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Komoren – Zehntausende staatenlose Menschen in Kuwait, „Bidun“ genannt, könnten demnächst auf den Komoren, der Inselgruppe zwischen Mosambik und Madagaskar, eine Staatsbürgerschaft erhalten. Kuwait würde nur 34,000 anerkennen; die andern seien am Anfang des Öl- Booms zugewandert oder deren Nachkommen. Die Komoren selbst sind ein unruhiges Land, geplagt von Coups und Sezessionsbestrebungen. Die etwa 614,000 Einwohner sind meist arm. Sie leben von Jagd, Fischfang und Landwirtschaft. Die Nelken -, Vanille-, Pfeffer – und Kakaoplantagen gehören Ausländern.
Liberia – „Ärzte ohne Grenzen“ bestätigen einen leichten Rückgang der Fälle, warnen aber, dass Ebola sich in Guinea und Sierra Leone noch weiter ausbreitet. Eine effektive Aufklärungskampagne, Handwaschstationen an allen großen Gebäuden landesweit und strikte Bestattungs-Regeln haben in Liberia Wirkung gezeigt.
Uganda – Im Westen Ugandas, besonders im Bezirk Ntoroko nahe der kongolesischen Grenze, haben sintflutartige Regenfälle ganze Siedlungen, Felder und landwirtschaftliche Betriebe überflutet, die Ernte zerstört und 16,000 Menschen in die Flucht getrieben. Die Hälfte von ihnen seien Minderjährige, berichtete UNICEF Sie brauchten sofort Hilfe. Neben Lebensmitteln und Medikamenten seien Zelte und Moskitonetze äußerst wichtig.
Ägypten – Nach Berichten aus Kairo soll es im Mittelmeer einen Terrorangriff auf ein Schiff der ägyptischen Marine gegeben haben. Fünf Soldaten wurden verletzt; acht weitere werden noch vermisst. Die ägyptische Armee zerstörte die vier Boote der Angreifer und nahm 32 Personen fest. Vor der ägyptischen Botschaft in Tripolis explodierte eine Autobombe, während es in Ägypten selbst Gefechte zwischen Militär und Islamisten gibt.
Mosambik – Suleman wurde von einer Gruppe Bewaffneter von einer Moschee in seinem Einkaufszentrum in Maputo in ein Auto gedrängt und weggefahren. Als Rauschgifthändler war er im Ausland nicht gern gesehen, hielt aber gute Kontakte mit Mosambiks politischer und wirtschaftlicher Elite. Der Frelimo Partei soll er reichlich Zuwendungen gemacht haben. Sulemen soll auch zur Entwicklung Maputos zum Drogenumschlagplatz und zu der wachsenden Geldwäsche beigetragen haben.
Libyen – Allein im vergangenen Monat mussten 106,000 Libyer ihre Heimat verlassen; seit Mai waren es 400,000, berichtet das UN-Flüchtlingswerk UNHCR. Grund dafür sind die bewaffneten Konflikte zwischen den verschiedenen Milizen, besonders in den Städten. Wegen der prekären Sicherheitslage und der schrumpfenden Finanzen ist es extrem schwer, notwendige Hilfsgüter zu den Betroffenen zu bringen. Der kommende Winter verschlimmert die Lage noch.
Mali – Eine EU-Mission soll ab 2015 die schwache malische Polizei zu kompetenten Sicherheitskräften ausbilden, die in der fragilen Sicherheitslage besonders im Norden, der als islamistisches Rückzugsgebiet gilt, dringend gebraucht werden. Die Mission, EUCAP Sahel Mali genannt, stellt 50 Berater und Ausbilder, darunter auch Deutsche, und soll vier Jahre laufen. Ein gestärktes Mali könnte die Verbindung lokaler Rebellen-Gruppen mit den islamistischen Terroristen wie al-Qaida erschweren.
Senegal – Papst Franziskus hat den senegalesischen Präsidenten Macky Sall in Privataudienz empfangen. In den Krisenregionen von Westafrika leiste die Kirche einen wichtigen Beitrag zur nationalen Versöhnung, hieß es bei dem Gespräch. Der Papst schätze den interreligiösen Dialog und die Religionsfreiheit im Senegal, wogegen der Präsident das Engagement der Kirche im Erziehungs – und Gesundheitswesen würdigte. Macky Sall lud Papst Franziskus in den Senegal ein. In seinem Land sei der Besuch von Johannes Paul II in 1992 noch immer in guter Erinnerung.
Tansania – 40,000 Massai könnten ihr angestammtes Land verlieren, wenn die Regierung mit der Errichtung eines 1,500 km² königlichen Jagdreviers für die Vereinigten Arabischen Emirate vorangeht. Den Massai wurden je 150 Dollar geboten, wenn sie ihr Land freiwillig verlassen. Noch gibt es starken Widerstand. Die Abmachung, das an Kenias Massai Mara angrenzende Land den Jägern zu überlassen, wäre verheerend für das Ansehen Tansanias, für die Tierwelt und für die Massai.
Eritrea – Eine neue Einberufung zum Wehrdienst treibt viele junge Menschen über die Grenze nach Äthiopien. 6,000 Eritreer, zwischen 18 und 25, haben in den letzten 37 Tagen dort um Asyl angesucht. Manche machen sich gleich auf nach Italien. Offizieller Wehrdienst ist 41/2 Jahre, kann aber bis 40 Jahre ausgedehnt werden, eine Perspektive, die junge Menschen abschreckt.
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