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Laut einem Bericht der Mediengruppe „Reporter ohne Grenzen“ starben binnen einer Woche drei Journalisten im Gefängnis; ein vierter wird tot vermutet. Sie waren bereits 2001 eingekerkert worden, als die freie Presse in Eritrea verboten wurde. Die Mörder sollen geflohen sein.
Papst Benedikt XVI. hat im Süden des Landes eine neue Diözese, die Eparchie von Segheneyti geschaffen und einen Priester der Eparchie von Asmara als Bischof ernannt, P. Fikremariam Halos Tsalim. Eritrea hat etwa 150,000 Katholiken, die sowohl den lateinischen als auch den Ge’ez Ritus befolgen.
Der UN-Sicherheitsrat verschärft Sanktionen gegen das kleine ostafrikanische Land, weil die Nachbarn es beschuldigen, islamistische Milizen, darunter al-Shabaab in Somalia, zu unterstützen. Eritrea leugnet die Vorwürfe.
Amnesty International hat eine Kampagne gestartet, um elf Oppositionspolitiker frei zu bekommen, die schon zehn Jahre ohne Anklage und ohne Verbindung zur Außenwelt festgehalten werden. Unter ihnen sind drei frühere Minister und eine Frau. Ihr Verbrechen: sie sind für Gerechtigkeit, Dialog und Reform eingestanden. Präsident Afewerki duldet keine Kritik und keine Einmischung. Obwohl etwa eine Million Menschen in seinem Land hungern, erfährt der Rest der Welt kaum etwas davon.
Ein UN-Bericht beschuldigt Eritrea, terroristische Angriffe auf den AU-Gipfel in Äthiopien im Januar 2011 geplant zu haben und somalische Rebellengruppen zu finanzieren. Die Regierung in Asmara hat die Anklagen zurückgewiesen. Wegen Waffenlieferungen an somalische Rebellen hatte die UN ein Waffenembargo gegen Eritrea erklärt und Bankkonten von Politikern und Militärs einfrieren lassen.  
Der Debbi Vulkan in der südlichen Region des Roten Meeres ist am Sonntag nach 150 Jahren zum ersten Mal wieder ausgebrochen. Die Vulkanasche wurde 13 km in die Höhe geschleudert. Flüge nach Eritrea und Äthiopien wurden bereits annulliert. Die Aschenwolke könnte auch den Flugverkehr in Saudi Arabien, Jordanien und Israel beeinträchtigen.
Menschenhändler, meist Banden von Beduinen, halten wieder etwa 400 Menschen aus Eritrea in der Wüste fest. Durch Folter und Erpressung von Angehörigen erzwingen sie ein Lösegeld von bis zu 10,000 Dollar, berichtet Pater Mussie Zerai, selbst Eritreer, der den Flüchtlingsdienst von Rom aus leitet. In den vergangenen Jahren sind dutzende Geiseln gestorben. Alle Versuche, sie frei zu bekommen, sind bis jetzt gescheitert. Immer wieder wollen junge Männer der Diktatur in ihrem Land entkommen und in Israel oder Europa ein besseres Leben finden.
Der Führer der Oppositionsgruppe EDA (Eritreische Demokratische Allianz) bittet um internationale Intervention für sein Land, das rechtlich, politisch und wirtschaftlich in der schlimmsten Situation sei. Unter dem Diktator Afeworki sei Eritrea nahe daran, ein gescheiterter Staat zu werden, ohne Pressefreiheit, ohne geschriebene Verfassung, ohne Menschenrechte und mit einem mangelhaften Bildungs – und Gesundheitssystem. Weil Protestbewegungen unterdrückt werden, fliehen die Menschen, bis jetzt mindestens eine Million, und versuchen den Widerstand von außen.
Wegen der seit 2001 geltenden Nachrichtensperre wurden die Unruhen im Norden Afrikas und Djibouti von der Bevölkerung der am strengsten überwachten Diktatur Afrikas ferngehalten. Neben einer staatlichen, wenig glaubwürdigen Analyse der ägyptischen Revolution, gibt es nur Informationen über geheime Satellitenschüsseln auf den Dächern Asmaras. Bei ständiger Spionage, drohender Folter und Haft wagt in Eritrea keiner den ersten Schritt auf die Straße. Nur die Eritreer im Exil träumen von einem Aufstand gegen Präsident Afewerkis Tyrannei.
Seit Anfang Januar sind 30 Christen der verbotenen evangelikalen “Philadelphia-Kirche” in Haft. Sie wurden bei einem Gebetsgottesdienst in Asmara festgenommen. Etwa 2,200 Christen, als Staatsfeinde angesehen, werden unter teilweise unmenschlichen Bedingungen in Lagern oder Frachtcontainern eingesperrt. Seit 2002 sind in Eritrea nur die orthodoxe, katholische und lutherische Kirche sowie der sunnitische Islam anerkannt.
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