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Obwohl das Gericht in Harare kurzfristig die Heiratslizenz annullierte, weil zwei Frauen behaupteten, schon mit Morgan Tsvangirai verheiratet zu sein, ehelichte der 60-jährige Premier am Wochenende seine 25 Jahre jüngere Verlobte Elizabeth Macheka, aber nicht nach westlichem, sondern nach traditionellem Recht. Beobachter glauben, es könnte sich um eine Schmierkampagne handeln. Tsvangirais erste Frau Susan starb im März 2009 bei einem Autounfall kurz nach Bildung einer fragilen Einheitsregierung mit Mugabe.
Schon im Jahr 1912 planten britische Siedler, Wasser vom Sambesi Fluss in die von Dürre geplagte Stadt Bulawayo und Umgebung zu bringen. Wiederholte Ansätze scheiterten an Finanzen und politischem Willen. Nun hat China 1,2 Mrd. Dollar bereitgestellt und zugesichert, in drei Jahren die 400 km Pipeline zu bauen und die Zwischenstation, den Gwayi-Shangani Staudamm, fertigzustellen. Das wäre das Ende der Wassernöte der Millionenstadt und der Beginn eines grünen Gürtels vom Sambesi bis zum Rand der Kalahari Wüste, ein Hoffnungsschimmer für die Bevölkerung auf eine bessere Zukunft.
Nach dreijähriger harter und turbulenter Arbeit steht der Entwurf und wird sofort als sehr fehlerhaft kritisiert. Eine neue Verfassung ist die Bedingung für Reformen und die angestrebte Wahl. Sie muss aber erst in einem Referendum vom Volk angenommen werden. Die EU hat sich bereit erklärt, Sanktionen gegen Simbabwe zu lockern, aber nur, wenn ein glaubwürdiges Verfassungsreferendum und freie Wahlen stattfinden. Mugabe spottete über die „unsinnigen“ Forderungen. Auch wenn manche Strafmaßnahmen aufgehoben werden, und Hilfsgelder wieder direkt an die Regierung, und nicht über nichtstaatliche Organisationen gehen, bleibt das Einreiseverbot gegen ihn und seine engsten Anhänger vorläufig bestehen.
Wenn nach dem 72-stündigen Ultimatum die versprochene Gehaltserhöhung nicht realisiert wird, werden die Angestellten der Elektrizitätswerke ZESA landesweit den Strom abschalten. Großflächige und lange Stromausfälle sind in Simbabwe an der Tagesordnung, so dass viele den Unterschied kaum merken.
Russland verhandelt angeblich mit Simbabwe über den Tausch von Waffen, besonders Militär-Helikopter, für Platin Vorkommen in Darwendale, südöstlich der Hauptstadt Harare. Neben reichen Platin Reserven gibt es im Gebiet auch Palladium, Gold, Nickel und Kupfer. Bis zum Jahr 2055 sollen 2,8 Mrd. Dollar dort investiert werden.
Der Autor Christopher Mlalazi wird neuer Hannah-Arendt-Stipendiat der Stadt Hannover, wo er von Juli ab als Schriftsteller arbeiten kann. Die Drohungen vom Regime in Simbabwe fingen an, als sein Theaterstück „Das Krokodil vom Sambesi“, eine Satire über Präsident Mugabe, uraufgeführt wurde. Sein demnächst erscheinender Roman wird die Gukurahundi Massaker thematisieren, denen zwischen 1982 und 1987 20,000 Menschen zum Opfer fielen.
Ein Polizeifahrzeug in der Wagenkolonne des Präsidenten stieß mit einem Kleinbus zusammen, der es beim Geheul der Sirenen nicht schaffte, schnell genug auszuweichen. Ein Passagier starb, 15 weitere Menschen, darunter zwei Polizisten, wurden verletzt. Es ist der dritte Unfall dieser Art in nur zwei Wochen, jedes Mal in der Nähe von Mugabes Heimatort Zvimba. Zu seiner Sicherheit wird Mugabe immer von bis zu zehn Fahrzeugen begleitet.
Finanzminister Tendai Biti von der MDC machte klar, dass er nicht für militärische Ausgaben aufkommen kann bis Einnahmen von den Diamantenfeldern in Marange in die Staatskasse fließen statt in Parteikanäle und eigene Taschen. Die Kommandanten drohen mit Gewalt und wiederholen ihren Standpunkt, nie einen Präsidenten anzuerkennen, der nicht im Freiheitskrieg gekämpft hat, ein Schlag ins Gesicht für Premier Tsvangirai.
Um der Armut zu entkommen, sind Tausende von Simbabwianern zu Goldsuchern geworden. Durch ihre Aktivitäten drohen Simbabwes Flüsse zu versanden. Um das kostbare Metal zu finden, werden große Mengen Erde im Flusswasser ausgewaschen.  
Zu Beginn der kühlen Jahreszeit, wenn der Strombedarf steigt, hat der nationale Versorger täglich mindestens neun Stunden Stromausfall angeordnet. Nur große Krankenhäuser und strategische Einrichtungen sollen ausgenommen werden. Veraltete Maschinen und ständige Pannen verhindern größere Erzeugung, und massive Schulden in Nachbarländern machen es unmöglich, das Defizit durch Importe zu decken. In Wirklichkeit haben große Landesteile längere Zeit totalen Stromausfall.
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