Länder
Friedliche Lösung wohl eine Illusion
Eine Übergangsregierung soll das Land Ende des Jahres zu Wahlen und Frieden führen, doch die Konfliktparteien könnten eine militärische Lösung anstreben. Ein Friedensabkommen, von den Vereinten Nationen vermittelt, sah vor, dass alle ausländischen Truppen das Land bis zum 23. Januar verlassen sollten. Dies ist wohl eine Illusion. Auf Satellitenbildern ist der Bau eines riesigen Grabens mit einer Reihe von aufwendigen Befestigungen, von den besiedelten Küstengebieten um Sirte bis zur Hochburg al-Jufra, zu erkennen. Gebaut wird er von Wagners Söldnern. Während vor allem die Türkei, Katar und Italien die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajis Al-Sarradsch mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis unterstützen, erhält der General Khalifa Haftar im Osten Hilfe, unter anderem von Russland, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und dem Sudan.
Wahl gewonnen - Land verloren
Rebellen bestreiten die Gültigkeit der Wiederwahl von Präsident Faustin Archange Touadéra und wollen ihn stürzen; sie haben die Hauptstadt Bangui umzingelt. Die Stadt wird von Regierungstruppen verteidigt, die von UN-, russischen und ruandischen Truppen unterstützt werden. 2/3 des Landes werden bereits von Rebellen kontrolliert, obwohl mindestens 12.000 UN- Friedenssoldaten im Land sind. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) teilt mit, dass etwa 200.00 Menschen fliehen: 92.000 Flüchtlinge sind in die Demokratische Republik Kongo geflohen und mehr als 13.000 nach Kamerun, Tschad und in die Republik Kongo, der Rest sind Binnenflüchtlinge. Obwohl reich an Ressourcen wie Diamanten und Uran, ist das Land eines der ärmsten und instabilsten in Afrika; die UN schätzt, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist.
Wegweisendes Urteil
Nach 13 Jahren Gerichtsverhandlungen hat der niederländische Gerichtshof in Den Haag das nigerianische Tochterunternehmen von Shell für Schäden haftbar gemacht, die 2004 und 2005 im Niger-Delta durch Lecks in Ölpipelines entstanden sind. Die Höhe der Entschädigungssumme ist noch nicht festgelegt. Die Pipelines verlieren durch schlechte Wartung immer wieder Öl. Im Nigerdelta sind bisher mehr als 11 Mill. Barrel Öl ausgeströmt Die Folge ist, dass das Trinkwasser verseucht, der Fischbestand in Gewässern getötet und Ackerland unbrauchbar wird und so die Lebensgrundlage Tausender von Menschen zerstört wird. Gegen Shell und andere Konzerne laufen noch weitere Klagen wegen Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen und Korruptionsvorwürfen.
Chagos-Archipel gehört zu Mauritius
Das Seerechtstribunal der Vereinten Nationen hat das Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und eine Abstimmung in der UN-Generalversammlung bestätigt und Großbritannien aufgefordert, den Chagos- Archipel an Mauritius zurückzugeben. Die Inselgruppe im Indischen Ozean umfasst eine US-Militärbasis. Das Vereinigte Königreich hat gesagt, dass es die Inseln zurückgeben werde, wenn sie nicht mehr für Verteidigungszwecke benötigt werden. Es gibt jedoch einen wachsenden internationalen Konsens, dass Großbritannien den Prozess der Dekolonisierung sofort abschließen sollte.
Alles in Kisuaheli
100 Jahre nach Gründung des High Court haben sich die Exekutive und die Judikative geeinigt, das Rechtssystem und die juristischen Materialien vollständig von Englisch auf Kiswahili umzustellen. Technisch gesehen werden 70 % der Gerichtsverfahren im Lande in Kisuaheli geführt. Chief Justice Prof. Juma sagte, dass nur noch juristische Materialien wie Urteile in englischer Sprache verfasst werden. Der Oberste Richter ist zuversichtlich, dass eine von China eingeführte Technologie, die alle Gerichtsverfahren in verschiedene Sprachen übersetzt, bei der Umsetzung hilfreich sein wird.
Pelikansterben im UNESCO-Welterbe
Im Djoudj-Vogelschutzgebiet, im Norden Senegals, wurden 750 Pelikane, vor allem Jungvögel, tot aufgefunden. Das abgelegene Feuchtgebiet nahe der Grenze zu Mauretanien ist ein Durchgangsort für etwa 350 Vogelarten, die jedes Jahr die Sahara-Wüste nach Westafrika durchqueren. Die Ursache des Vogelsterbens ist noch nicht bekannt. Senegal meldete diesen Monat jedoch einen Ausbruch der hochpathogenen H5N1-Vogelgrippe auf einer Geflügelfarm in der Region Thies, was zur Keulung von etwa 100.000 Hühnern führte.
Sierra Leone und Guinea Streit wieder aufgeflammt
Präsident Julius Maada Bio, hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) aufgefordert, in einen möglichen Konflikt zwischen seinem Land und dem Nachbarland Guinea einzugreifen. In seiner Rede auf dem Ecowas-Gipfel der Staatsoberhäupter behauptete Bio, dass guineische Truppen in das Territorium seines Landes, dem Grenzdorf Yenga, eindringen würden. Der Streit über die Besitzverhältnisse begann nach dem Bürgerkrieg in Sierra Leone im Jahr 2002, als Yenga ein Stützpunkt für guineische Truppen war, es liegt im östlichen Kailahun-Distrikt und ist durch einen Fluss mit Guinea verbunden. In 2019 gab die Regierung bekannt, dass die Guineer zugestimmt haben, das Gebiet an Sierra Leone zu übergeben.
Impfstoff-Bote aus Hessen
Das hessische Unternehmen Wingcopter vergrößert seine Anstrengungen, Drohnen für Medikamentenlieferungen herzustellen. Es will in die industrielle Produktion einsteigen. Eine gute Nachricht in der Pandemie, so könnte der Corona Impfstoff effektiv verteilt werden. Mit Unicef und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird in Malawi schon ein Liefernetzwerk für Medikamente unterhalten. Auch wurde die Universität „African Drone and Data Academy“ gegründet. Sie bildet junge Leute aus ganz Afrika im Fliegen und im Bau von Drohnen aus.
Freundschaftsdienste
In der letzten Woche seiner Amtszeit hat Donald Trump die Sanktionen gegen den israelischen Bergbaumagnaten Dan Gertler aufgehoben. Im Dezember 2017 und Juni 2018 verhängte das Finanzministerium Sanktionen und beschuldigte Gertler, seine Freundschaft mit dem ehemaligen Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila, ausgenutzt zu haben, um sich "Sweetheart"-Bergbaugeschäfte im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar zu sichern. Die Anti-Betrugs-Aktivisten drängen das Finanzministerium von Präsident Joe Biden, die Aufhebung der Sanktionen rückgängig zu machen.
Jetzt auch noch Eloise
In Mosambik hat der tropische Wirbelstorm Eloise schwere Schäden und Überschwemmungen verursacht. Straßen in Teilen der Provinzen Sofala, Zambezia, Inhambane und Manica sind unpassierbar geworden. Bis zum 23. Januar waren mindestens 163.283 Menschen betroffen, fast 7000 Menschen mussten fliehen. In Simbabwe haben schwere Regenfälle zu Überschwemmungen, Schlammlawinen und Zerstörung der Infrastruktur in den Provinzen Manicaland, Mashonaland East und Central, Matabeleland South und Masvingo geführt; mindestens 3 Menschen mussten ihr Leben lassen. In Südafrika werden Überschwemmungen und Stromausfälle befürchtet. In Botswana warnt die Regierung vor schweren Regenfällen, starken Winden und lokalen Überschwemmungen.