Länder
Geringe Wirksamkeit: Impfen mit Oxford-AstraZeneca ausgesetzt
Das Impfen des südafrikanische Gesundheitspersonals mit dem Impfstoff AstraZeneca wurde gestoppt, nachdem eine geringe Wirksamkeit gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus festgestellt wurde. Nun soll mit den Impfstoffen von Johnson & Johnson (Einzelimpfstoff) und Biontech – Pfizer weiter geimpft werden. Südafrika hat bereits eine Million Dosen des Oxfords/AstraZeneca-Impfstoffs erhalten. Das Verfallsdatum ist jedoch für April 2021 angegeben. Zusammen mit dem Serum-Institut in Indien sucht man nun nach einer Lösung. Die südafrikanische Variante wurde erstmals im November 2020 festgestellt; derzeit werden mehr als 90 % der positiven Fälle von Coronavirus-Infektionen in SA durch diese Variante verursacht. Nachweislich ist sie ansteckender ist als das ursprüngliche Virus.
Impfstoff Diplomatie
Engpässe bei der Versorgung und Herstellung von Impfstoffen in Amerika und Europa schaffen Möglichkeiten für China und Russland, ihre Impfstoffe nach Afrika zu exportieren. Beide Länder bauen damit auch ihre kommerziellen, diplomatischen, politischen und geopolitischen Sicherheitsbeziehungen mit dem afrikanischen Kontinent aus. Ägypten und Marokko haben mit der Einführung von Chinas Sinopharm-Impfstoff begonnen, während Guinea den russischen Impfstoff Sputnik V einsetzt. China spendet 100.000 Impfstoffdosen dem Kongo. Die Dosen reichen aus, um 50.000 der 5,1 Millionen Menschen im Land zu impfen. Botschafter Ma Fulin teilte auch mit, dass, die chinesische Regierung alle öffentlichen kongolesischen Schulden erlassen werde, die vor Ende 2020 fällig werden, schätzungsweise 13 Millionen Dollar. China hat der benachbarten Demokratischen Republik Kongo im vergangenen Monat Ähnliches angeboten. Peking sagt, dass es weltweit Impfstoffhilfe für 13 Länder geleistet hat und plant, weiteren 38 zu helfen.
Antrieb für die "Große Grüne Mauer"
Fast 8000 km schlängelt sich die “Mauer“ quer durch Afrika, von Senegal im Westen bis Dschibuti im Osten. Der etwa 15 km breite Gürtel von Bäumen, Sträuchern und Kulturpflanzen soll verhindern, dass sich die Sahara mit ihrer Trockenheit und Hitze noch weiter über Afrika ausbreitet. Die Initiative ist schon Jahrzehnte alt und hat, besonders unter der Leitung der AU, manche Teilerfolge erzielt, besonders in Senegal, Nigeria und Äthiopien. Doch bewaffnete Konflikte, Terror und Geldmangel stoppten die Arbeit immer wieder. Auf der „One Planet Summit“ im Januar in Paris gaben die Teilnehmer die Zusage, fast 12 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Bis 2030 soll das Projekt fertig sein, das neben der Wüsteneindämmung auch das Klima verbessern und Millionen Menschen Arbeit und Einkommen geben soll.
Bevölkerung wehrt sich gegen Umweltsünden
Tschader konfrontieren den britischen Bergbaugiganten mit "vergiftetem" Wasser und reichen Klage ein. Dem Unternehmen werden Umweltschäden vorgeworfen. Im September 2018 erlitten Menschen Verbrennungen, als ein Abwasserbecken der Größe von 34 olympischen Schwimmbecken einstürzte. Er war Teil der Ölkonzession von Glencore UK in Badila. Die Abwässer flossen über das Land und endeten im Nya Pende Fluss, der primären Wasserquelle der Bevölkerung. Während die Menschen in Badila noch mit den Ölunfällen, dem Verlust von Land aufgrund der Verschmutzung, dem vergifteten Trinkwasser und dem Tod von Vieh - zu tun hatten, ereignete sich am 21. Juli 2020 ein dritter Unfall auf dem Ölfeld von Badila, bei dem Öl in das Dorf Malom auslief, Ackerland und Häuser überflutete und den Dorfbrunnen verseuchte.
Drohnen als Hoffnungsträger
Der Bundesstaat Kaduna hat einen Vertrag mit der amerikanischen, medizinischen Lieferfirma Zipline unterzeichnet, die den Drohnenversand von COVID-19-Impfstoffen ohne nennenswerte staatliche Investitionen in die Kühlkette ermöglicht. Der Service soll rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche von drei Verteilzentren aus operieren - jedes ist mit 30 Drohnen ausgestattet - und soll mehr als 1.000 Gesundheitseinrichtungen im Bundesstaat beliefern. Auch 255 primäre Gesundheitszentren sollen aufgerüstet und 3.000 Beamte rekrutiert und trainiert werden, um die Einrichtungen zu verwalten. Der neue Service, soll im zweiten Quartal 2021 seinen Betrieb aufnehmen. In Zukunft sollen Zipline-Drohnen auf Abruf und in Notfällen Blutprodukte, Impfstoffe und lebensrettende Medikamente ausliefern.
Kein Impfplan in Sicht
Präsident Magufuli warnt die Bevölkerung vor Impfstoffen. Sein Land ist eines der wenigen, das keine Covid-19-Fälle veröffentlicht. Die letzten waren im Mai 2020 mit 500 Fällen und 20 Todesfällen. Tansania sei Corona-frei. Es seien die Bürger, die sich im Ausland impfen ließen, die ein seltsames Corona-Virus ins Land gebracht hätten. Die Gesundheitsministerin forderte Tansanier auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und traditionelle Medizin zur Bekämpfung zu benutzen. Auf der Insel Sansibar mit ihren weißen Sandstränden werden wegen der Leugnung von Corona und der allgemeinen Sorglosigkeit unzählige Touristen angezogen. Die Folgen jedoch könnten verheerend sein.
Tod von Seevögeln um 98 % reduziert
Für Seevögel galt Namibias Fischereiflotte, entlang der 1.500 Kilometer langen Küstenlinie, als eine der tödlichsten der Welt. Fischerboote, wenn sie ihre Netze und Köderhaken auswerfen, einziehen oder Fischereiabfälle abwerfen, sind ein Magnet für Seevögel, von denen viele mit den hinter den Trawlern hergezogenen Wickelseilen kollidieren oder sich an den Haken der Langleinen verfangen. 2015 verabschiedete Namibia ein Gesetzt, das von allen Schiffen der Fischereiflotte verlangt, Vogelschreck-Leinen und andere Maßnahmen zu verwenden, um Vögel vor tödlichen Begegnungen mit Fanggeräten zu schützen. Das Ergebnis? Der Unfalltod von bis zu 30.000 Seevögeln pro Jahr, einschließlich der gefährdeten Albatrosse, konnte auf nur 215 bei der letzten Zählung reduziert werden - das alles wegen der einfachsten Vogelscheuchen.
Brasilien verkauft an China oder Indien
Als Teil seiner Klimazwangsverpflichtung will Vale (brasilianischer multinationaler Konzern) die Kohleförderung beenden und sich aus Tete zurückzuziehen. Reuters berichtet, dass Barclays und Standard Chartered angeheuert wurden, um die Mine, die Eisenbahn und den Hafen zu verkaufen. Wahrscheinliche Käufer sind China oder Indien. China produziert die Hälfte des weltweiten Stahls und ist bestrebt, australische Kohle zu ersetzen, die aufgrund einer diplomatischen Konfrontation gestoppt wurde. Indien ist der zweitgrößte Kohleimporteur der Welt und ein indisches Unternehmen, ICVL, kaufte 2014 die Rio Tinto-Mine in Benga, hauptsächlich für Kokskohle. Ein anderes indisches Unternehmen, Jindal, hat ebenfalls eine Kohlemine in Tete.
Bischöfe drängen auf transparente Wahlen
Am 11. April finden Präsidentschaftswahlen statt und die Lage ist angespannt. Der amtierende Präsident Patrice Talon wird wohl sein 2016 gegebenes Versprechen, nur eine Amtszeit zu haben, nicht einhalten. Im Dezember 2020 protestierte die Opposition gegen die Zusammensetzung der für die Organisation der Abstimmung zuständigen Stellen. Es wurde festgelegt, dass ein Kandidat*in für das Amt des Präsidenten die Unterstützung von 10% der Bürgermeister oder Abgeordneten braucht. Das Parlament setzt sich jedoch ausschließlich aus Abgeordneten der Partei des Präsidenten zusammen. Die Bischofskonferenz hat alle politischen Parteien und Institutionen gebeten, einen offenen Dialog „für eine friedliche, integrative, demokratische und transparente Präsidentschaftswahl" zu führen.
Kirche will Betroffene schützen
Die Justitia-et-Pax-Kommission (CCJP) der Diözese Zomba stellt freiwilligen Helfern Fahrräder zur Verfügung, damit sie die Rechte von Menschen mit Albinismus besser schützen und schwerwiegende Verstöße gegen ihre Menschenrechte verhindern können. In den Distrikten Zomba und Machinga di Amidu gibt es mehr Menschen mit Albinismus als in jedem anderen Teil des Landes. Betroffene leben mit der Angst, entführt und getötet zu werden, da man vielerorts noch glaubt, dass ihre Körperteile besondere magische Kräfte besäßen. In Malawi leben ca. 134.000 Menschen mit Albinismus, was 0,8 % der Gesamtbevölkerung entspricht.