Kamerun – Von tschadischen Truppen verfolgt, zogen Boko Haram Milizen durch die kamerunische Grenzstadt Fotokol, töteten Zivilisten aufs grausamste und zündeten Häuser und Moscheen an. Nur eine Brücke trennt das nigerianische Gamboru vom kamerunischen Fotokol. Die Extremisten, die vor den Wahlen noch so viel Chaos wie möglich anrichten wollen, konnten trotz aller Mühe die Millionenstadt Maiduguri nicht erobern.
Simbabwe – Nach der Rückkehr aus Addis Abeba, wo er trotz allem von ihm angerichteten Übel als Vorsitzender der AU gewählt wurde, sprach Mugabe am Flughafen zu seinen Anhängern und fiel hin, als er die Stufen vom Podium herunterging. Journalisten vor Ort mussten sofort ihre Aufnahmen von dem peinlichen Zwischenfall löschen. Der Staatschef wird in zwei Wochen 91 Jahre alt.
Nigeria – Nach heftigen Luftangriffen sind tschadische Spezialeinheiten am Dienstag zum ersten Mal, offenbar mit Zustimmung der Regierung, auf nigerianischen Boden vorgedrungen, töteten 200 Islamisten und eroberten die von Boko Haram eingenommene Grenzstadt Gamboru. Auch neun tschadische Soldaten kamen um. Islamistische Kämpfer, die nach Kamerun flohen, wurden dort in der Stadt Fotokol von der kamerunischen Armee heftig bekämpft. Der UNO- Sicherheitsrat lobte den Einsatz des Tschad. Beim AU Gipfeltreffen in Addis Abeba am Wochenende hatte die Organisation den Einsatz einer 7,500 Mann starken Truppe beschlossen.
Marokko – Eine Veranstaltung in Düsseldorf am Wochenende mit Zeitzeugenberichten und Demonstrationen vor den Konsulaten von Marokko und Spanien soll an die Katastrophe in der spanischen Exklave Ceuta erinnern, wo am 6. 2. 2014 Migranten auf der Flucht vor der Polizei ins Meer sprangen und ertranken. Auch will man auf die Misere der schätzungsweise 20 -30,000 Menschen aus sub-Sahara Afrika aufmerksam machen, die in den Städten und Wäldern Marokkos gestrandet sind und immer noch hoffen, eines Tages den Grenzzaun nach Ceuta zu überwinden. Ihre Lebensbedingungen sind unerträglich, und seit dem Terroranschlag auf Charlie-Hebdo sind die Razzien noch rigoroser.
Ägypten – Das Gericht in Kairo hat gestern 183 Todesurteile über Unterstützer vom gestürzten Präsidenten Mursi verhängt. Sie sollen an der Tötung von Polizisten mitschuldig sein. Der jetzige Präsident al-Sisi sieht im inhaftierten Mursi und den Muslimbrüdern eine ständige Bedrohung und geht mit extremer Schärfe gegen die Anhänger vor.
Tunesien – Drei Monate nach der Parlamentswahl hat Premier Habib Essid sein Kabinett vorgestellt. Als er beim ersten Versuch merkte, dass der totale Ausschluss der islamistischen Ennahda Partei nicht annehmbar war, soll nun unter den 24 Ministern neben weltlichen und liberalen Politikern auch ein Vertreter der Ennahda das Bildungs- und Beschäftigungsministerium innehaben. Das Parlament muss den Vorschlag noch billigen. Mit den eingegangenen Kompromissen könnte der demokratische Wandel gelingen.
Tunesien – Die erste freie Präsidentschaftswahl in der Geschichte des Landes ist, laut der EU Außenbeauftragten, ein Meilenstein auf dem Weg zur Demokratie. Nun müsse wirtschaftliche und soziale Entwicklung folgen. Ende Dezember steht eine Stichwahl an, um den Wahlprozess zu beenden.
Sudan – Weil die Arbeit der Hilfsorganisation von den Behörden systematisch blockiert wird so dass sie ihrer Sorge besonders um die Menschen in den Bundesstaaten Blue Nile und Darfur nicht gerecht werden können, haben die Ärzte ihren Rückzug angekündigt. An die Hunderttausende Vertriebenen in dieser Region lässt die Khartum Regierung keine internationale Hilfe ran.
Ägypten – Bei einer extrem koordinierten Angriffsserie auf der Sinai Halbinsel gab es mindestens 26 Tote, meist Sicherheitskräfte. Krankenhäusern zufolge wurden 60 verletzt. Präsident al-Sisi, zurzeit auf dem AU-Gipfel in Addis Abeba, befahl, die Verantwortlichen aufzuspüren und ihre Verstecke zu zerstören.
Senegal – Auf dem heutigen zehnten Semperopernball wird, u.a., der senegalesische Präsident Macky Sall für seinen Einsatz für „freiheitliches Denken, Handeln, Toleranz und Demokratie“ mit dem Orden des Balls geehrt. Er wird von den Sängern Youssou N'Dour und Baaba Maal begleitet, die mit Musik aus dem Senegal auf der Bühne auftreten. Auch ausgezeichnet wird Topmodell Naomi Campbell für ihr „soziales Engagement in der Ebola-Bekämpfung“ in Westafrika.