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Als ihr Boot am Sonntag vor der jemenitischen Küste von Beer Ali kenterte, kamen 42 afrikanische Migranten ums Leben. Die Küstenwache von Jemen konnte 30 retten. Die Migranten kommen meist aus Somalia und Äthiopien auf der Flucht vor Armut und Gewalt. Allein in 2012 haben 84,000 die gefährliche Überfahrt nach Jemen gewagt, um von dort aus in Saudi Arabien und andern Golf Staaten Arbeit zu suchen. Wie viel Hunderte in überfüllten und oft seeuntüchtigen Booten ums Leben kamen, wird man nie erfahren.
Die Explosion nahe der Sicherheitszentrale in Mogadischu verletzte acht weitere Menschen. Vor einer Woche gab es einen ähnlichen Angriff vor dem Präsidentenpalast. Al-Shabaab übernimmt Verantwortung für beide und kündigte weitere Attentate an. Gerade als die Regierung anfing zu glauben, bald die Kontrolle zu bekommen, häufen sich die die Angriffe der mit al-Qaida verbündeten al-Shabaab Milizen.
Die nördliche Provinz Somaliland, die sich 1991 von Somalia trennte, hat keinen Zugang zu Auslandshilfe, weil sie international nicht als Staat anerkannt ist – und schätzt sich glücklich, denn „Hilfe hat nie etwas entwickelt“, sie sei für die meisten afrikanischen Länder „ein Fluch“, meint der Energieminister Dualeh, der zurzeit in Südafrika ein Bergbau-Unternehmen zu gewinnen sucht, dass im unerforschten Somaliland Mineralien ausfindig macht. Somaliland genießt trotz kleinem Budget relative Stabilität und ist schuldenfrei. Der Staatshaushalt beruht auf Viehverkauf an arabische Länder und Rücküberweisungen von Diaspora Gemeinden.
Nachdem man sich bei sinkenden Piraten-Fällen fast sicher fühlte, haben Piraten ein Handelsschiff im Roten Meer gekapert und in somalische Gewässer geschleppt. In 2011 gab es noch 176 Angriffe, 36 in 2012 und in 2013 nur 7, letztere ohne Erfolg. Sicherheit aber wird nicht einkehren, bis die von Somalia aus operierenden Piratenbanden auf dem Land aufgelöst werden.
Dutzende fremder Kämpfer in Somalia haben sich wegen internen Streitigkeiten von al-Shabaab abgesetzt und versuchen, nach Kenia zu gelangen. Doch seit dem Angriff auf das Westgate Zentrum in Nairobi sind Kontrollen an der Grenze zwischen den beiden Ländern sehr gründlich. Inzwischen stehen in Nairobi vier der mutmaßlichen Angreifer vor Gericht.
Zum ersten Mal seit 1993, als zwei Blackhawk-Helikopter abgeschossen wurden und 18 US-Soldaten umkamen, hat Washington Militärberater nach Somalia geschickt. Die kleine „Koordinierungszelle“ soll die AMISON - Soldaten und das somalische Militär beraten. Zusammen haben diese Truppen es in den letzten Monaten geschafft, die mit al-Qaida verbündete al-Shabaab Miliz aus den größeren Städten zu vertreiben.
Drei syrische Ärzte kamen in einem Hinterhalt in der Nähe von Mogadischu ums Leben. Die Al-Shabab Bewegung, die Al-Quaida nahe stehen und im September einen blutigen Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Nairobi verübten, werden dafür verantwortlich gemacht. Die 17.700 Mann starke Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AMISOM) soll noch mal um 4000 Soldaten verstärkt werden und will eine neue Offensive gegen Al-Shabab starten.  
Kurz nachdem der Taifun Haiyan Tod und Zerstörung zu den Philippinen brachte, wurde auch der Nordosten Somalias, die semi-autonome Region Puntland, heimgesucht. 100 Menschen sollen in dem Wirbelsturm umgekommen sein; weitere Hunderte werden noch vermisst.
Bei dem Anschlag auf ein Restaurant, in dem sich oft Soldaten der UN-Truppe Amison aufhalten, hat eine Attentäter zwölf Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt. Die al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag.
Auf einer Geberkonferenz in Brüssel haben sich 50 Staaten verpflichtet, Somalia 1,8 Mrd. Euro zu gewähren. Die Regierung in Mogadischu sieht eine Wiederherstellung der Sicherheit, eine Reform des Rechts- und Finanzwesens sowie wirtschaftlichen Aufschwung als Prioritäten. Nur so könne das Land nach 20 Jahren Bürgerkrieg von Chaos und Armut befreit werden. Der Plan „New Deal“ läuft über drei Jahre. Die Shabaab-Miliz verspottet die Geste und will weiter kämpfen.
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