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Mitglieder der Shabaab-Miliz sollen zu Hunderten schwer bewaffnet in die Hauptstadt Mogadischu geströmt sein. Soldaten der Regierungsarmee des gemäßigten Sharif Ahmed scheinen ihrerseits eine Offensive vorzubereiten. Aus Angst vor bevorstehenden Kämpfen fliehen Zivilisten in Scharen aus der Stadt, besonders nach dem gestrigen Raketenangriff auf den wichtigsten Markt.
Somalische Fischer haben im Golf von Aden 126 Migranten gerettet, die von Menschenschmugglern mit Waffengewalt ins Meer getrieben wurden. Die Flüchtlinge waren vor etwa einer Woche im Norden Somalias gestartet. Nach einem Motorschaden und tagelangem Treiben wurden sie über Bord gezwungen. Sechs Menschen werden noch vermisst. Die Küstenwache hatte die ersten Überlebenden gesichtet und Hilfe geschickt. Die UNO und das Rote Kreuz kümmern sich um die Geretteten.
Zum ersten Mal haben sich Milizen Gruppen, besonders die Schabab, zusammengeschlossen und ihre Verbindung mit al-Qaida bekannt. Gemeinsam wollen sie gegen die gemäßigte Übergangsregierung unter Scharif Ahmed angehen und Christen sowie Kolonialisten bekämpfen. Den Heiligen Krieg am Horn von Afrika wollen sie zum internationalen Dschihad machen und, wie ein Anführer der Schabab-Miliz sagt, bald einen islamischen Staat errichten.
Das UNO Welternährungsprogramm wird gezwungen, sich aus weiten Teilen im Süden des Landes zurückzuziehen. Etwa eine Million Menschen sind von diesem Schritt betroffen, darunter 109,000 Kleinkinder, die wegen Krieg und Dürre auf regelmäßige Nahrungslieferung angewiesen sind.
Die Bundeswehr soll für ein weiteres Jahr gegen die Piraten entlang Somalias Küste im Einsatz sein. Die 240 Soldaten in der EU-Mission Atalanta sollen den Schiffsverkehr sichern sowie Geiselnahmen und Lösegelderpressungen verhindern.
Eine gewaltige Explosion bei der Feier für 43 Universitätsabsolventen in einem Hotel in Mogadischu tötete mindestens sieben Menschen, darunter zwei oder drei Minister. Andere sollen verletzt sein. Nach Zeugenberichten war der Anschlag gegen Regierungsbeamte gerichtet.
Die EU Außenminister haben beschlossen, den Bitten von Präsident Sheik Sharif Ahmed nachzukommen, und die Übergangsregierung gegen die ständigen Angriffe der radikalen Islamisten zu schützen. So will die EU bis Jahresende die Ausbildung somalischer Soldaten beginnen. Somalia hat seit 19 Jahren keine funktionierende Regierung und gilt als gescheiterter Staat. Eine Wiederherstellung von Ordnung könnte auch die Piraten im Indischen Ozean schwächen, die sich die Gesetzlosigkeit zunutze machen.
Ein Richter des Obergerichtshofs, der schon Hunderte von Piraten, Schmugglern und Islamisten der al-Shabab Gruppe zu Gefängnisstrafen verurteilt hat, ist in der nördlichen Puntland Region erschossen worden. Man vermutet, dass die Banden ihn wegen seiner Rechtmäßigkeit hassen.
In Merka südlich von Mogadischu ist ein 33 Jahre alter Mann wegen Ehebruchs gesteinigt wurden. Seine schwangere Freundin darf erst das Kind zu Welt bringen bevor ihr das gleiche Schicksal droht.
Nachdem die Geschosseder Rebellen das Flugzeug des gemäßigten Präsidenten verfehlten, gingen blutige Kämpfe in der Nähe des Flughafens von Mogadischu weiter. Etwa 30 Menschen starben im Kugelhagel. Die der Terrororganisation „El Kaida“ nahestehenden Milizengruppen „Al Shabab“ und „Hizbul Islam“ kämpfen um die Macht. Auch mit Hilfe der UNO und AU hat die somalische Armee nur einen kleinen Teil des Landes unter ihre Kontrolle.
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