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Der Grahamstown High Court in Makhanda hat ein Verbot gegen seismische Scans des Ölgiganten Shell erlassen. Dies geschah drei Wochen, nachdem Richter Avinash Govindjee einen früheren Interdiktantrag mit der Begründung abgewiesen hatte, dass die Kläger, zu denen auch Greenpeace gehörte, keinen "irreparablen Schaden" für die Meeresbewohner nachgewiesen hätten. Im Jahr 2014 erteilte die Regierung Shell die Erlaubnis, das über 20 km vor der Ostkapküste gelegene Gebiet seismisch zu untersuchen, was zu einer Kaskade von Widerständen führte, die mehr als sieben Jahre andauerte. Zuletzt protestierten Umweltschützer gegen den Plan des Unternehmens, potenzielle Erdöl- und Erdgasvorkommen mit lauten Luftdruckwaffen zu kartieren, als das 130 Meter lange seismische Sprengschiff "Amazon Warrior" im Hafen von Kapstadt einlief. Damit werden die Explorationsaktivitäten von Shell entlang der Wild Coast erstmals auf Eis gelegt, bis ein zweiter Teil des Verbots verhandelt wird.

Desmond Mpilo Tutu, Friedensnobelpreisträger und früherer anglikanischer Erzbischof von Kapstadt, Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er war die "Stimme der Schwarzen", wie Nelson Mandela ihn bezeichnete, und die moralische Instanz der Regenbogennation. Fast 70 Jahre war er mit Leah verheiratet, die ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Die ganze Welt und Südafrika trauert; im ganzen Land hängen die Flaggen auf halbmast. Die Beisetzungsfeierlichkeiten in Kapstadt sind für den 1. Januar geplant. Präsident  Cyril Ramaphosa würdigte ihn wie folgt, "Der Tod des emeritierten Erzbischofs Desmond Tutu ist ein weiteres Kapitel der Trauer im Abschied unseres Landes von einer Generation herausragender Südafrikaner, die uns ein befreites Südafrika hinterlassen haben. Desmond Tutu war ein Patriot ohne Gleichen, eine Führungspersönlichkeit mit Prinzipien und Pragmatismus, der der biblischen Einsicht, dass Glaube ohne Werke tot ist, Bedeutung verlieh."

Präsident Emerson Mnangagwa, drängt das Vereinigte Königreich, auf die Rückgabe von Kriegstrophäen aus der Kolonialzeit, wie z. B. Schädel von einheimischen Führern. Im Gegenzug will er die sterblichen Überreste von Cecil Rhodes nach London verschiffen. Sein Vorgänger, Robert Mugabe, verhinderte 2012, dass Mitglieder seiner regierenden Zanu-PF-Partei die sterblichen Überreste von Rhodes exhumierten, mit der Begründung, Rhodes Vermächtnis sei Teil der Geschichte des Landes.  Mnangagwa liegt zur Zeit im Streit mit Häuptlingen und traditionellen Führern aus dem Süden und Südosten des Landes, die der Regierung Korruption und wirtschaftliches Versagen vorwerfen.

Soumana Boura ein führendes Mitglied des Islamischen Staates in der Westsahara, wurde nach Angaben der französischen Armee bei einem Drohnenangriff getötet. Er steht im Zusammenhang mit der Ermordung von 6 Mitglieder der Nichtregierungsorganisation ACTED, die im August 2020 als sie den Koure-Nationalpark besuchten, ein Wildtierreservat 65 km von Nigers Hauptstadt Niamey entfernt, getötet wurden. Frankreich hat Tausende von Soldaten in der Sahelzone stationiert, die von einem sich verschärfenden Konflikt geplagt wird. Die Unruhen begannen 2012, als ein Aufstand von Tuareg-Rebellen im Norden Malis schnell von Al-Qaida-nahen Kämpfern unterwandert wurde. Die Präsenz tausender ausländischer Truppen konnte die Gewalt nicht eindämmen, die sich auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausbreitet, wobei die Gruppen die Armut der marginalisierten Gemeinschaften ausnutzen und die Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen anheizen.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Zentralnigeria wurden mindestens 45 Bauern getötet. Nach Angaben der örtlichen Polizei brach die Gewalt aus, als bewaffnete Fulani-Hirten Dorfbewohner der ethnischen Gruppe der Tiv angriffen, nachdem ein Verwandter getötet worden war, wofür sie die Tiv-Bauern verantwortlich machten. Der interne Konflikt hat in den letzten Jahren eine ethnische und religiöse Dimension angenommen. Die Fulani-Hirten sind Muslime, die Bauern sind überwiegend Christen.

Lesotho hat seine Sicherheitskräfte angewiesen, dafür zu sorgen, dass alle Bürger, die im benachbarten Südafrika arbeiten und über die Feiertage nach Hause zurückgekehrt sind, gegen das Coronavirus geimpft sind.  Alle die zur Arbeit gehen müssen einen Impfnachweis vorzeigen, ansonsten können sie ab dem 1. Januar keine Dienstleistungen mehr in Anspruch nehmen. In dem Bergkönigreich wurden bisher mehr als 25 500 Covid-19-Fälle bestätigt, und 665 der Erkrankten sind gestorben. Die Rate der positiven Tests stieg von 0,9 % in der Vorwoche auf 13 % am 19. Dezember, so Sekatle (Gesundheitsminister).

Das Biotechnologieunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines in Kapstadt will die beiden derzeit zugelassenen mRNA-Präparate von Moderna und Biontech/Pfizer so bearbeiten, dass der Impfstoff  keine Kühllagerung erfordert – Afrigen wird deshalb von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem UN Medicines Patent Pool (MPP) sowie der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) unterstützt. Der neue Impfstoff soll kostenlos lizenziert werden.

Die die in Kenia geborene Wissenschaftlerin Patricia Kingori ist die jüngste schwarze Professorin an der Universität Oxford, sogar eine der jüngsten Frauen, die in der 925-jährigen Geschichte der Universität jemals eine volle Professur erhalten haben. Professorin Kingori ist medizinisch spezialisierte Soziologin, die bereits die WHO,  „Save the Children“ und „Ärzte ohne Grenzen“ beraten hat. Sie bedankte sich bei den vielen Menschen, die ihr Inspiration und Unterstützung gaben. Zur Zeit sind unter den 23.000 Universitätsprofessoren Großbritanniens nur 155 Schwarze.

Das Oberste Gericht von Makhanda wird am Freitag über den Antrag auf eine einstweilige Verfügung zur Unterbindung der Untersuchung von seismischen Untersuchungen von Shell vor der Wild Coast entscheiden. Ein früherer Versuch von internationalen und lokalen Umweltschützern, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, war Anfang des Monats gescheitert. Der amtierende Richter Avinash Govindjee vom Makhanda High Court entschied, dass die Behauptungen über die schädlichen Auswirkungen der Untersuchung auf die Umwelt und die Meeresfauna "bestenfalls spekulativ" seien und die Antragsteller keine begründete Befürchtung eines irreparablen Schadens nachgewiesen hätten. Die Antragsteller behaupten jedoch, dass die Untersuchung das Meeresleben zerstören wird.

Das sagte Mpho Phalatse nach ihrer Wahl zur Bürgermeisterin von Johannesburg. Sie ist die erste Frau in diesem Amt, eine Schwarze, alleinerziehende  Mutter von 3 Kindern und Ärztin. Ihre Vision ist eine sichere, friedliche Stadt, viele Arbeitsplätze, wirtschaftliches Wachstum und Sorge für Bedürftige. Sie will keine Müllberge an allen Ecken, keine Straßen mit Schlaglöchern, ausgehende Lichter und trockene Wasserhähne. Sie will kriminelle Gruppen eliminieren, die Korruption stoppen, den Fremdenhass beenden und Einwanderer als Bereicherung sehen. Ihre Stadt Johannesburg ist, besonders seit dem Auftreten der Omikron-Variante, das Epizentrum der Pandemie. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasant, und nur jeder vierte Südafrikaner ist voll geimpft. Die Ärztin umwirbt die Impfgegner in der Überzeugung, dass nur weitverbreitete Impfung Krankenhauseinweisungen und Lockdowns verhindern kann. Fünf Jahre werden nicht reichen, um alle Probleme zu lösen, aber viele Bürger sehen mit der Wahl von Mpho Phalatse einen politischen Aufbruch für ein besseres Leben in Südafrikas Millionenstadt.

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