Diallo hat die Gerichtsentscheidung, dass Alpha Condé mit 53% der Stimmen Wahlsieger ist, akzeptiert und, trotz seiner Enttäuschung, seine Anhänger gedrängt, einem vereinigten Guinea zuliebe ruhig zu bleiben. Die Präsidentschaftswahlen, obwohl nicht ganz frei von Manipulation und Gewalt, markieren das Ende einer 52jährigen autoritären Regierungsführung.
Zehn Tage nach Verhängung des Notstands, hat Guinea nun bis auf weiteres seine Grenze zu Nachbarländern geschlossen. Erst nach Veröffentlichung der Wahlresultate durch den obersten Gerichtshof kann die Sperre aufgehoben werden.
Das Land befindet sich im Ausnahmezustand, nachdem die Gewalttaten nach der Wahl nicht aufhörten. Die ethnischen Zusammenstöße haben auf Teile vom Nachbarland Sierra Leone übergegriffen. Der Gewinner der Wahl Alpha Condé, versucht, den Ernst der Lage zu beschwichtigen.
Nun hat auch die unabhängige Wahlkommission den Sieg des Oppositionsführers Alpha Conté mit 52.5% bestätigt. Anhänger von Diallo, die Peul ethnische Gruppe, gehen trotz Verbot in Conakry gegen Condés Malinke vor. Die Polizei musste Tränengas einsetzen.
Die Wahl, die 52 Jahre Diktatur und Militärherrschaft beenden sollte, hat noch keinen klaren Gewinner. Der ganze Wahlprozess soll mit massivem Betrug belastet gewesen sein. Inzwischen hat Conde sich zum Sieger erklärt, eine Anmaßung die Diallo nicht annimmt.
Nach Vorwürfen der Vereinten Nationen, dass Sicherheitskräfte auf unbewaffnete Demonstranten das Feuer eröffneten, musste die Wahlkommission die Stichwahl absagen. Durch die erneute Verschiebung ist die Rückkehr zur Demokratie, die diese ersten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit in 1958 bringen sollte, ernstlich gefährdet. Noch gibt es keinen Termin für die Stichwahl.
Kurz vor der mehrere Male verschobenen Stichwahl am 24. Oktober gab es in Conakry wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Kandidaten mit Toten und Verletzten. 170 Menschen wurden festgenommen. Der Oppositionskandidat Diallo erhielt im ersten Wahlgang im Juni 44% der Stimmen, sein Konkurrent Conté nur 18%. Die beiden kommen aus verschiedenen Volksgruppen. Von Conté sagt man, dass er die Gunst der Militär-Junta genießt.
Der für den 18. Juli angesagte zweite Wahlgang wurde wegen nicht gedruckten Wahlkarten, einem Lagerbrand und Zusammenstößen zwischen den beiden Parteien mehrere Male verschoben. Nun soll die Stichwahl am 24. Oktober stattfinden. Bei der ersten Runde erhielten die beiden Kontrahenten 44% und 18%. Es war die erste freie Wahl in Guinea seit der Unabhängigkeit von Frankreich vor 52 Jahren.
Wegen blutiger Krawalle zwischen Anhängern der beiden Kandidaten, Cellu Dalein Diallo und Alpha Condé, hat die Wahlkommission die für den 19. September angesetzte Stichwahl verschoben und bis auf weiteres alle Kundgebungen verboten. Bei der ersten Runde in Juni kam Diallo auf fast 40% und Condé auf über 20% der Stimmen. Der Leiter der Wahlkommission, der wegen Wahlbetrug zu einem Jahr Haft verurteilt worden war, starb vor einer Woche.
Vor der Stichwahl um die Präsidentenschaft ist es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der Kandidaten gekommen. Am 19. September stehen sich Ministerpräsident Cellouz Dalein Diallo und Oppositionskandidat Alpha Conde gegenüber.