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Das Militär hat nach dem Tod von Lansana Conté, der 24 Jahre an der Macht war, einen Putsch verübt. Trotz immenser Bodenschätze war die Bevölkerung unter Contés Regierung bettelarm geblieben.
Präsident Lansana Conté versucht, die Machtbefugnisse, die er nach den massiven Streiks im letzten Jahr an Premierminister Lansana Kouyaté abgegeben hatte, wieder an sich zu reißen. Die Gewerkschaften wollen zu neuen Streiks aufrufen.
Nachdem letzten Monat bedeutende Uranvorkommen entdecken wurden, hat die Regierung Pläne verkündet, die Energieknappheit durch Atomstrom zu lösen und will Gespräche mit der Internationalen Atombehörde (IAEA) aufnehmen.
Soldaten, die schon im Mai gemeutert hatten, drohten mit neuen Protesten, wenn nicht ihr Lohn ausgezahlt und unbeliebte Offiziere abgesetzt würden.
Chefredakteure der unabhängigen Zeitungen 'Verité' und 'Libération' wurden wegen Difamierung eines Ministers zu sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 12,781 Dollar verurteilt. Sie hatten den Minister beschuldigt, Geld für den Bau einer Straße veruntreut zu haben.
Weltbank, EU und andere Geberländer wollen Guinea 90 Millionen Kredite in den nächsten drei Jahren geben für Wasser- und Stromversorgung und Beschäftigungsprogramme für arbeitslose Jugendliche. In vielen Teilen von Conakry gibt es seit fünf Jahren keine Wasserversorgung mehr.
Präsident Lansana Conté hat noch keine Verhandlungen mit meuternden Soldaten aufgenommen, die Lagerhäuser und Waffenarsenale plünderten, weil sie jahrelang keinen Lohn mehr erhalten hatten.  
Einen Monat nach seiner Ernennung zum Premierminister hat Lansana Kouyate sein Kabinett vorgestellt, das von Präsident Conte abgesegnet ist.
Gewerkschaften haben den sechs-wöchigen Generalstreik beendet, nachdem Präsident Lansana Conte den ehemaliben UN-Diplomaten Lansana Kouyate aus einer Liste von Kandidaten der Gewerkschaften und Oppositionsparteien zum neuen Ministerpräsidenten ernannt hat. Frankreich hat eine sofort Hilfe von 1.1 Millionen Euro versprochen. Die Gewerkschaften riefen zu einem Tag des Gebets für die 120 Opfer der Auseinandersetzungen.
Das Parlament hat einstimmig einen Antrag des Präsidenten, den Ausnahmezustand zu verlängern, abgelehnt. Die Gewerkschaften wollen den Generalstreik fortsetzen, bis ein neuer Premierminister ernannt ist.
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