Nach Berichten der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR sind mehrere Tausend Somalis nach Kenia geflohen, während Milizen der 'Vereinigten Islamischen Gerichte' (UIC) sich der Grenze mit Kenia nähern. Innerhalb der UIC zeigen sich immer größere Spannung zwischen den radikal-islamistischen Sheikh Hassan Dahir Aweys und dem moderaten Sheikh Sharif Ahmed.
Die Vereinigung der Islamischen Gerichte (UIC) hat in Kismayo die Radiostation HornAfrik geschlossen. UIC-Milizen eroberten eine strategisch wichtige Stadt an der äthiopischen Grenze.
Die letzte Hafenstadt, die noch von Regierungsmilizen kontrolliert wurde, ist kampflos in die Hände der Islamischen Gerichte (UIC) gefallen. Sie wollen damit angeblich die Landung einer internationalen Friedenstruppe, die von der Afrikanischen Union (AU) beschlossen wurde, verhindern. Nach der friedlichen Übernahme kam es zu Demonstrationen gegen die neuen Machthaber, bei denen die Milizen in die Menge schossen und zwei Menschen töteten.
Die Vereinigung der Islamischen Gerichte (UIC) wendet Sharia-Gesetzgebung strikt an. Ein junger Mann wurde wegen Raubmord zum Tod verurteilt und öffentlich erschossen. Das Kauen von Khat, einer populären Droge, wurde während des Rhamadan verboten.
Kurz nach einer Ansprache an das Parlament, wurde in Baidoa ein Anschlag mit zwei Autobomben auf den Konvoy von Übergangspräsident Abdullahi Yusuf verübt. Sein Bruder, drei Leibwächter und sechs Angreifer starben, er selbst konnte dem brennenden Auto entkommen.
Drei bewaffnete Männer haben eine über 70 Jahre alte italienische Consolata-Schwester in einem Kinderkrankenhaus in Mogadischu erschossen. Sie starb mit den Worten: "Ich vergebe." Drei vermutliche Täter wurden verhaftet. Ob die Ermordung mit den Papstworten, die die muslemische Welt erregten, in Verbindung steht, ist nicht klar. Eine radikaler Prediger hatten dazu aufgerufen, jeden, der den Propheten Muhammed beleidigt, zu töten.
Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) will 8.000 Friedenstruppen entsenden, um die somalische Übergangsregierung zu unterstützen. Die Milizen der Islamischen Gerichte lehnen jedes ausländische Intervention ab.
Durch die Vermittlung der arabischen Liga haben sich die Übergangsregierung und die Milizen der islamischen Gerichte in Khartum auf mehrere Punkte geeinigt: Einstellung der Feindseligkeiten, Bewahrung der nationalen Einheit, keine Unterstützung für die Warlords und eine langfristige Integration aller Konfliktparteien in eine nationale Polizei und Armee.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren Bürgerkrieg ist ein kenianisches Schiff mit Fernsehgeräten und Kaffee unter dem Jubel der Bevölkerung im Hafen von Mogadischu eingelaufen. Emirate Airlines fliegt seit Ende Juli regelmäßig die Hauptstadt an.
Die islamischen Gerichte haben unter hohen Strafen angeordnet, den Handel mit Holzkohle und mit Wildtieren einzustellen. Die Produktion von Holzkohle hat stark zur Entwaldung und Wüstenbildung beigetragen.