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Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat die erste türkische Botschaft im Land, in Malabo, eröffnet. "Insbesondere die Freundschaft zwischen Präsident Nguema Mbasogo und Recep Tayyip Erdogan hat geholfen, die Beziehung zwischen den beiden Ländern zu entwickeln", so Cavusoglu.  Im Rahmen des Entwicklungsplans 2035 wurde ein Freihandelsabkommen und der gegenseitige Schutz und die Förderung von Investitionen unterzeichnet. Die türkische Firma Summa hat schon ein Kongresszentrum in Malabo eingerichtet. Cavusoglu dankte der Regierung, „dass die mit der FETO verbundenen Schulen an die Maarif-Stiftung übergeben wurden. Jetzt setzt die Maarif-Stiftung ihre Ausbildung fort, indem sie die Qualität von Tag zu Tag steigert". Der FETO und Fetullah Gulen wird vorgeworfen, den 2016 gescheiterten Putsch in der Türkei inszeniert zu haben.

Finanzminister Ken Ofori-Atta verlängerte die kostenlose Wasser- und Stromversorgung für weitere 3 bzw. 6 Monate. Die kostenlose Wasserversorgung gilt für alle Wasserverbraucher. Die kostenlose Stromversorgung gilt für Verbraucher mit einem lebenslangen Anschluss. "Es braucht eine fürsorgliche Regierung, die sich für die Menschen und die Unternehmen, ob groß oder klein, einsetzt, um sich dafür zu entscheiden, den Stromverbrauch von 4.086.286 Haushalten und 686.522 Unternehmen innerhalb von drei Monaten mit 50 Prozent zu subventionieren, was 1,02 Milliarden GH¢ kostet“, sagt der Minister. Das Hilfspaket wurde von der Regierung als Reaktion auf die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Covid-19-Pandemie geschnürt.

Nach einem Kabinettsbeschluss bleiben alle öffentlichen Schulen die nächsten 4 Wochen geschlossen. Offiziell verzeichnet das Land 408.052 Coronavirus-Fälle und mehr als 6.000 Tote, die fünfthöchste Rate der Welt. Der südafrikanische Rat für medizinische Forschung berichtet jedoch von mehr als 17.000 überzähligen Todesfällen zwischen dem 6. Mai und dem 14. Juli. Im Vergleich zu den Daten der vergangenen zwei Jahre, sind dies sind 59 % mehr Todesfälle durch natürliche Ursachen als erwartet. Präsident Ramaphosa kündigte ein "historisches" Sozial- und Wirtschaftshilfepaket in Höhe von 500 Milliarden Rand an, um die Gesundheitsmaßnahmen zu finanzieren und "den Bedürftigsten" zu helfen.

Während Äthiopien die erste abgeschlossene Flutung des gigantischen Stausees am Blauen Nil feiert, wütet Ägypten, dass dies ohne gültiges Einvernehmen geschehen ist. Äthiopien wollte die Regenzeit zum Füllen der Becken ausnutzen und lässt sich nicht auf Wassermengen und Fristen festlegen, um durch die zu erwartende Stromversorgung die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Ägypten hingegen. das bis zu 97% vom Nil Wasser abhängt, fürchtet, dass seine Felder veröden und die Trinkwasser Brunnen für hundert Millionen Menschen austrocknen. Nachbarstaaten und der UN-Sicherheitsrat versuchen, eine „faire ausgewogene Lösung“ zu erreichen.

Der hereinbrechende Winter mit einer Kältewelle verschärft die Probleme des Stromanbieters ESKOM. Die Bevölkerung leidet unter Stromausfällen und „load shedding“; dies wirkt sich negativ auf die Wirtschaft aus. In Zeiten von Corona leiden auch „home office“ und „online schooling“ unter unvorhersehbarer Stromversorgung. Die türkische Firma "Karpowership“ hat nun angeboten, vor den Küsten Südafrikas Schiffskraftswerke in Stellung zu bringen. In Afrika gibt es ähnliche Projekte im Senegal, in Gambia, Ghana, Mosambik und Guinea-Bissau. Schiffskraftwerke sind mobil und flexibel. Auf den Schiffen wandeln Motoren und Transformatoren Gas und Öl in Strom um, zwar nicht umweltfreundlich, aber günstiger und effizienter als die Dieselgeneratoren in vielen afrikanischen Großstädten. Das Unternehmen Karpowership hat sich für die Expansion in Afrika den Slogan "The power of friendship" ausgedacht.

Das Network Movement for Justice and Development (NMJD), hat die Polizeigewalt gegen protestierende Zivilisten verurteilt. An den Orten Meile 91, Bunbuna, Tombo und in Pademba Road Correctional Centre in Freetownund in Makeni soll es zu Vorfällen von Erschießungen wehrloser und unbewaffneter Zivilisten durch die Polizei gekommen sein. Das NMJD erkannte auch die Tatsache an, dass ein Großteil der überwiegend jugendlichen Bevölkerung in Sierra Leone arbeitslos ist und jegliche Gelegenheit des Protestes nutzt.

Nach langem Kampf hat die Aktivistin Phyllis Omido einen Sieg für die rund 3.500 Einwohner des kenianischen Dorfs Owino Uhuru errungen. Das kenianische Umweltgericht verurteilte den Staat sowie die Eigentümer der mittlerweile geschlossenen Batterie-Recycling-Fabrik EPZ, die Anwohner zu entschädigen. Dem Dorf wurden mehr als 10 Mill. € zugesprochen. Der kenianische Staat muss auch das kontaminierte Fabrikgelände und seine Umgebung reinigen, sonst droht eine weitere Strafe von 7.Mill. €. Viele Menschen in dem Gebiet hatten eine zu hohe Bleikonzentrationen, mit all den fatalen Auswirkungen, im Blut. Das Gerichtsverfahren lief seit 2016. Über Omidos Kampf ist ein Buch erschienen mit dem Titel „Mit der Wut einer Mutter“.

Die gambische Regierung begrüßt die Ermittlungen des deutschen Generalbundesanwalts gegen mehrere Asylbewerber aus Gambia. Sie stehen im Verdacht, für das Regime des ehemaligen gambischen Präsidenten, Yahya Jammeh, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. 2014 soll, nach einem gescheiterten Putsch, das Regime von Jammeh brutal gegen Oppositionelle vorgegangen sein. Dem ehemaligen Präsidenten werden, in seiner mehr als 22 Jahren Regentschaft, zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, sowie die Verfolgung von Dissidenten, Homosexuellen und Journalisten, zur Last gelegt.

Unter dem Druck der Corona Pandemie und auf Bitten der Regierung sind Studenten der Kenyatta Universität in eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit eingestiegen, um dem Mangel im Gesundheitssektor entgegenzuwirken. Sie produzieren Beatmungsgeräte, zur Zeit 50 pro Woche, zu einem Bruchteil der importierten Version. Mindestens 1600 weitere werden noch zu den vorhandenen 300 gebraucht. In einem separaten Labor stellt ein Biotechnologie Student mit Hilfe des 3D-Druckers Nasentupfer für die Covid-19 Test Kits her. Alle sind stolz und hoffen, weitere Hightech- Geräte zu produzieren und neue zu erfinden.

Bei einem Treffen des türkischen Außenministers Mevlut Cavusoglu mit dem togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbe in der Hauptstadt Lomé sagte Cavusoglu, dass die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter ausgebaut werden und eine Botschaft eröffnet wird. Der Außenminister reist diese Woche weiter nach Niger und Äquatorialguinea. Die Türkei erhöht die Zahl der türkischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent von 12 im Jahr 2002 auf 42.  Im Gegenzug haben 36 afrikanische Länder eine Botschaft in der Türkei eröffnet. 2008 waren es nur 10 Länder. Das Handelsvolumen mit Afrika hat sich in den letzten 18 Jahren versechsfacht.

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