Länder
Europa-Krise beflügelt Überlegungen von Kohleumwandlung
Botsuana bemüht sich um Finanzierungspartner für eine 2,5 Mrd. USD teure Anlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe aus Kohle, ein Plan, der nach Angaben des Energieministers des Landes durch die Energiekrise in Europa wiederbelebt wurde. Das Land diskutiert seit fast einem Jahrzehnt, seine umfangreichen Kohlevorkommen anzugreifen, um Brennstoffe zu produzieren, die teure Importe ersetzen. Damit würde das Land dem Beispiel des benachbarten Südafrika folgen, das mit Hilfe von SASOL eine Technologie zur Verflüssigung von Kohle entwickelt hat. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben sich die Bemühungen der Regierung um die Realisierung des Projekts beschleunigt.
Aufhebung des EU-Rindfleisch-Exportverbots
Die Rinderzüchter haben die Wiederaufnahme der Rindfleischexporte nach Europa begrüßt. Dieser Schritt folgt auf ein zweimonatiges Verbot, das nach einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche und der Keulung tausender Kühe verhängt wurde. Der amtierende Direktor der Veterinärdienste, Kefentse Motshegwa, erklärte, dass strenge Ausfuhrbestimmungen eingehalten werden. Dazu gehört die Unterbringung von Rindern in für den EU-Export zugelassenen Betrieben für einen Zeitraum von 40 Tagen vor der Schlachtung. Rindfleischexporte werden nur aus sieben der 19 Landwirtschaftszonen des Landes erlaubt sein.
Deutsche Botschaft unterstützt Albinismus-Stiftung
Die Organisation SINASRA (Support in Namibia of Albinism Sufferers Requiring Assistance) unterzeichnete eine Finanzierungsvereinbarung mit dem deutschen Botschafter Herbert Beck in Namibia. SINASRA wird 97440 N$ für die Beschaffung von speziellen Teleskopbrillen erhalten, die an Mitglieder der Gemeinschaft, die an Albinismus leiden, verteilt werden sollen. Die deutsche Botschaft erklärte, dass diese Spezialbrillen das Sehvermögen von Menschen mit Albinismus verbessern und ihnen ein Leben ohne Hindernisse und in Würde ermöglichen werden.
Multimilliarden-Dollar-Kredit mit China neu verhandeln
Verkehrsminister Kipchumba Murkomen erklärte, der Multimilliarden-Dollar-Kredit mit China für den Bau einer großen Eisenbahnlinie (der Standard Gauge Railway) könne über den derzeitigen 20-jährigen Zeitplan nicht eingehalten werden. Kenia hat 5 Milliarden US-Dollar aufgenommen, um die Eisenbahnlinie vom Hafen von Mombasa zur Stadt Naivasha westlich von Nairobi zu bauen. Die Bahnstrecke wurde 2017 in Betrieb genommen, und die Regierung zwang die Unternehmen, Waren auf der Schiene zu transportieren, um die Rückzahlung des Darlehens zu unterstützen. Kenias früherer Regierung wird eine übermäßige Kreditaufnahme zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten vorgeworfen, die zu mehr Korruption geführt hat. China finanzierte auch eine 27 km lange Schnellstraße in Nairobi, die 734 Millionen US-Dollar kostete.
Angriff auf Hotel in Kismayo
Bei einem Angriff auf das Hotel Tawakal im Zentrum der Hafenstadt Kismayo im Süden Somalias wurden am Sonntag 9 Zivilisten getötet, bevor Sicherheitskräfte die Bewaffneten töteten. Die Hafenstadt ist die jüngste Zielscheibe einer Reihe blutiger Anschläge, die die mit Al-Qaida verbundene Organisation in den letzten Monaten vor allem in der Hauptstadt Mogadischu und im Zentrum Somalias verübt hat. Kismayo ist die Handelshauptstadt von Jubbaland, einer Region im Süden Somalias, die noch teilweise von der al-Shabab kontrolliert wird, die 2012 aus dem Stadtzentrum vertrieben wurde. Tausende von Somaliern wurden in einer jahrzehntelangen Rebellion getötet.
Ausstellung 50 Jahre nach der Vertreibung
Künstlerin Harshinder Sirah floh als Kind aus Uganda in das Vereinigte Königreich. Nun hat sie eine Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum der Ankunft ugandischer Asiaten im Vereinigten Königreich organisiert. Sie will an die Ereignisse von 1972 erinnern, als Idi Amin rund 80.000 Asiaten aus Uganda vertrieb. Die Ausstellung in Bristol würdigt auch die Leistungen der ugandischen Asiaten, die ins Vereinigte Königreich kamen.
Staatstrauer für die Opfer der Proteste
General Mahamat Idriss Déby, hat ab 25.10.2022 eine 7tägige Staatstrauer ausgerufen. Rund 50 Menschen starben bei Pro-Demokratie-Protesten der vergangenen Woche in mehreren Teilen des Landes, bei denen die Rückkehr zu einer zivilen Regierung gefordert wurde. Die Proteste fanden an dem Tag statt, an dem Präsident Déby ursprünglich zurücktreten sollte, doch seine Amtszeit wurde um weitere 2 Jahre verlängert.
Endgültige Beschlagnahme von Vermögenswerten
Das Bundesgericht hat die Beschlagnahmung von Immobilien der ehemaligen Erdölministerin Diezani Alison-Madueke angeordnet. Frau Alison-Madueke war von 2010 bis 2015 Nigerias Erdölministerin und eine Schlüsselfigur in der Regierung des ehemaligen Präsidenten Goodluck Jonathan. Ihr Aufenthaltsort ist unklar, aber sie hielt sich zuletzt in Großbritannien auf. Zu den beschlagnahmten Vermögenswerten gehören Häuser und Autos im Wert von 3 Millionen Dollar.
Notstand ausgerufen
Der Militärherrscher, Mahamat Idriss Déby, hat wegen der außergewöhnlichen Überschwemmungen, von denen mehr als 1 Million Menschen betroffen sind, den Ausnahmezustand ausgerufen; ¾ des Landes sind heimgesucht. Tschad ist das drittärmste Land der Welt.
Der Krieg im Nachbarland
Wegen der Wehrpflicht, die unbefristet geworden ist, haben in den letzten 2 Jahrzehnten Zehntausende junge Eritreer das Land verlassen. Nun hat sich die militärische Einberufung wegen des äthiopischen Tigray-Krieges intensiviert. Präsident Afewerki hat Äthiopien militärische Unterstützung gegen die Tigray-Rebellen (TPLF) zugesagt, doch viele seiner Bürger widersetzen sich; sie wollen nicht in einem unnötigen Krieg sterben. In der Razzia werden ältere Väter und Mütter festgenommen, um ihre untergetauchten Kinder zur Kapitulation zu zwingen. Auch Ehefrauen werden inhaftiert, wenn sich ihre Männer nicht stellen. In Asmara gibt es Straßen Razzien; in ländlichen Gebieten werden Häuser versiegelt und Viehherden beschlagnahmt. „Jemanden zu verstecken ist Verrat“. Der Tigray-Krieg wird inzwischen als „die Ukraine Afrikas“ bezeichnet.