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First Lady Monica Chakwera ist enttäuscht darüber, dass das Land weltweit an 12. Stelle ist, was Früh- und Zwangsehen angeht. 42 % der Mädchen werden verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt sind. Sie sagte, dass ihre Shaping Our Future Foundation (SOFF) die Bildung von Mädchen sehr ernst nimmt, denn ohne Bildung wird die Armut verschlimmert. Sie forderte daher alle Beteiligten auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Hindernisse zu beseitigen, mit denen Mädchen und Kinder konfrontiert sind und die sie daran hindern, ihr Potenzial auszuschöpfen.

Mitglieder der Gemeinde Nembe sind in Yenagoa, der Hauptstadt des Bundesstaates Bayelsa, auf die Straße gegangen, um Maßnahmen gegen das Austreten von Öl und Gas aus einem undichten Bohrloch zu fordern. Seit Anfang November sind Erdöl und Erdgas in Dutzende von nahe gelegenen Fischersiedlungen entlang der Nembe-Küste und in den Santa-Barbara-Fluss geflossen, der sich durch das Nigerdelta schlängelt, bevor er in den Atlantik mündet. Berichten zufolge haben die Gezeiten die Auswirkungen des Ölteppichs weiter in die Gemeinden des benachbarten Bundesstaates Rivers getragen. Die Ursache des Ölteppichs auf der Plattform OML 29 Well 1, die von Nigerias größtem einheimischen Ölunternehmen Aiteo Eastern E&P betrieben wird, das die Santa-Barbara-Bohrung im Jahr 2015 von Royal Dutch Shell übernommen hat, wird noch untersucht. Umweltaktivisten haben den Vorfall als die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der nigerianischen Erdölindustrie bezeichnet.

Christen im nigerianischen Bundesstaat Zamfara wurden vor öffentlichen Gottesdiensten in Kirchen gewarnt, da sie sonst angegriffen, entführt und ihre Gotteshäuser angezündet werden könnten. Der Drohbrief der islamischen Organisation wurde dem Polizeipräsidium in Gusau, der Hauptstadt des Bundesstaates, zugestellt. In dem Dokument bekennen sich Mitglieder der "Fulani-Vereinigung, die einen Krieg gegen die christliche Religion plant", zu dem "anonymen Brief". "Wir wollen, dass die Kirchen von jetzt an und in den nächsten drei Jahren geschlossen werden. Wenn sie nicht geschlossen werden, fangen wir an, sie zu verbrennen", drohen die Hintermänner des Schreibens und fügen mit Blick auf die Christen in Zamfara hinzu: "Wir werden ihren Pfarrern zu ihren Häusern folgen, ob bei Regen oder mitten in der Nacht, und sie und ihre Familien entführen."

Kamerun hat seine Streitkräfte eingesetzt, um Ranger bei der Bekämpfung von Wilderern an der Ostgrenze zur Zentralafrikanischen Republik zu unterstützen. Nach Angaben der Wildtierbehörde nimmt die Wilderei wieder zu, nachdem die Zahl der getöteten Tiere aufgrund von Pandemiebeschränkungen zurückgegangen war. Allein in der letzten Woche sollen Wilderer mindestens acht Elefanten entlang der Grenze getötet haben. Der Lobeke-Nationalpark in Kamerun umfasst eine Fläche von 217.854 Hektar. Der "World Wide Fund for Nature" berichtet, dass die Elefantenpopulation im Park von 4.200 im Jahr 2015 auf 3.500 im Jahr 2018 zurückgegangen ist. Der WWF führt den Rückgang auf die Wilderei für den Elfenbeinhandel zurück.

Der amtierende Richter Govindjee hat einen Antrag auf Untersagung einer seismischen Untersuchung durch Shell an der Wild Coast des Ostkaps mit der Begründung abgelehnt, dass ein "irreparabler Schaden" für die Meeresbewohner nicht nachgewiesen wurde. "Die Entscheidung, Shell zu erlauben, mit seinen Plänen zur Zerstörung der Wild Coast fortzufahren, ist sehr enttäuschend. Die Sprengungen werden nicht nur wertvolle, artenreiche Ökosysteme zerstören, sondern auch die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinden, und das alles im Namen des Profits", sagte Happy Khambule, Senior Climate and Energy Campaign Manager von Greenpeace Afrika.

Präsident Adama Barrow hat mit 53% seine Wiederwahl gewonnen. Sein ehemaliger Vertrauter und Konkurrent Ousainou Darboe, erhielt 27%. Yahya Jammeh hatte 22 Jahre lang das Land diktatorisch regiert. 2016 war er von einer Koalition unter dem jetzigen Präsidenten Barrow gestürzt und nach Äquatorial-Guinea ins Exil geschickt worden. Die Wahlbeteiligung lag bei  89 %. Ernest Bai Koroma, Chef der Wahlbeobachter der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) und ehemaliger Präsident von Sierra Leone, hat alle 6 Kandidaten und deren Unterstützer dazu aufgerufen, das Ergebnis zu akzeptieren. Das sei wichtig für den demokratischen Prozess. Auch würde es so einen großen Gewinner geben: das gambische Volk.

Am 1. Dezember segelte die erste Passagierfähre vom libyschen Hafen Misrata, 200 km östlich von Tripolis, in die türkische Provinz Izmir. Während der Herrschaft Gaddafis seit 1969 war das Land mit Sanktionen belegt und auch nach seinem Sturz ins 2011 und den darauffolgenden Unruhen waren alle Reiseverbindungen schwer betroffen. Viele Bürger sind beglückt, dass mit diesem Schiff Libyen zur Seefahrt zurückgekehrt ist. Weitere Ziele sind Alexandria und Tunis. Die Zulassungen liegen schon vor. Auch der Flugverkehr wurde seit dem Waffenstillstand zwischen den rivalisierenden Lagern in 2020 wieder aufgenommen.

Wenn Gambia am 4. Dezember einen neuen Präsidenten wählt, hält das Land, trotz erstaunlichen demokratischen Entwicklungen in den letzten Jahren, an dem alten Wahlsystem fest. Nach Überprüfung des Personalausweises wird der Wähler zu in Parteifarben bemalten Trommeln geführt. Er erhält eine Murmel die er durch ein Rohr in die Trommel seiner Wahl steckt. Ein Klingelton ertönt, so dass versuchter Betrug gleich entdeckt werden kann. Am Abend werden die Murmeln aus jeder Tonne ausgezählt. Diese Methode wurde nach der Unabhängigkeit 1965 wegen der hohen Analphabetenrate eingeführt, und Gambier sind stolz darauf. Bis jetzt gab es nur drei Urnen. Die Aufregung war groß, als sich in dem nur 2,2 Mio. Einwohner zählenden Land 22 Parteien zur Wahl stellen wollten. Inzwischen sind sie auf 6 geschrumpft.

Die fünf Richter des Berufungsgerichts von Botswana bestätigten einstimmig das Grundsatzurteil vom Juni 2019, das Homosexualität anerkennt. Der Präsident des Berufungsgerichts, Ian Kirby, sagte, die Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Aktivitäten verletze die verfassungsmäßigen Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. Die Regierung forderte die Aufhebung des Gerichtsurteils von 2019 mit dem Argument, dass die Mehrheit der Menschen im Land nicht damit einverstanden sei.

Das malawische Parlament hat den ersten gewählten Albino-Gesetzgeber des Landes. Overstone Kondowe wurde für "Nkhotakota North East Contituency” ins Parliament gewählt. In einigen afrikanischen Ländern werden Menschen mit Albinismus als Menschen zweiter Klasse gesehen. Für Körperteile der Betrffenen werden horrende Summen bezahlt, da ihnen in der traditionellen Medizin magische Kräfte zugeschrieben werden. In Malawi leben 134636 Menschen mit Albinismus. Kondowe freute sich über seine Wahl und sagte: «Mein Wahlsieg ist ein klarer Beweis dafür, dass die Menschen ihre Einstellung ändern.»

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