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Burundi – Seitdem die Frau des Oppositionspolitikers Rwasa in einem Friseursalon angeschossen und verletzt wurde, steigert sich die Spannung vor den Mai/Juni Wahlen. Ihr Mann, Agathon Rwasa, kam erst vor zwei Jahren wieder an die Öffentlichkeit und will bei der Wahl kandidieren. Morddrohungen und Einschüchterungen zum Trotz wollen Kritiker ein drittes Mandat für den jetzigen Präsidenten Nkurunzisa, der jeden Andersdenkenden als „Staatsfeind“ bezeichnet, verhindern. Immer mehr Burundier sind gegen eine weitere Amtszeit, auch die katholische Bischofskonferenz.
Libyen – Laut einem Menschenrechtsbericht vom Wochenende wurden in den beiden Küstenstädten Sirte und Ben Jawad Streubomben abgeworfen. In dem herrschenden Chaos, in dem zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente verschiedene Teile des Landes regieren, wird es weiterhin schwierig sein, die Täter zu finden. Weil die unzähligen unkontrollierten Explosionen so gefährlich für Zivilisten sind, ist die verheerende Waffe in den meisten Ländern verboten.
Uganda – Die ugandische Regierung will 200 Ärzte und Krankenpfleger in die Karibik schicken, um das Gesundheitswesen dort zu stärken. Es sei Teil eines bilateralen Abkommens mit Trinidad und Tobago, da Trinidad ja auch ugandische Fachkräfte im Ölsektor ausbildet. Ein ugandisches Thinktank (IPPR) jedoch hat die Regierung verklagt, durch den Abzug von medizinischen Fachkräften der ugandischen Bevölkerung großen Schaden zuzufügen. Das ugandische Gesundheitssystem sei unterfinanziert und unterbesetzt.
Äthiopien – Über Jahrhunderte ist die Zwerghirse das Getreide der armen Leute. Seit man weiß, dass das glutenfreie Korn reich an Kalzium, Eisen Protein und Aminosäure ist, wird es weltweit begehrt. Das gesäuerte Fladenbrot (Injera) wird in alle Kontinente verschifft, und Teffmehl in Brot, Pasta und Kekse verarbeitet. In der Diaspora lebende Äthiopier halfen bei der Verbreitung. Um die Ernährung der eigenen Bevölkerung sicherzustellen, schränkt die Regierung den Export ein, müht sich aber auch um eine Steigerung der Produktion, um alle Nachfragen zu sättigen.
Nigeria – Von Abuja wird berichtet, dass zusammen mit den Armeen der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad 36 von Boko Haram überrannte Städte zurückerobert werden konnten. Dass der Boko Haram Anführer Abukakar Shekau der Terrormiliz „Islamischer Staat“ IS den Treueid geschworen hat, könnte als Zeichen wachsender Unsicherheit gesehen werden, die der militärische Druck der letzten Tage auslöste.
Ägypten – Maggie Gobran, frühere Informatikprofessorin an der US Universität in Kairo, kümmert sich seit Jahren um die Kinder aus den Müll-Slums der 18 Mio. Stadt. 50,000 bis 70,000 Müll-Leute, „Zabaleen“ genannt, fristen dort ihr Dasein durch Sammeln und Recyceln. Fast alle sind koptische Christen. Ihren Kindern will „Mama Maggie“ nicht nur Essen und Kleider geben, sondern auch Liebe, Würde und Wissen. Mit Gleichgesinnten hat sie inzwischen 90 Zentren in Ägypten gegründet, wo in Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten der durch Generationen bestehende Zyklus von Armut durchbrochen werden soll. Etwa 30,000 Familien haben durch ihre Organisation „Stephen’s Children“ bereits Hilfe empfangen.
Simbabwe – Telecel, dem zweitgrößten mobilen Netzwerk droht das Aus wegen angeblicher Nichtbeachtung von Vorschriften wie Lizenzen und Indigenisations-Plänen der Regierung. Die Spannung im Land steigt seit der Entführung des Journalisten Dzamara am Montag, nachdem dieser Mugabe aufgefordert hatte, zurückzutreten. Eine Demonstration, die seine Freilassung verlangte, endete mit Steinen und Schlagstöcken.
Namibia – Nach den neueren Massenanträgen für Bauland haben jugendliche Aktivisten nun das Vorhaben der Regierung, Land an China zu verpachten, scharf verurteilt. In der nordöstlichen Zambezi Region (früher Caprivi Strip) ist die „Namibia Oriental Tobacco Co“ an 10,000 ha fruchtbarem Land für den Anbau von Tabak für Export interessiert. Die Bewässerung ist durch den Sambesi Fluss gesichert. Mehr Land für Tabak als für Nahrungsmittelanbau zuzuweisen, sagen die Aktivisten, sei unvereinbar mit den Richtlinien des Landwirtschaftsministeriums.
Tansania – In der Iringa Provinz stießen ein Bus und ein Lastwagen zusammen. Die meisten Passagiere starben, als der Container auf dem Lkw auf den Bus kippte und die Menschen zerquetschte. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Sambia – Staatschef Edgar Lungu, der sich in Südafrika einer medizinischen Behandlung unterzieht, möchte sein Volk nicht im Unklaren lassen. Sollte sich sein Zustand verschlechtern, ist er bereit, zurückzutreten. Zwei Präsidenten starben bereits im Amt in der verhältnismäßig kurzen Geschichte.
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