Die Regierung hat kurzfristig eine Verlängerung der Wahlregistrierung angekündigt, nachdem der Oppositionsführer Dhlakama die Frist verpasst hatte. Ohne Registrierung kann er kein Wahlkandidat sein. Seit 1992 hat er jede Wahl verloren; er soll sich in einer entfernten Gebirgshöhle in der Sofala Provinz versteckt halten.
Die Kämpfe zwischen Armee und ehemaligen Rebellen verhindern die zügige Räumung von Landminen, die im Freiheitskrieg gegen Portugal und während dem blutigen Bürgerkrieg gelegt wurden. Die letzten verminten Landstriche sollten bis Ende des Jahres gesäubert sein, aber das Nationale Institut für Minenräumung, von internationalen Gebern finanziert, will seine Experten nicht zusätzlich gefährden. Dabei könnte es im Jahr 9000 km² räumen. Sollten Frelimo und Renamo sich bald einigen, könnte Mosambik bis Jahresende minenfrei sein.
Wegen Dürre, Fluten, Insektenplage und Zerstörung durch wilde Tiere sind über 300,000 Menschen im südlichen Teil des Landes von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Jetzt droht eine neue Flutwelle im Inkomati Flussbett in der Manhica Provinz. Etwa 6,000 Bewohner sind aufgefordert das Gebiet zu verlassen. Die Küstenregion ist anfällig für Überflutungen, da mehrere große Flüsse das Wasser aus dem Innern des Kontinents zum Meer bringen. In der Provinz Sofala, Zentralmosambik, hat die frühere Rebellenbewegung RENAMO wegen erneuerten Kampfhandlungen gegen FRELIMO Tausende Menschen vertrieben.
Zum ersten Mal seit Oktober, als Dhlakamas Gorongosa Festung angegriffen wurde, trafen sich gestern Vertreter von Frelimo und Renamo, um Wege zur Beilegung des Konfliktes zu suchen. Man konnte sich bereits auf Beteiligung von externen Schlichtern und Beobachtern einigen; jetzt soll ein Verhaltenskodex ausgearbeitet werden. Die Renamo Partei hatte geschworen, den Bürgerkrieg wieder aufflammen zu lassen, wenn ihre Forderungen, darunter eine faire Teilung des Ressourcenreichtums, nicht erfüllt würden.
Unterstützt von Zivilorganisationen, nutzte Mosambiks Kleinbauernverband den Besuch des japanischen Premiers, um ihren Unwillen über das Megaprogramm „ProSavanna“ auszudrücken, an dem neben Mosambik auch Japan und Brasilien beteiligt sind. Diese großflächige Landnahme in den Provinzen Nampula, Niassa und Zambésia für Monokulturen gefährde das Menschenrecht auf Nahrung und führe zu Vertreibungen und Landkonflikten. Wenn Japan Mosambiks Landwirtschaft helfen will, dann sollten Kleinbauern gefördert werden. Nur so könnte Nahrungssicherheit erreicht und die Umwelt geschont werden.
Das Parlament hat ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet, das die portugiesischen Gesetze aus dem Jahr 1886 ersetzt. Das neue Strafrecht definiert als Straftaten unrechtmäßige Bereicherung und Einflussnahme und erklärt Diskriminierung auf Grund von Rasse, Gender, Religion, ethnischer Zugehörigkeit für illegal.
In Beira löste das Gerücht, dass die Armee junge Menschen zum Militärdienst zwingen würde, starke Proteste aus. Die Polizei ging mit Tränengas vor. Es gab Verletzte und Zerstörungen. Die Bekämpfung des seit April wieder aufflammenden Renamo-Aufstandes in der Mitte des Landes verlange mehr Truppen; deshalb ging das Militär von Haus zu Haus zum Rekrutieren. Die Behörden dementieren den Zwang; die Armee bestehe aus Freiwilligen.
Trotz Befürchtungen, dass es zu Gewalttätigkeit kommen könnte, werden heute im Mosambik Kommunalwahlen abgehalten. Die Renamo Partei dementiert Beschuldigungen, dass sie Unruhe stiften wolle, obwohl gerade in dem von Renamo infiltrierten Gorongosa Distrikt in der Sofala Provinz viele Menschen nicht zur Wahl gehen wollen. Dhlakamas Kämpfer haben sich dort in die Berge zurückgezogen; der Aufenthaltsort des Anführers ist nicht bekannt.
Sie hatten versucht, 27 Kinder, zwischen ein und sieben Jahre alt, über die Grenze nach Südafrika zu schmuggeln. Die Kinder wurden der Wohlfahrt übergeben. Die Behauptung der Täter, die Kinder zu Verwandten in Südafrika zu begleiten, nahm die Polizei nicht an. Entführte Kinder laufen Gefahr, in Prostitution, Kinderarbeit und illegaler Adoption zu landen oder Opfer von Zauberei zu werden.
Die Bischöfe des Landes haben bei ihrer Vollversammlung in Matola die feindlichen Parteien Frelimo und Renamo dazu aufgerufen, den Dialog wieder aufzunehmen. Es sei unhaltbar, „eigene Interessen mit Waffen zu verteidigen“. Der Friedensappell richtete sich hauptsächlich an Präsident Guebuza und den früheren Rebellenführer Dhlakama, aber auch ans Militär und an die internationale Gemeinschaft, die durch jahrelange Hilfe die Lage im Land zu verbessern half. Leider ist von dem Aufschwung und dem Abbau von Rohstoffen nicht viel bei der Bevölkerung angekommen.