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Lange Zeit war der Sudan ein Pariahstaat für die internationale Gemeinschaft. Mit der einer Übergangsregierung, in der sowohl das Militär wie auch die Zivilgesellschaft vertreten wird, normalisieren sich langsam die gestörten Beziehungen. Die USA strichen den Sudan aus der Liste der terroristischen Staaten und gewährten dem Sudan einen Kredit, um die Rückstände bei der Weltbank von 1,2 Milliarden US-Dollar zu begleichen und somit den Weg für weitere Schritte in der HIPC-Initiative frei zu machen. Außerdem nahm die Regierung wieder diplomatische Beziehungen mit Israel auf und strebt eine engere Zusammenarbeit mit anderen Staaten in der Region an.

Rebellen der "Koalition der Patrioten für den Wandel" (CPC) haben die Bangassou unter ihre Kontrolle gebracht. Die zahlenmäßig unterlegenen Regierungstruppen mussten sich in ein Lager der UN-Friedensgruppe MINUSCA retten. Hinter der Gruppe wird der ehemalige Präsident François Bozizé vermutet, der zum zweiten Mal durch einen Militärputsch die Macht ergreifen will.

2003 begann in der Provinz Darfur ein Aufstand gegen die Regierung, der brutal niedergeschlagen wurde. Die Regierung benutzte dabei vor allem die lokalen Milizen der Dschandschawid, die ein Blutbad unter der Bevölkerung anrichteten. Nach UN-Schätzungen kamen dabei bis zu 300.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen wurden vertrieben. Um die Bevölkerung zu schützen, entsandte die UN bis zu 16.000 Friedenstruppen (UNAMID) nach Darfur. Nach dem Umsturz des Diktators Bashir 2019, bat die neue Übergangsregierung um den Abzug der Truppen, der Anfang 2021 beginnen soll. Trotz eines Abkommens mit den Rebellengruppen kam es zu neuen Konflikten, die die Regierung mit eigenen Truppen beruhigen will.

Im Vorfeld der heiß umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat die Gewalt wieder stark zugenommen. Der amtierende Präsident Faustin-Archange Touadéra ist Favorit, hat aber in Anicet-Georges Dologuélé und dem ehemaligen Premierminister Martin Ziguélé starke Konkurrenz. Ob die Wahlen trotz der Gewalt überhaupt stattfinden würden, war bis zuletzt unklar. Opfer der Gewalt wurden auch drei Mitarbeiter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Die Zählung der Stimmen ist noch nicht abgeschlossen.

Präsident John Magufuli behauptet bisher, in Tansania gäbe es keine Covid Probleme und hatte deshalb auch keine Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Regierung veröffentlicht keine Statistiken über Covid Infektionen und will auch keine Impfstoffe importieren. Stattdessen soll ein in Madagaskar verbreitetes pflanzliches Artimisia als Medikament eingeführt werden., das aber klinisch noch nicht ausreichend untersucht ist. Marokko hat im Gegensatz 65 Millionen Impfstoffe aus China und Großbritannien bestellt, um 25 Millionen Bürger gegen Covid zu schützen. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zweite Welle jetzt auch Afrika erfasst. In Südafrika wurden 1 Million Fälle registriert.

Nachdem bekannt wurde, dass eine neue Variante des COVID-19-Virus, mit einer höheren Zahl von bestätigten Fällen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen für das Wiederauftreten der Krankheit in Südafrika verantwortlich ist, haben mehrere Länder, darunter Deutschland, Saudi-Arabien, Israel, die Türkei und die Schweiz Flugreisen nach und aus Südafrika gestoppt. Die neue Variante, bekannt als 501.V2, unterscheidet sich von der in Großbritannien.

Die Rebellengruppen werfen Präsident Touadéra vor, die für Sonntag geplanten Wahlen manipulieren zu wollen. 2013 war der christliche Präsident Bozizé von der überwiegend muslimischen Rebellengruppe der Séléka gestürzt worden. Die Regierung in Bangui bezichtigt den ehemaligen Staatschef François Bozizé, einen Putsch zu planen. Bozizé wies diese Anschuldigung zurück. Russland und Ruanda haben nach Angaben aus Bangui mehrere hundert Soldaten in die Zentralafrikanische Republik entsandt. Auch private russische Sicherheitsfirmen sind im Einsatz, um Präsident Faustin Archange Touadéra zu schützen. Russland hat sich seit 2018 im Land stark engagiert und Gold- und Diamanten- Konzessionen gesichert. Bewaffnete Gruppen kontrollieren 2/3 des Landes; rund ein 1/4 der 4,7 Millionen Einwohner sind auf der Flucht.

Kenianische Diplomaten haben 7 Tage Zeit, Somalia zu verlassen. Im Gegenzug werden somalische Gesandte aus Nairobi abgerufen. Zwischen den beiden Nachbarländern gibt es mehrere Streitpunkte: ein keilförmiges Seegebiet an der gemeinsamen Landesgrenze auf den Indischen Ozean ist umstritten; dort werden Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Die Beziehungen zwischen Kenia und der Republik Somaliland, das sich einseitig von Somalia unabhängig erklärt hat, sind ein Stein des Anstoßes. Jubaland, in der 2011 die kenianische Armee auf Bitte der damaligen somalischen Regierung einmarschierte, um die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab in Schach zu halten, ist ein weiterer Streitpunkt. Zahlreiche Somalier leben in Kenia

Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt vor einer Hungersnot. Etwa 6.9 Millionen Menschen sind betroffen. Ein Dürrejahr, zunehmender Hyperinflation und Folgen der Corona-Pandemie sind die Ursachen. Dabei blüht auch der Goldschmuggel. Durch den illegalen Handel entgehen dem Staat, schätzungsweise 100 Millionen Dollar pro Monat an Einnahmen. Die Goldproduzenten werden gezwungen, das, was sie abbauen, an die von der Zentralbank kontrollierte Firma Fidelity Printers and Refiners (FPR) zu verkaufen, seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1980 der einzige legale Käufer von simbabwischem Gold. Sie zahlt unter dem Marktpreis. Derzeit braucht man 105 simbabwische Dollar, um auf dem Schwarzmarkt einen Dollar zu kaufen, verglichen mit einem Marktwechselkurs von 82 Zimdollars für einen Greenback.

Pierre Buyoya (71) ist aufgrund von Covid-19 Komplikationen verstorben. Der pensionierte Armee-Major war 13 Jahre an der Macht, nachdem er seine Vorgänger gestürzt hatte. Im Oktober wurde er von einem burundischen Gericht in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt, da er beschuldigt wurde, 1993 den ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes, Melchior Ndadaye, ermordet zu haben - was die Ermordung von schätzungsweise 300.000 Menschen zur Folge hatte. Er leugnete jegliches Fehlverhalten.

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