Länder
Wahlfiasko in Tunesien
Präsident Saied fand keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Nur 8,8% der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Tunesiens wichtigstes Oppositionsbündnis hat Präsident Kais Saied zum Rücktritt aufgefordert. Der Vorsitzende der Nationalen Heilsfront, Nejib Chebbi, rief zu Massenprotesten auf, um eine sofortige Neuwahl des Präsidenten zu fordern.
Monsterwelle erfasst Badegäste
Am Samstagnachmittag hat am Bay of Plenty, einem beliebten Strand in Durban, eine Riesenwelle mindestens hundert Menschen erfasst und ins Meer hinaus geschwemmt. 35 Rettungsschwimmer und ein ärztliches Versorgungssteam waren an der Rettungsaktion beteiligt. Drei Menschen, darunter ein Kind, wurden tot geborgen; 17 weitere wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Rettungsdienste befürchten, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Die Strände waren an dem Sommerwochenende gut besucht, besonders auch, weil sie wegen dem gefährlichen E. Coli Bakterium länger geschlossen waren und gerade wieder öffneten. Die Bakterien gehen auf die Überschwemmungen im April zurück, die die städtische Kanalisation beschädigt hatten. Über 400 Menschen kamen damals ums Leben.
Ölprojekt als „Sünde“ bezeichnet
Während sich die Cop 27- Delegierten in Ägypten trafen, haben auch religiöse Führer im südlichen Afrika sich zu Wort gemeldet und gefordert, dass die Aktivitäten für fossile Brennstoffe eingeschränkt werden. Das kanadische Unternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) besitzt bereits Explorationslizenzen für ein 34.325 Quadratkilometer großes Gebiet, das sich über die Grenze der beiden Länder erstreckt, und hat bisher drei Testbohrungen gemacht. Die religiösen Führer sorgen sich um das Okavango-Delta, eine Oase im Herzen der Kalahari Wüste, wo die Wasserstraßen und Überschwemmungsgebiete unzähligen gefährdeten Tieren Herberge und Überlebenschancen bieten. Das schöne und seltene Delta ist seit 2014 Weltkulturerbe.
Wegen Facebook-Posts auf 2 Milliarden Dollar verklagt
Zwei äthiopische Forscher und die kenianische Rechtsgruppe Katiba haben vor dem Obersten Gerichtshof Kenias Klage gegen Meta Platforms eingereicht. Meta Platforms wird beschuldigt, gewalttätige und hasserfüllte Posts aus Äthiopien auf Facebook zu verbreiten und damit den blutigen Bürgerkrieg in dem Land zu schüren. Die Kläger fordern das Gericht auf, Meta anzuweisen, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um gewalttätige Inhalte herabzustufen, das Personal für die Moderation in Nairobi aufzustocken und einen Entschädigungsfonds in Höhe von etwa 2 Milliarden Dollar für die Opfer von auf Facebook geschürter Gewalt einzurichten. Die Klage gegen Meta erinnert an die Vorwürfe, denen sich das Unternehmen seit Jahren ausgesetzt sieht, weil auf seinen Plattformen Gräueltaten geschürt werden, unter anderem in Myanmar, Sri Lanka, Indonesien und Kambodscha.
Weltrekord-Neunlinge endlich daheim
Die einzigen Neunlinge, die alle überlebten, kamen jetzt heim nach Mali. Geboren wurden sie vor 19 Monaten per Kaiserschnitt in Marokko, wohin die 27- jährige Mutter zur fachärztlichen Behandlung geflogen worden war. Die 5 Mädchen und 4 Jungen wogen bei der Geburt zwischen 500 Gramm und einem Kilo. Die ersten Monate verbrachten sie in der Klinik, dann mit medizinischer Unterstützung in einem Appartement in Casablanca. Der glückliche Vater ist sicher, dass Allah, der Ihnen die Kinder schenkte, auch weiterhelfen wird. Unterstützung erhält die Familie von der Regierung. Die Menschen in Mali sind interessiert, ihre Babys „mit eigenen Augen“ zu sehen.
Bitte realistische Gehaltsforderungen
Der Kabinettssekretär für Bildung, Ezekiel Machogu, hat die Kenya National Union of Teachers (KNUT) aufgefordert, Rücksicht auf die aktuelle Wirtschaftslage zu nehmen. Dies geschah, nachdem die KNUT erklärt hatte, dass sie auf eine Gehaltserhöhung von 60 % drängt. Der Generalsekretär der Kenya Union of Post Primary Education Teachers, Akelo Misori, hat versprochen, dass das Jahr 2023 für die Regierung von Präsident William Ruto eine harte Zeit werden wird, sollte sie die Forderungen der Lehrer nicht erfüllen.
Neuer Hafen am Roten Meer
Der Sudan hat mit einem Konsortium unter der Leitung der AD Ports Group aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Invictus Investment ein Abkommen über 6 Mrd. US$ zur Entwicklung eines neuen Hafens und einer Wirtschaftszone am Roten Meer unterzeichnet. Der Hafen von Abu Amama, der nördlich des Hafens von Port Sudan gebaut werden soll, über den fast alle Importe des Landes und die Ölexporte des Südsudan laufen, wird ein Industriegebiet, einen internationalen Flughafen und eine landwirtschaftliche Zone mit einer Fläche von mehr als 400.000 Hektar umfassen.
Kunsthaar aus Bananenfasern
Synthetisches Haar für Verlängerungen und Perücken ist auf dem Vormarsch, weil es erschwinglicher ist als menschliches Haar, aber das Material ist nicht biologisch abbaubar und schadet der Umwelt. Eine nachhaltige Kunsthaaralternative sind Bananenfasern, die in einem arbeitsintensiven Prozess aus Bananenstauden extrahiert werden. Jede Staude trägt nur einmal Frucht und muss dann den neuen Stauden weichen. Statt Abfall gibt es Profit. Die ugandische Entwicklungsexpertin Juliet Tumusiine müht sich leidenschaftlich um die Nutzung von Bio-Produkten. Das ugandische Startup TexFad, (Gründer Kimani Muturi) produziert überwiegend Teppiche aus Bananenfasern, hofft aber in Zukunft auch Kleidung herzustellen. Bananenfasern sind vielfältig verwendbar - bis zur Bananenfaser Weihnachtskrippe. Sie gehören zu den stärksten Naturfasern, sind unglaublich haltbar und biologisch abbaubar. Uganda ist der größte Bananenproduzent in Sub Sahara Afrika.
N|uu aussterbende Sprache
Claudia Snyman, Sprachforscherin, stellt ein Wörterbuch mit Wörtern auf Klickbasis zusammen, um die aussterbende San- oder Buschmannsprache ihrer Großmutter Katrina Esau zu retten. Esau ist die letzte verbliebene fließende Sprecherin von N|uu, der alten Sprache des San- Volkes. Man nimmt an, dass die Sprache 25.000 Jahre alt ist. Sie sind fest entschlossen, die Sprache vom Rande des Aussterbens zurück in den modernen Gebrauch zu bringen.
Ramaphosa bleibt im Amt
Das südafrikanische Parlament hat mit 214 zu 148 Stimmen gegen die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Cyril Ramaphosa gestimmt. Die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC), die die Mehrheit im Parlament hält, stellte sich weitgehend hinter Ramaphosa und verhinderte, dass der Antrag die für ein Amtsenthebungsverfahren erforderliche 2/3 Mehrheit erhielt.