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Der Bundesstaat Kaduna hat einen Vertrag mit der amerikanischen, medizinischen Lieferfirma Zipline unterzeichnet, die den Drohnenversand von COVID-19-Impfstoffen ohne nennenswerte staatliche Investitionen in die Kühlkette ermöglicht. Der Service soll rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche von drei Verteilzentren aus operieren - jedes ist mit 30 Drohnen ausgestattet - und soll mehr als 1.000 Gesundheitseinrichtungen im Bundesstaat beliefern. Auch 255 primäre Gesundheitszentren sollen aufgerüstet und 3.000 Beamte rekrutiert und trainiert werden, um die Einrichtungen zu verwalten. Der neue Service, soll im zweiten Quartal 2021 seinen Betrieb aufnehmen. In Zukunft sollen Zipline-Drohnen auf Abruf und in Notfällen Blutprodukte, Impfstoffe und lebensrettende Medikamente ausliefern.

Präsident Magufuli warnt die Bevölkerung vor Impfstoffen.  Sein Land ist eines der wenigen, das keine Covid-19-Fälle veröffentlicht. Die letzten waren im Mai 2020 mit 500 Fällen und 20 Todesfällen. Tansania sei Corona-frei. Es seien die Bürger, die sich im Ausland impfen ließen, die ein seltsames Corona-Virus ins Land gebracht hätten. Die Gesundheitsministerin forderte Tansanier auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und traditionelle Medizin zur Bekämpfung zu benutzen. Auf der Insel Sansibar mit ihren weißen Sandstränden werden wegen der Leugnung von Corona und der  allgemeinen Sorglosigkeit unzählige Touristen angezogen. Die Folgen jedoch könnten verheerend sein.

Für Seevögel galt Namibias Fischereiflotte, entlang der 1.500 Kilometer langen Küstenlinie, als eine der tödlichsten der Welt. Fischerboote, wenn sie ihre Netze und Köderhaken auswerfen, einziehen oder Fischereiabfälle abwerfen, sind ein Magnet für Seevögel, von denen viele mit den hinter den Trawlern hergezogenen Wickelseilen kollidieren oder sich an den Haken der Langleinen verfangen. 2015 verabschiedete Namibia ein Gesetzt, das von allen Schiffen der Fischereiflotte verlangt, Vogelschreck-Leinen und andere Maßnahmen zu verwenden, um Vögel vor tödlichen Begegnungen mit Fanggeräten zu schützen. Das Ergebnis? Der Unfalltod von bis zu 30.000 Seevögeln pro Jahr, einschließlich der gefährdeten Albatrosse, konnte auf nur 215 bei der letzten Zählung reduziert werden - das alles wegen der einfachsten Vogelscheuchen.

Als Teil seiner Klimazwangsverpflichtung will Vale (brasilianischer multinationaler Konzern) die Kohleförderung beenden und sich aus Tete zurückzuziehen. Reuters berichtet, dass Barclays und Standard Chartered angeheuert wurden, um die Mine, die Eisenbahn und den Hafen zu verkaufen. Wahrscheinliche Käufer sind China oder Indien. China produziert die Hälfte des weltweiten Stahls und ist bestrebt, australische Kohle zu ersetzen, die aufgrund einer diplomatischen Konfrontation gestoppt wurde. Indien ist der zweitgrößte Kohleimporteur der Welt und ein indisches Unternehmen, ICVL, kaufte 2014 die Rio Tinto-Mine in Benga, hauptsächlich für Kokskohle. Ein anderes indisches Unternehmen, Jindal, hat ebenfalls eine Kohlemine in Tete.

Am 11. April finden Präsidentschaftswahlen statt und die Lage ist angespannt. Der amtierende Präsident Patrice Talon wird wohl sein 2016 gegebenes Versprechen, nur eine Amtszeit zu haben, nicht einhalten. Im Dezember 2020 protestierte die Opposition gegen die Zusammensetzung der für die Organisation der Abstimmung zuständigen Stellen. Es wurde festgelegt, dass ein Kandidat*in für das Amt des Präsidenten die Unterstützung von 10% der Bürgermeister oder Abgeordneten braucht. Das Parlament setzt sich jedoch ausschließlich aus Abgeordneten der Partei des Präsidenten zusammen. Die Bischofskonferenz hat alle politischen Parteien und Institutionen gebeten, einen offenen Dialog „für eine friedliche, integrative, demokratische und transparente Präsidentschaftswahl" zu führen.

Die Justitia-et-Pax-Kommission (CCJP) der Diözese Zomba stellt freiwilligen Helfern Fahrräder zur Verfügung, damit sie die Rechte von Menschen mit Albinismus besser schützen und schwerwiegende Verstöße gegen ihre Menschenrechte verhindern können. In den Distrikten Zomba und Machinga di Amidu gibt es mehr Menschen mit Albinismus als in jedem anderen Teil des Landes. Betroffene leben mit der Angst, entführt und getötet zu werden, da man vielerorts noch glaubt, dass ihre Körperteile besondere magische Kräfte besäßen. In Malawi leben ca. 134.000 Menschen mit Albinismus, was 0,8 % der Gesamtbevölkerung entspricht.

Eine Übergangsregierung soll das Land Ende des Jahres zu Wahlen und Frieden führen, doch die Konfliktparteien könnten eine militärische Lösung anstreben. Ein Friedensabkommen, von den Vereinten Nationen vermittelt, sah vor, dass alle ausländischen Truppen das Land bis zum 23. Januar verlassen sollten. Dies ist wohl eine Illusion. Auf Satellitenbildern ist der Bau eines riesigen Grabens mit einer Reihe von aufwendigen Befestigungen, von den besiedelten Küstengebieten um Sirte bis zur Hochburg al-Jufra, zu erkennen. Gebaut wird er von Wagners Söldnern.  Während vor allem die Türkei, Katar und Italien die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajis Al-Sarradsch mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis unterstützen, erhält der General Khalifa Haftar im Osten Hilfe, unter anderem von Russland, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und dem Sudan.

Rebellen bestreiten die Gültigkeit der Wiederwahl von Präsident Faustin Archange Touadéra und wollen ihn stürzen; sie haben die Hauptstadt Bangui umzingelt. Die Stadt wird von Regierungstruppen verteidigt, die von UN-, russischen und ruandischen Truppen unterstützt werden. 2/3 des Landes werden bereits von Rebellen kontrolliert, obwohl mindestens 12.000 UN- Friedenssoldaten im Land sind. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) teilt mit, dass etwa 200.00 Menschen fliehen: 92.000 Flüchtlinge sind in die Demokratische Republik Kongo geflohen und mehr als 13.000 nach Kamerun, Tschad und in die Republik Kongo, der Rest sind Binnenflüchtlinge. Obwohl reich an Ressourcen wie Diamanten und Uran, ist das Land eines der ärmsten und instabilsten in Afrika; die UN schätzt, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist.

Nach 13 Jahren Gerichtsverhandlungen hat der niederländische Gerichtshof in Den Haag das nigerianische Tochterunternehmen von Shell für Schäden haftbar gemacht, die 2004 und 2005 im Niger-Delta durch Lecks in Ölpipelines entstanden sind. Die Höhe der Entschädigungssumme ist noch nicht festgelegt. Die Pipelines verlieren durch schlechte Wartung immer wieder Öl. Im Nigerdelta sind bisher mehr als 11 Mill.  Barrel Öl ausgeströmt Die Folge ist, dass das Trinkwasser verseucht, der Fischbestand in Gewässern getötet und Ackerland unbrauchbar wird und so die Lebensgrundlage Tausender von Menschen zerstört wird.  Gegen Shell und andere Konzerne laufen noch weitere Klagen wegen Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen und Korruptionsvorwürfen.

Das Seerechtstribunal der Vereinten Nationen hat das Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und eine Abstimmung in der UN-Generalversammlung bestätigt und Großbritannien aufgefordert, den Chagos- Archipel an Mauritius zurückzugeben. Die Inselgruppe im Indischen Ozean umfasst eine US-Militärbasis. Das Vereinigte Königreich hat gesagt, dass es die Inseln zurückgeben werde, wenn sie nicht mehr für Verteidigungszwecke benötigt werden. Es gibt jedoch einen wachsenden internationalen Konsens, dass Großbritannien den Prozess der Dekolonisierung sofort abschließen sollte.

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