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Die britische National Crime Agency hat die Wiedererlangung von 23,5 Mio. USD an geraubten Geldern von Verbündeten und der Familie des ehemaligen nigerianischen Diktators Sani Abacha bekannt gegeben. Nigeria hatte in der Vergangenheit auch mehrere andere Tranchen der Abacha-Beute wiedererlangt, darunter die letzte, 308 Millionen US-Dollar, die der Gouverneur des Bundesstaates Kebbi, Abubakar Bagudu, auf Jersey gewaschen hatte. Im Jahr 2006 wurden etwa 723 Millionen US-Dollar an Abacha-Geldern aus der Schweiz an Nigeria zurückgegeben, aber über die Verwendung der Gelder wurde nicht Buch geführt, so Transparency International.

 „Wir ziehen Lehren aus Russland, eine davon ist, dass eine starke Abhängigkeit vom US-Dollar nicht gut ist“, sagt Persistence Gwanyanya. „Wir wollen versuchen, einige dieser geopolitischen Fragen in unserer lokalen Wirtschaft zu berücksichtigen.“ Im Rahmen der neuen Maßnahmen wird die Zahlung in Landeswährung für Dienstleistungen wie die Beantragung von Pässen, die Zahlung von Einfuhrzöllen und Steuern zunehmen. Mit „Greenbacks“ wird fast alles bezahlt, von Lebensmitteln über Treibstoff und Medikamente bis hin zu Straßenbenutzungsgebühren. Arbeitnehmer, darunter Lehrer und Bankangestellte, fordern seit Anfang dieses Jahres Gehälter in US-Dollar, um die an die ausländische Währung gekoppelten Lebenshaltungskosten zu begleichen.

Bei der von dem südafrikanischen Gewerkschaftsbund COSATU veranstalteten Maikundgebung in Rustenburg sollte Präsident Cyril Ramaphosa sprechen. Doch die seit Wochen für höhere Löhne streikenden Minenarbeiter begrüßten ihn mit Spott und Buhrufen und stürmten die Bühne. Die Polizei musste eingreifen, während ein Leibwächter den Präsidenten in Sicherheit brachte. Wie andere Unternehmen Südafrikas, wurde auch die Sibanye-Stillwater Mine, der größte Platin Produzent, von der Covid-Krise hart getroffen. Trotzdem bleibt der Bergbau einer der wichtigsten Sektoren Südafrikas; er macht 8 - 10% des Nationaleinkommens aus und beschäftigt fast 450.000 Menschen.

Dem mit 90 Jahren verstorbenen Mwai Kibaki wurde bei der Trauerfeier am Wochenende von Würdenträgern aus dem In- und Ausland unendlich viel Lob gespendet. Kibaki war der dritte Präsident des unabhängigen Kenia, der erste aus der Opposition nach 40 Jahren Einparteienwirtschaft. Nach seiner Wahl in 2002 führte er effektive Wirtschaftsreformen ein. Leider löste seine Wiederwahl 5 Jahre später landesweite Gewalt aus. Er war ein „wahrer Patriot“, ein „großer Führer“, der auch Macht teilen konnte, solange es nicht zu Korruption kam. Er war der „beste Ökonom“ und der „großartigste Präsident“, der Architekt der jetzigen Wirtschaft, der  das Land entwickelte und zur Vereinigung des kenianischen Volkes beigetragen hat.

Die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman beginnt ihre Vier-Nationen-Reise in Südafrika und reist anschließend nach Angola, Gabun und Frankreich. Mit den afrikanischen Ländern wird sie Fragen des regionalen Friedens, der maritimen Sicherheit und des Klimawandels erörtern. Anfang April hatte der Francisco Furtado (angolanische Staatsminister und Leiter der Abteilung für militärische Angelegenheiten) sich mit dem amerikanischen Verteidigungsminister Lloyd Austin getroffen und vereinbart, Angola zur führenden panafrikanischen Friedensorganisation zu machen. Dies soll durch den Modernisierungsprozess der angolanischen Streitkräfte erreicht werden.

Mehr als 35 000 Menschen, die im Bezirk Kiryandongo ohne Entschädigung von ihrem Land vertrieben wurden, sind in ihrer Existenz bedroht. Die Opfer, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen aus zehn Dörfern, wurden im Jahr 2020 von ihrem Land ausgewiesen, das etwa 9.300 Hektar groß ist und auf dem sie seit Generationen siedelten. Die Bewohner haben sich mit drei Unternehmen gestritten, die ebenfalls Anspruch auf das Land erheben und angeblich in betrügerischer Absicht Landtitel erworben haben. Bei den Unternehmen handelt es sich um Kiryandongo Sugar Limited, Agilis Partners Limited und Great Seasons SMC Limited. Sie haben auf dem Land verschiedene Investitionen getätigt, darunter Zuckerrohranbau, Sojabohnen, Sonnenblumen, Mais und Kaffee.

Präsident Uhuru Kenyatta teilte mit, dass der Mindestlohn des Landes sofort um 12 % angehoben wird. Der aktuelle Mindestlohn in Kenia beträgt 13 500 Kenia-Schilling pro Monat, ca.110€.; seit 3 Jahren ist er nicht mehr überprüft worden. Im vergangenen Monat war das Land von Kraftstoffknappheit betroffen. In einigen Teilen Nairobis kam der Verkehr zum Erliegen, da sich die Autofahrer in langen Schlangen vor den Tankstellen anstellten.  Wie in anderen Ländern der Region haben die Kenianer, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, mit einem Preisanstieg bei Lebensmittel und Treibstoff zu kämpfen.

Frauenministerin Pauline Tallen erklärte, dass Nigeria die meisten Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bis 2030 nur dann erreichen kann, wenn es sich mit dem Problem der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) auseinandersetzt. Nigeria hat die meisten Fälle von Genitalverstümmelung in der Welt.  Frau Tallen sagte, dass die 2030-Ziele in den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden, Bildung, Gleichstellung der Geschlechter, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum nur erreicht werden können, wenn FGM in dem Land abgeschafft wird. Über 200 Millionen Mädchen und Frauen sind in 30 Ländern, darunter Nigeria, der Praxis der Genitalverstümmelung ausgesetzt.

Die Tatsache, dass die USA wegen des Ukraine Krieges russische Steine auf die Sanktionsliste stellen - Russland ist der größte Produzent - könnte für Botswana, den zweitgrößten Produzenten, eine große Chance sein. Vor 50 Jahren gehörte Botswana noch zu den 25 ärmsten Ländern der Welt, jetzt zur oberen Mittelschicht. In 2021 verkaufte die Debswana Mine Diamanten im Wert von 3,5 Milliarden US  Dollar. Während Bodenschätze in anderen Ländern Afrikas eher ein Fluch waren, hat Botswana klug gehandelt. Die Regierung hat von Anfang an das Einkommen von den Diamanten für Schulen, Straßen sowie medizinische und andere Entwicklungen verwendet. Anders als Blutdiamanten, gelten Botswanas Steine als ethisch einwandfrei und sollten dem Land noch mehr Wohlstand bringen.

Aus ethischen Gründen will Italien seit Kriegsanfang sich vom russischen Gas lösen. Neben den von Regierungschef Mario Draghi ausgehandelten Verträgen mit Algerien und Katar war jetzt ein italienisches Team zu Besuch in der Republik Kongo und in Angola. Von der Republik Kongo sollen von 2023 an jährlich  4. 5 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas (LNG) nach Italien kommen. Ähnliche Verträge gibt es mit Angola. Bisher hat Russland 45% des in Italien verbrauchten Erdgases geliefert. Jetzt sichert und diversifiziert Italien seine Energiequellen.

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