Tschad – Um den strategischen See treffen sich die Grenzen von Kamerun, Tschad, Niger und Nigeria, alles Länder, die gegen Boko Haram kämpfen. Hunderttausende Flüchtlinge leben dort. Laut einem Sprecher des Roten Kreuzes haben die Ankömmlinge alle Mittel aufgebraucht, um sich in Sicherheit zu bringen. Das Rote Kreuz sorgt sich um Tausende Familien, aber viel mehr müsste getan werden. Die Angriffe über die Grenze hinweg haben die Lage verschärft.
Marokko – Spanische Behörden haben in der Exklave Ceuta an der marokkanischen Küste eine islamistische Gruppe, die angeblich bereit war, entweder Spanien oder andere Ziele in Europa anzugreifen, untätig gemacht. Mit den neuesten Gefangennahmen hat Spanien seit September bereits 20 vermutliche Islamisten inhaftiert. Laut dem spanischen Innenminister sei kein Land des Westens vor der dschihadistischen Bedrohung sicher.
Elfenbeinküste – Simone Gbagbo, die Frau des früheren Präsidenten, wurde von einem Gericht in Abidjan für ihre Rolle in der Gewaltwelle nach den 2010 Wahlen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie war betroffen von der Härte des Urteils, doch „vergebe“ sie ihren Gegnern. Ihr Mann Laurent muss sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.
Südafrika – Um dem Gerangel um den im südlichen Afrika noch üblichen Brautpreis (Lobola) von Geld und Kühen entgegen zu arbeiten, hat der junge Softwareentwickler Robert Matsaneng einen Lobola-Calculator angeboten, der, sobald er Informationen über Körpermaße, Alter, Schulbildung, eventuell frühere Kinder etc. der Braut hat, in kurzer Zeit den Brautpreis errechnet. Nicht alle sind glücklich darüber. Der Charakter der Braut würde übersehen, auch die Geschenke des Bräutigams an die Schwiegereltern. Der Erfinder selbst sieht in der App eine Ergänzung des traditionellen Wegs, die das Feilschen verkürzen könnte.
Sambia – Edgar Lungu, erst seit 25. Januar im Amt, ist bei einer Veranstaltung zum Weltfrauentag zusammengebrochen. Es hieß, Ärzte hätten eine Malaria-Erkrankung festgestellt. Inzwischen wurde bekannt, dass Lungu sich einer komplizierten Halsoperation unterziehen muss, die nur Übersee gemacht werden kann. Lungu übernahm die Amtsgeschäfte von Michael Sata, der Ende Oktober nach langer Krankheit gestorben war. Damals waren Sambianer über die Geheimhaltung des Gesundheitszustands ihres Präsidenten verärgert.
Mali – Im Norden des Landes schlugen am Sonntagmorgen 30 Raketen auf den Stützpunkt vor der Stadt Kidal ein. Die Opfer waren ein Blauhelmsoldat und zwei Zivilisten. 14 wurden verletzt, die meisten davon Soldaten. Tags zuvor starben bei einem Angriff auf einen Nachtclub in Bamako fünf Menschen, darunter ein Franzose und ein Belgier. Beide Taten gehen auf islamistische Gruppen zurück; zu der Attacke in der Hauptstadt hat sich die Al-Murabitun des algerischen Islamisten Mokhtar Belmokhtar in einer Audio-Botschaft bekannt.
Nigeria – Truppen aus Niger und dem Tschad starteten eine Luft – und Bodenoffensive gegen die Terror Miliz. Nach einem Luftangriff in der Nacht zum Sonntag haben 200 Fahrzeuge, darunter Panzer, die Grenze überquert. Die Menschen fliehen zu Tausenden vor den Kämpfen. In der vergangenen Woche hat Kamerun mehrere zehntausende nigerianische Flüchtlinge aufgenommen.
Tunesien – Der Erzbischof von Tunis, Ilario Antoniazzi, berichtete in Rom, dass sich das Land vor dem Eindringen der IS fürchtet. Tunesien ist das einzige Land, das nach dem „arabischen Frühling“ eine Wende zur Demokratie geschafft hat. Nun stehen die IS-Kämpfer schon an der Grenze zu Libyen und haben bereits einen Anschlag versucht. Mehr als militärische Übergriffe befürchten Tunesier ein leises Eindringen durch unbewachte Grenzposten oder vom Meer her. So könnte IS die Gesellschaft beeinflussen. Bisher sollen etwa 9000 junge Tunesier davon abgehalten worden sein, sich den Dschihad-Gruppen in Syrien und im Irak anzuschließen.
Lesotho – Wegen des Putschversuchs Mitte vergangenen Jahres mussten die Wahlen um zwei Jahre vorverlegt werden. Trotz angespannter politischer Lage liefen sie friedlich. Neben Bischöfen aus südafrikanischen Diözesen waren auch internationale Gruppen präsent. 1,2 Mio. Bürger waren stimmberechtigt. Aus manchen Gegenden des gebirgigen Landes mussten die Urnen per Helikopter geholt werden. Gezählt wird manuell, was den Prozess verlangsamt. Erste Ergebnisse zeigen, dass Premier Thomas Thabane führt.
Lesotho – Da es keinen klaren Wahlsieger gab – Thabanes ABC-Partei verfehlte mit 46 Sitzen die absolute Mehrheit – hat die Hauptoppositionspartei DC (47 Sitze) sich mit vier kleineren Oppositionsparteien zu einer Koalition entschlossen. Obwohl die Lage ruhig ist, sind die Spannungen, die zur vorgezogenen Wahl führten, nicht ausgeräumt.