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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab bekannt, dass in Afrika Gambia, neben Ghana, das Trachom als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit erfolgreich eliminiert hat. Die Krankheit ist ein Problem in 44 Ländern und für die Erblindung oder Sehbehinderung von etwa 1,9 Millionen Menschen verantwortlich. Die Augenerkrankung ist vor allem in Ländern mit schlechter Wasserversorgung und erschwerten Hygienemöglichkeiten weit verbreitet. Gut ²/3 aller Fälle kommen in Afrika vor (z.B. Äthiopien, Sudan, Uganda, Nigeria). Die Infektion verbreitet sich durch persönlichen Kontakt (über Hände, Kleidung oder Bettzeug) und durch Fliegen, die mit Ausfluss aus den Augen oder der Nase einer infizierten Person in Berührung gekommen sind. Bei wiederholten Infektionsschüben über viele Jahre hinweg können die Wimpern eingezogen werden, so dass sie auf der Augenoberfläche reiben, was zu einer dauerhaften Schädigung der Hornhaut führt.

Mosambik und Simbabwe haben den Import von Geflügel und Geflügelprodukten aus Südafrika ausgesetzt. Auf einer kommerziellen Hühnerfarm in Ekurhuleni, Gauteng, brach die hochpathogene Geflügelpest (HPAI) aus. Die Geflügelpest ist eine hochinfektiöse und ansteckende Viruserkrankung, die mehrere Arten von Vögeln zur Nahrungsmittelerzeugung (Hühner, Truthähne, Wachteln, Perlhühner, Heim- und Wildvögel) befällt.

Ein Übergangs-Militärrat hat eine Regierungscharta erlassen. Die Führung des Landes setze sich demnach ab sofort aus dem Militärrat, einem Nationalen Übergangsrat und einer Übergangsregierung zusammen. Als Präsident des Militärrats übernimmt Débys Sohn Mahamat die Aufgaben des Präsidenten und des Obersten Armeechefs. Präsident Déby (68) kam nach Angaben des Militärs bei Kämpfen mit einer Rebellengruppe ums Leben. Er regierte das Land mehr als 30 Jahre. Die Bundesregierung rief die im Tschad lebenden Deutschen zum sofortigen Verlassen des Landes auf. Die Bundeswehr ist in der Region an Einsätzen beteiligt

Katholische Nichtregierungsorganisationen haben in Burkina Faso ein 3-jähriges Projekt zum Schutz gefährdeter Migranten auf den Sahel-Routen (PROMISA) gestartet. Besonders im Blick sind Frauen und junge Mädchen sowie Opfer von Menschenhandel und jene, die nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollen. Die EU fördert das Projekt mit 500.000 Euro. Es wird von der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Catholic Relief Service (CRS) Mali und Niger, der Caritas Mali, der Katholischen Organisation für Entwicklung und Solidarität (OCADES-Caritas Burkina) und der Welthungerhilfe (WHH) in Deutschland durchgeführt.

Präsident Lazarus Chakwera drängt die Landwirte, vom Tabakanbau abzurücken und auf andere „Cash-Crops“ umzusteigen, wie z. B. Cannabis, das 2020 für den industriellen und medizinischen Gebrauch legalisiert wurde. Wegen der geringen weltweiten Nachfrage und der laufenden weltweiten Anti-Raucher-Kampagnen sind die Preise für Tabak stark gefallen.

Während die ersten Wahlergebnisse zeigen, dass Präsident Idriss Deby (68) auf dem Weg ist, seine sechste Amtszeit zu gewinnen, ist die Rebellenfront für Wandel und Eintracht im Tschad auf dem Vormarsch. Die Vereinigten Staaten haben ihre nicht lebensnotwendigen Mitarbeiter angewiesen, den Tschad zu verlassen, da sich Rebellen aus zwei Richtungen der Hauptstadt Ndjamena nähern; auch Großbritannien hat seine Bürger dazu aufgefordert. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren in der Hauptstadt. Vor der Präsidentenwahl wurden 6 Oppositionspolitiker verhaftet; ihnen wird Terrorismus vorgeworfen.

Am Sonntagmorgen (18.4.) brannte der Tafelberg, das Wahrzeichen der Stadt. Das Feuer zerstörte eine Gedenkstätte sowie die älteste Windmühle des Landes und griff weiter auf die Universität über. Während alle Studenten evakuiert werden konnten, wurde die historische Bibliothek mit wertvollen Originalen und Dokumenten zerstört und andere Gebäude schwer beschädigt. Den ganzen Tag über bekämpften 120 Feuerwehrmänner die Flammen, viele aus der Luft. Verursacht wurde die Katastrophe wahrscheinlich durch das unbewachte Lagerfeuer eines Obdachlosen. Buschbrände sind während der Trockenheit nicht selten, aber nicht alle sind so zerstörerisch. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war groß.  Sie brachten Essen und Getränke, und durch die Corona-Pandemie leerstehende Hotels boten den Studenten Unterkunft an.

In 3500 Jahre alten Tongefäßen der Nok-Kultur konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden; dies gilt als ältester direkter Nachweis für Honig-Nutzung in Afrika. Die Nok-Kultur ist durch ihre bis zu lebensgroßen Terrakotta-Skulpturen bekannt; sie stellen die älteste figurative Kunst Afrikas dar, die für Tausende von Euro auf dem internationalen Kunstmarkt gehandelt werden. Die Epoche der Nok-Kultur wird auf 500 v. Chr. bis 200 n. Chr. datiert, sie verdankt ihren Namen dem kleinen Ort Nok, der östlich des Flusses Niger auf dem Jos-Plateau im Zentrum Nigerias liegt.

Die Wahlkommission hat Amtsinhaber Patrice Talon mit 86 % der Stimmen in der ersten Runde zum Sieger der Präsidentschaftswahlen des Landes erklärt. Talon, ein Baumwoll-Tycoon, der 2016 zum ersten Mal gewählt wurde, hatte bei der Wahl am Sonntag zwei Konkurrenten, während die meisten seiner wichtigsten Gegner im Exil sind oder von der Kandidatur ausgeschlossen wurden. Einigen Oppositionsparteien boykottierten Wahl.

Der Chef der neuen libyschen Übergangsregierung und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben ihr Engagement für das umstrittene maritime Abkommen für 2019 bekräftigt. Erdogan sagte, das Abkommen sichere "die nationalen Interessen und die Zukunft der beiden Länder". Das maritime Abkommen legt einseitig einen neuen Verlauf der Festlandsockel im Mittelmeer fest, womit der Türkei auf Kosten Griechenlands und Zyperns ein Anteil an den Erdgasvorkommen zugeschlagen würde. Die Republik Zypern, Griechenland und Ägypten verurteilten das Memorandum als ernsthafte Verletzung internationalen Rechts; es werde gegen das Seerecht verstoßen und „Geografie verfälscht.“. Die Bundesregierung kommt zu der Überzeugung, "das Abkommen verstößt gegen das völkergewohnheitsrechtliche Seerecht und erscheint im Ergebnis als unzulässiger Vertrag zulasten Dritter"; die EU und die USA beurteilen die Lage ähnlich.

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