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Der Premierminister der Übergangsregierung, Ali Muhammad Gedi, hat die 31 Minister seines neuen Kabinetts vorgestellt.  
Die islamistischen Milizen haben nach kurzem Kampf die strategisch wichtige Stadt Beledweyne 300 km nördlich der Hauptstadt eingenommen.
Nachdem 40 Minister ihren Posten niedergelegt haben, löste Präsident Abdullahi Yusuf den Rest der Übergangsregierung auf. Nur Premierminister Ali Mohamed Ghedi behält sein Amt. Die Islamisten kritisieren die Rolle Äthiopien als Vermittler in der Regierungskrise. Ghedis Regierung hat kaum noch Einfluss außerhalb Baidoas.
Nach unbestätigten Augenzeugenberichten haben sich die äthiopischen Truppen aus Baidoa und anderen Orten wieder zurückgezogen. Die Anwesenheit der ausländischen Truppen hatte das Parlament bewogen, gegen Premierminister Ali Mohammed Gedi einen Misstrauensantrag zu stellen, der wegen Abwesenheit der meisten Parlamentarier nicht die nötige Mehrheit erhielt.  
Der Mord an einem Minister der Übergangsregierung beim Verlassen der Moschee nach dem Freitagsgebet, löste Proteste in Baidoa aus. Letzte Woche hatten 19 Kabinettminister abgedankt. Zwei Flugzeuge mit Waffen landeten in Verletzung des UN-Waffenembargos in Mogadishu. Als Ursprungsland wird Eritrea vermutet.  
Das amerikanische Außenministerium und die UN haben Somalias Nachbarn Äthiopien und Eritrea gewarnt, nicht in den internen Konflikt am Horn einzugreifen. Eritrea hat Waffen an die islamischen Milizen, Äthiopien Soldaten zur Unterstützung der Übergangsregierung geschickt.  
Die Milizen der Union of Islamic Courts (UIC) haben die Ortschaft Barhakaba, 60 km von Baidoa, eingenommen und scheinen sich auf den Sitz der Übergangsregierung zuzubewegen. Sie drohen Äthiopien, das nach Presseberichten Truppen nach Baidoa entsandt haben, mit 'Heiligem Krieg'.
Nach zwei Wochen schwerer Kämpfe kontrollieren die Kämpfer der Union of Islamic Courts (UIC) fast die ganze Hauptstadt und - nach UN-Schätzungen - 20% des Landes. Die Clan-Milizen übergaben den Hafen von Mogadischu, seit 15 Jahren wegen Clan-Rivalitäten nicht benutzt werden konnte, kampflos an die UIC. In Sudan sollen Verhandlungen mit der geschwächten Übergangsregierung in Kürze beginnen.
Die Allianz der Scharia-Gerichte, die Mogadiscio seit Anfang Juni grösstenteils kontrolliert, hat sich ein «Parlament» gegeben und einen von den USA gesuchten Terrorverdächtigen zu dessen Chef ernannt.
Unter Vermittlung der Arabischen Liga haben die somalische Übergangsregierung und die in den Kämpfen um die Hauptstadt Mogadischu siegreichen Islamisten ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe unterzeichnet. In der Vereinbarung sichern sich beide Seiten die gegenseitige Anerkennung zu.
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