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Um gegen seine Deportierung zu demonstrieren, übergoss sich ein junger Ivorer im internationalen Abflugterminal von Fiumicino in Rom mit Benzin und zündete sich an. Ein Beamter konnte die Flammen löschen, doch der Mann erlitt schwere Verbrennungen. Afrikanische Migranten kommen häufig illegal übers Mittelmeer nach Italien.
Gerade als er 5,000 Tonnen Öl in Abidjan entladen wollte, wurde der Tanker von Bewaffneten gekapert. Im Moment kann das Schiff nicht geortet werden. Piraterie an Afrikas Westküste nimmt zu. Im vergangenen Jahr gerieten im Golf von Guinea zehn Schiffe mit einer Crew von 207 in die Hände von Piraten.
60 Menschen, meist Kinder und Jugendliche, starben in der Neujahrsnacht, als es vor dem Stadion nach einem Konzert mit Feuerwerk zu einem Gedränge kam. Über 200 sollen verletzt sein. Laut Berichten von Überlebenden soll die Massenpanik ausgebrochen sein, als Sicherheitskräfte versuchten, die Menschenansammlung zu zerstreuen. Dabei sollte die Feier, zu der etwa 50,000 Menschen zusammen gekommen waren, ein Symbol für das Ende der Konflikte und für einen friedlichen Neuanfang sein. Präsident Ouattara hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.
Der vatikanische Botschafter und sein Fahrer kamen um, als auf der Rückreise von einer Priesterweihe sein Wagen mit einem andern Pkw kollidierte. Der Sekretär und eine Ordensschwester wurden schwer verletzt. Erzbischof Ambroise Madtha, aus Indien stammend, diente schon seit 1990 der vatikanischen Diplomatie. Präsident Ouattara drückte sein Beileid über das Unglück aus. Während der politischen Krise 2010/2011 hatte der Nuntius hinter den Kulissen zu vermitteln versucht und sich für Dialog und Versöhnung eingesetzt.
Die Entscheidung des Präsidenten kam überraschend und lässt einen Mangel an Stabilität vermuten. Die aufgelöste Regierung war nur acht Monate im Amt und sollte Versöhnung schaffen und die Wirtschaft ankurbeln. Die Elfenbeinküste hat sich seit der Regierungskrise nach der 2010/2011 Wahl noch nicht ganz erholt.
Nach den tödlichen grenzüberschreitenden Angriffen vor zwei Wochen wurden Land – Luft – und Seegrenze zwischen der Elfenbeinküste und Ghana gesperrt, um weitere Einfälle zu verhindern. Mutmaßliche Täter sind die im ghanaischen Exil lebenden Anhänger des gestürzten Präsidenten Gbagbo. Die Schließung der Grenze hatte die Haupttransportroute entlang des Golfs von Guinea von der Elfenbeinküste nach Nigeria empfindlich getroffen.
Die Machtkämpfe in der Folge der 2010 Präsidentschaftswahlen führten zur Schließung aller Universitäten. Im September soll der Studienbetrieb für die 61000 Studenten der fünf staatlichen Universitäten nach einer zwei-jährigen Pause wieder aufgenommen werden.  
Gewalttätigkeiten zwischen Anhängern von Regierungschef Ouattara und Gefolgsleuten des ehemaligen Präsidenten Ggagbo sind an der Tagesordnung. Ggagbos Partei Front Populaire Ivoirien (FPI) macht die Regierung verantwortlich für Angriffe auf Parteibüros in Abidjan und Cocody. Die Regierung beschuldigt Pro-Ggabo Milizen, hinter den jüngsten Angriffen auf Polizeistationen und das Gefängnis in Dabou zu stecken. Die UN-Friedensmission ONUCI verlangt von der Regierung eine Aufklärung der Vorfälle.  
Neun Frauen zwischen 46 und 91 Jahre alt wurden wegen genitaler Verstümmelung von 30 Mädchen zu Geld – und Haftstrafen verurteilt. Trotz gesetzlichen Verbots ging der Brauch weiter; Täter wurden nur ermahnt. Strengere Maßnahmen könnten Besserung bringen. Eine UN Studie fand, dass 42 % der weiblichen Bevölkerung betroffen sind.
Die ivorischen Behörden behaupten, einen Putsch gegen die Regierung von Ouattara entdeckt und vereitelt zu haben. Bei den Verschwörern sollen Anhänger des abgewählten Präsidenten Gbagbo gewesen sein, der sich zurzeit in Den Haag wegen Gräueltaten nach der letzten Wahl verantworten muss. Ähnlich wie in Mali, waren die Besetzung des Rundfunksenders, eine Videobotschaft, Ausgangssperre und die Einsetzung eines Militärrats geplant. Gbagbo hat noch viele Anhänger, besonders in ländlichen Gebieten, und Waffen gibt es in Mengen.
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