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Die Universität von Malawi ist nicht gewillt, die Honorarprofessur anzuerkennen, die eine chinesische Universität ihrem Staatspräsidenten Binga wa Mutharika letztes Jahr verliehen hat. . Nur Gelehrsamkeit, Lehrerfahrung und umfassendes Wissen könnten die Verleihung dieses Titels rechtfertigen.
Dem Land stehen, nach einigermaßen ruhigen Jahren, schwere Zeiten bevor. "We now live in the country of the four Fs: no fuel, no forex, no fertiliser … frankly, no f'all". Unruhen, in denen 19 Demonstranten umkamen, die Ausweisung seines Botschafters in London und die chronischen Benzinknappheiten zusammen mit den fallenden Tabakpreisen bereiten dem Land große Probleme und behindern die Landwirtschaft.
Oppositionelle und Regierungskritiker stehen in Malawi unter großem Druck. In der Nähe von regierungskritischen Einrichtungen wurden mehrere Feuer gelegt so auch am Sitz der Bischofskonferenz das Feuer hatte die Büroräume der Bischöfe und Wohnungen von Priestern in der Hauptstadt Lilongwe verwüstet.
Als das Programm vor 7 Jahren anfing, erhielten 7,000 Malawier freie anti-retrovirale Medikamente. Heute werden über 380,000 Patienten behandelt. Noch mehr Medizin wäre nötig, da 14% der 13 Millionen Bevölkerung infiziert sind und es jährlich 90,000 Neuansteckungen gibt.
Blantyres Geschäftszentrum ist auf Anraten der Human Rights Gruppe geschlossen, da eine Welle von wütenden Demonstranten erwartet wird und man weiteres Blutvergießen vermeiden will. Die Aktivisten verlangen dass Präsident Mutharika sein Vermögen aufdeckt, der Treibstoff- und Geldknappheit entgegen arbeitet und die diplomatischen Beziehungen mit dem größten Spender Großbritannien wieder aufnimmt.
Unter dem Druck der Bevölkerung musste Präsident Mutharika sein Kabinett verkleinern, hat aber seine Frau darin aufgenommen und seinem Bruder einen höheren Posten eingeräumt, den des Außenministers. So könnte er einmal Nachfolger seines Bruders werden.
In einer gemeinsamen Erklärung protestieren zivilgesellschaftliche Organisationen und kirchliche Gerechtigkeit- und Friedenskommissionen gegen die Morddrohungen gegen Organisatoren der jüngsten Demonstrationen, bei denen es zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei kam. Seit Anfang des Jahres verschärfen sich die Spannungen zwischen Regierung und Zivilgesellschaft. Meinungs- und Pressefreiheit wurden stark eingeschränkt.  
Als Reaktion auf den Gerichtsentschluss, dass Demonstrationen der Bevölkerung gegen steigende Lebenskosten und Treibstoffmangel illegal seien, gingen die Menschen erst recht auf die Stra0e, um ihren Unmut über Präsident Mutharikas Regierungsführung zu zeigen. In Lilongwe und anderen Städten kam es zu Gewalt mit Tränengas, Prügel und Schusswaffen. Darüber zu berichten ist jetzt auch illegal.
Das historische Schiff „Chauncy Maples“ wird zurzeit restauriert und als Klinik ausgestattet, um die Menschen in den unzähligen Fischerdörfern entlang der Küste des 580 km langen Malawisees medizinisch zu erreichen. Es ist bislang schlecht bestellt um das Gesundheitswesen in Malawi. Von 1000 Kindern sterben 111 vor dem 5. Lebensjahr. Auf einen Arzt kommen 52,000 Menschen. Das Schiff, nach einem anglikanischen Bischof genannt, der im See ertrunken ist, ist schon seit 1901 auf dem See und war ursprünglich ein Missionsschiff.
London hat scharf reagiert und den malawischen Botschafter nach Lilongwe zurückgeschickt, als Malawi den britischen Diplomaten auswies. Dieser soll öffentlich Präsident Mutharika als „Diktator, der keine Kritik duldet“ bezeichnet haben. Die rasche Handlung könnte die Beziehungen ernstlich stören. Malawis Finanzhaushalt wird bis zu 40% von ausländischen Quellen bestritten, und Großbritannien ist das wichtigste Geberland.
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