonialherren auskommen. Doch die Wirtschaftskrise kostet immer mehr Arbeitsplätze, und viele Eltern können keine Studiengebühren mehr zahlen.
Ein Serienvergewaltiger, der auf einer Einbruchstour in der Hauptstadt Harare über zwei Jahre 21 Frauen vergewaltigt hat, wurde zu einer Haftstrafe von 290 Jahren verurteilt. Dem „ein-Mann städtischen Terroristen“ wurden 60 Jahre erlassen, weil er nicht vorbestraft war. Zwei Frauen verschonte er: eine fiel betend in die Knie, die andere erklärte ihren HIV positiven Status.
Weil man Präsident Mugabe seit seiner verfrühten Rückkehr aus seinem Urlaub in Singapur nicht mehr gesehen hatte, gingen Gerüchte über seinen Tod um. Nun sah man ihn beim Gedenkgottesdienst für seine letzte Schwester Bridget, die am Sonntag 79-jährig starb. Er selbst schien „müde und unruhig“. Im Februar wird er 90 Jahre alt.
Die Regierung in Harare beteuert, dass sie nur Geld für 2,600 Tonnen Getreide hat, wenn allein in einem Monat 10,000 Tonnen benötigt werden. Zur gleichen Zeit musste die UNO ihre Hungerhilfe für eine Million Simbabwer wegen mangelnden Geldmitteln einstellen. Von den aus Südafrika erwarteten 150,000 Tonnen konnten bis jetzt nur 700 Tonnen geliefert werden. In entlegenen Gebieten versuchen Hunderte, sich mit wilden Früchten und Insekten am Leben zu halten.
Ein Teenager musste voller Grauen zusehen, wie ein Krokodil seinen zwei Jahre jüngeren Bruder schnappte und verschlang. Erst kürzlich gelang es einem mutigen Vater, seinen Sohn aus dem Maul eines Krokodils zu befreien. Beide überlebten, aber schwer verletzt. Dem Krokodil blieb nur ein Bein des Jungen. Die Angriffe durch Reptilien mehren sich, wenn in der Regenzeit die Flüsse Hochwasser führen.
In ihrem letzten Hirtenbrief bedauern die Bischöfe die wachsende Spaltung im Land seit den Wahlen im Juli. Sie würde den „Friedensprozess beeinträchtigen“. Es gebe „keine sichtbare Verbesserung“. Sie fordern Präsident Mugabe und die Politiker auf, für Nahrungssicherheit und eine funktionierende Industrie zu sorgen. Bei der Feier für Mandela in Johannesburg, jedoch, wurde der Ehrengast Mugabe mit „stürmischem Jubel“ begrüßt. Nur Mbeki, Winnie Mandela und Obama erhielten ähnliche Ovationen, während die Menge ihren eigenen Präsident, Jacob Zuma, mit Buhrufen empfangen hatte.
Sechs Monate konnte ZBH die 1,000 Beschäftigten nicht bezahlen, weil sie 44 Mio. Dollar Schulden hat. Jetzt wurde die Hälfte der Angestellten entlassen. Auch die Führungsspitze wurde aufgelöst, damit ein Audit die Misswirtschaft untersuchen kann.
Wenn Nahrung knapp wird, trifft es sie zuerst. Laut Radio VOP, starben dieses Jahr über hundert Häftlinge an Hunger und ernährungsbedingten Krankheiten. Die Gefängnisbehörde ZPCS bestätigt die schlimme Lage. 18,460 Insassen sind zurzeit in den 46 Gefängnissen des Landes.
Im Zuge der Gesetze, die schwarzen Simbabwern mindestens 51% aller Konzerne abtreten sollen, müssen ausländische Händler – meist Chinesen und Nigerianer – ihre Geschäfte am 1. Januar schließen. Sie werden beschuldigt, den Kleinhandel von der lokalen Bevölkerung weggenommen zu haben und auf Märkten und in Townships billige Importe zu verkaufen. In dem ständigen bergab Trend verlieren etwa 300 Menschen wöchentlich ihren Arbeitsplatz. Am Jahresende kommen noch Tausende Schul – und Universitätsabsolventen dazu. Die Arbeitslosenquote wird bereits auf fast 90% geschätzt.
Präsident Mugabe ist alarmiert über die Streitigkeiten zwischen den Fraktionen von Vizepräsidentin Joyce Mujuru und Justizminister Emmerson Mnangagwa, die während den Provinzwahlen eskalierten. Nun hat er in den übrigen 7 Provinzen die Wahlen gestoppt und für das Wochenende eine Krisensitzung einberufen. Während die Spitzen um die Macht kämpfen, müssen Hunderte Simbabwer zum Überleben Blätter und Wurzeln sammeln, und die Menschen in der Hauptstadt eine neue Choleraepidemie fürchten, weil das Sanitärsystem wegen Vernachlässigung und Missmanagement zusammengebrochen ist. Vor fünf Jahren erkrankten 100,000; 4,200 Menschen starben.
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