Nigeria – 500,000 Barrel Öl sollen in 2008 aus zwei Pipelines ausgelaufen sein und große Flächen des Nigerdelta verseucht haben. Nun zahlt Shell eine Entschädigung von 70 Mio. Euro. Der Großteil geht an 15,600 Fischer und Farmer; der Rest kommt der Gemeinschaft zugute. Damit endet ein drei Jahre andauernder Rechtsstreit. Anwälte der Kläger aus dem Ort Bodo bedauern, dass es so lange brauchte bis der Ölkonzern die Verantwortung übernahm. Shell räumt Fehler ein, sagt aber, dass die Diebe, die ständig Öl von den Pipelines abzapften beträchtliche Mitschuld tragen.
Ägypten – Der Film von Ridley Scott, der Weihnachten in die Kinos kam, darf in Ägypten nicht gezeigt werden. Die Behörden werfen dem Regisseur Geschichtsfälschung und einen nachlässigen Umgang mit Religion vor. Die Pyramiden seien nicht von den Hebräern gebaut worden. Da die Produzenten sich weigerten, einige Szenen herauszuschneiden, haben auch Marokko und die Vereinigten Emirate den Bibelfilm verboten.
Gambia – Nachdem der Präsidentenpalast in Banjul angegriffen war, ging die Suche, sogar Haus zu Haus, nach Drahtziehern an. Staatschef Jammeh machte Dissidenten verantwortlich. Verhaftungen häuften sich. Zwei mutmaßliche Verschwörer müssen sogar in den USA vor Gericht. Jammeh, der 1994 selbst durch einen Putsch an die Macht kam, wird Repression, Willkür und Unterdrückung der Pressefreiheit vorgeworfen. Der Umsturzversuch wird als Hoffnungszeichen gewertet, dass Gambier „ dabei sind, sich aus der Bedrückung zu befreien“.
Libyen – Bewaffnete der Ansar al-Sharia Gruppe sollen die koptischen Christen nahe der Küstenstadt Sirte abgeführt haben, wo kurz vor Weihnachten ein christlicher Arzt mit seiner Familie ermordet wurde. Man vermutet, dass die Entführer die Freilassung islamistischer Gefangener erzwingen wollen. Da einige Milizengruppen sich den IS Kämpfern angeschlossen haben, wird die Lage im Land immer kritischer. Tausende Ägypter leben und arbeiten in Libyen, und bei der christlichen Minderheit wächst die Angst.
Kenia – Nach der Bruchlandung einer Inland Maschine, die den einzigen Landestreifen am Internationalen Flughafen blockierte, ist der Jomo Kenyatta Airport nicht funktionsfähig bis die Landebahn geräumt ist. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Nigeria – In den vergangenen Tagen eroberten die Milizen einen Militärstützpunkt in Baga am Tschad See, entführten 40 Jungen, detonierten eine Bombe vor einer Kirche und attackierten einen Bus im benachbarten Kamerun. Vor Kurzem waren 1000 Boko Haram Milizen in Kamerun eingedrungen und hatten einen Stützpunkt überrannt, doch die kamerunischen Streitkräfte konnten sie zurückschlagen.
Somalia – Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Fartuun Adan mit dem Menschenrechtspreis geehrt für ihren unerschrockenen Einsatz für Frauen in dem Bürgerkriegsland Somalia. In 1991 gründete sie mit ihrem Mann die Frauenrechtsorganisation. Nach seiner Ermordung floh sie mit ihren Kindern nach Kanada, kehrte aber zurück, um den leidenden, rechtlosen Frauen beizustehen. Als Frauenaktivistin lebt sie auch heute in ihrem Land gefährlich. Die Ehrung für ihre Lebensleistung sieht sie als Ansporn, weiterzumachen. Trotz dem Leid, dem sie täglich begegnet, hat sie den „Traum von Gerechtigkeit“ nicht aufgegeben.
Simbabwe – Der Präsident selbst ist Spitzenkandidat für die 2018 Wahlen – wenn er 94 sein wird – und seine Frau Grace erhielt den Chefposten der einflussreichen ZANU-PF Frauenliga, was sie in gute Ausgangsposition für einen Führungsposten bringt. Auch konnte Mugabe seine Vizepräsidentin Mujuru und zehn Minister feuern und zwei neue Vizepräsidenten einsetzen. Auf das Büro des ersten, Mnangagwa, gab es einen Giftgasanschlag am Tag der Ernennung. Drei Tage später war der zweite in einen Autounfall verwickelt. Doch die Zukunft von Mugabes Familie und Besitz scheint vorerst gesichert.
Südsudan – Heute jährt sich der Ausbruch des Konflikts. Menschenrechtler warnen, dass der Bürgerkrieg mit seiner extremen Gewalt und wachsendem Hunger im zweiten Jahr noch schlimmer wird. Heute soll es in Juba und Nachbarländern Gedenkfeiern und Kerzenlicht Wachen geben, und die Namen der zigtausend Toten sollen am Rundfunk gelesen werden. Die Lage sei düsterer als vor der Unabhängigkeit. An einen baldigen Frieden glauben wenige, aber alle hoffen, dass es kein zweites Somalia wird.
Kongo-RDC – Das Schiff mit Passagieren und Cargo war unterwegs von Kalemie in Katanga nach Uvira in Süd-Kivu, als es kenterte. 232 Menschen konnten gerettet und 129 Leichen geborgen werden. Schiffbruch auf den Seen ist häufig, weil die Schiffe schlecht gewartet und meist überladen sind. Auch gibt es oft keine Schwimmwesten, und die meisten Passagiere können nicht schwimmen. Der Tanganjika See, der auch an Tansania, Sambia und Burundi grenzt, ist der längste Frischwassersee der Welt. In Zentralafrika ist er, mangels eines Straßennetzes, auch die Hauptverkehrsroute.