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Immer häufiger werden in Afrika Kinder, besonders Waisen, Straßenkinder, Albinos und Behinderte, der Hexerei beschuldigt. Nach einem UNICEF Bericht wurden Kinder, manche erst acht Jahre alt, zur Strafe geschlagen, verbrannt und getötet. Warum jetzt Kinder, statt früher Frauen und ältere Menschen, mit Hexerei in Verbindung gebracht werden, ist nicht klar, könnte aber mit den Kriegswirren, der Verstädterung und den hohen Bildungskosten zu tun haben. Offizielle Zahlen sind nicht bekannt, aber laut einem UNICEF Sprecher sollen allein in Kongos Hauptstadt Kinshasa 20,000 Kinder betroffen sein.
Zwei Wochen nach den extravaganten Jubiläumsfeierlichkeiten beschuldigt die Regierung in Kinshasa die frühere Kolonialmacht Belgien, den Kongo als eine Bananenrepublik zu schildern, in der nichts passiere. Die Kongolesen hätten es satt, immer noch verunglimpft zu werden. Sie wünschen sich ein partnerschaftliches, von gegenseitiger Achtung getragenes Verhältnis.
Als der aus Tansania kommende Tankwagen sich in der Nähe des Dorfes Sango. Südlich von Bukavu, überschlug und kurz darauf explodierte, verbrannten mindestens 230 Menschen. 200 weitere wurden verletzt. Manche starben beim Versuch, auslaufenden Treibstoff abzuschöpfen, andere als ihre Strohdächer Feuer fingen. Von den Fußballfans im nahegelegenen Kino konnte keiner gerettet werden.
Dazu ruft die Kirche in einem Kommuniqué anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Unabhängigkeit die Politiker des Landes auf. Ihr politischer Einsatz soll Dienst an den Menschen, nicht Streben nach Ruhm und Profit sein. Menschenrechtsgruppen und andere Organisationen blieben den Feierlichkeiten in Kinshasa fern. Sie seien unpassend in einer Zeit wachsender Unsicherheit und anhaltender Ausbeutung, besonders im Osten des Landes.
Der Tod des kongolesischen Menschenrechtlers Floribert Chebeya beunruhigt Amnesty International. Schon länger gingen Drohungen von den Sicherheitsbehörden ein. Am 2.Juni wurde er in der Nähe von Kinshasa tot in seinem Auto gefunden. Als Direktor der Organisation „Voix des Sans-Voix“, der Zugang zu sensitiven Dokumenten hatte, war er dem Regime gefährlich. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon bot der Kinshasa Regierung Hilfe bei der Aufklärung des Verbrechens an. Inzwischen wurde der Polizeichef suspendiert. Man befürchtet jedoch ein noch repressiveres Klima vor den Wahlen in 2011.
Ein angeschwollener Fluss am Hang des Nyiragongo Vulkans unweit der Stadt Goma hat den Rutsch verursacht, der 250 Häuser begrub. Die UN Friedenstruppen an Ort suchen nach Vermissten und betreuen die Überlebenden.
Die acht Rote Kreuz Mitarbeiter, die letzte Woche entführt wurden, sind bedingungslos freigelassen worden.
Mit einer feierlichen Zeremonie wurde Mgr. Kaboy Ruboneka als neuer Bischof von Goma eingeführt. Er übernimmt von Mgr. Faustin Ngabu, der mit 75 Jahren in den Ruhestand geht, die Führung einer Diözese an der Ruandischen Grenze, die im Zentrum der Konflikte des Ostkongo steht.
Unbekannte Bewaffnete stürmten das Haus des anglikanischen Bischofs der Diözese Bukavu, Sylvestre Bali-Busane Bahati. Die Täter haben angeblich 20,000 US Dollar erhalten, um den Bischof zu ermorden. Als er um sein Leben bat, verlangten sie auch von ihm Geld. Sein Wächter wurde angegriffen und Wertsachen entwendet. Dies ist nur einer von sich mehrenden Überfällen auf Kirchen und Missionspersonal.
Wieder wurden in der Süd Kivu Provinz acht Mitarbeiter des Roten Kreuzes (sieben Kongolesen und ein Schweizer) gekidnappt, als sie von einem Einsatz für Binnenflüchtlinge zurück kamen. Nach fast zwei Jahrzehnten von Unsicherheit und gewaltsamen Konflikten ist das Internationale Rote Kreuz eine der wenigen Organisationen, die dort noch ihre humanitären unparteiischen Dienste tun.
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