Der Chef des nationalen Senders SABC wird beschuldigt, dass er bei seinem Besuch in der Nördlichen Limpopo Provinz von den Venda Häuptlingen eine Frau, die er sich aus zehn aussuchen konnte, als Geschenk angenommen hat, dazu noch eine Kuh und ein Kalb. Als Gegengabe wollten sie, dass der nationale Sender mehr Venda Programme ausstrahlt. Frauenrechtler sind schockiert über die Erniedrigung der Frau und den Missbrauch traditioneller Werte.
In Pretorias Mamelodi Township wurden in den letzten Tagen 75 von Fremden, besonders Somaliern, betriebene Geschäfte geplündert. Zwei Menschen kamen ums Leben; Dutzende wurden verletzt. Flüchtlinge und Migranten wurden evakuiert, aber auch die Helfer kamen unter Attacke. Etwa 100 Angreifer nutzten einen Stromausfall, um in die Geschäfte einzudringen und Feuer zu legen. Trotz Vorwarnung hat die Polizei versagt; Legalität der Geschäfte schien ihnen wichtiger als Schutz von Leben und Besitz.
Das „World Economic Forum“ (WEF) hat eine Weltrangliste von 148 Ländern zusammengestellt, die die Bildungsqualität an den Schulen bewertet. Das sonst fortschrittliche Südafrika bildet in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften das Schlusslicht, nach Kenia, Nigeria und Simbabwe. Es ist ein Versagen nicht nur gegen Hunderttausende Schüler, sondern auch gegen die Wirtschaft, die gerade diese Fähigkeiten braucht. Dringende Maßnahmen seien erforderlich.
Nach dem Sieg seiner Partei, dem ANC, wurde Zuma erwartungsgemäß für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Obwohl er viele Wähler enttäuscht hat, blieben die meisten dem Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela und seinen Idealen treu. Die neue Linke erschien zur ersten Parlamentssitzung, verkleidet als Bergleute und Hausmädchen, um ihre Unterstützung für die Arbeiterklasse und die Armen zu demonstrieren. Die Economic Freedom Fighters (EFF), vom Unruhestifter Julius Malema gegründet, werden lautstark mitreden, sind aber zu wenige, um die radikalen Wahlversprechen einzulösen.
Das größte Stromversorgungsunternehmen Afrikas, Eskom, möchte, dass bis 2020 alle Länder in sub-Sahara Afrika in das südliche Stromnetz, das dann 260 Mio. Menschen in der Region versorgt, integriert sind. Kein Land und keine Region sollte wegen einer lokalen Knappheit ohne Strom sein. Eskom will auch das Regierungsprogramm der erneuerbaren Energien unterstützen. Sieben der geplanten 46 Windräder stehen bereits im Windpark, und Arbeit geht voran an einem konzentrierten Solarpark im Norden der Kap Provinz. Je mehr erneuerbarer Strom ins Netz kommt, umso „grüner“ wird der Energiemix. Man rechnet mit 200 MW.
Bei der 5. Wahl seit Ende der Apartheid hatten sich wieder lange Schlangen gebildet; die Menschen sind immer noch froh über ihre damals gewonnene Freiheit, aber die Euphorie ist wegen wuchernder Korruption, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und sozialer Ungerechtigkeit verblasst. Trotzdem wollen die meisten das Erbe Mandelas im ANC weiterführen.
Was als Sicherheitsvorkehrungen in Zumas ländlichem Wohnsitz in Nkandla gedacht war, wurde zu einem Korruptionsskandal, dessen Veröffentlichung so kurz vor den Wahlen dem ANC sehr ungelegen kommt. 24 Mio. US Dollar sollen auf Kosten der Steuerzahler in das Anwesen geflossen sein. Südafrikas mutige Ombudsfrau, Thuli Madonsela, wirft Zuma „unethisches Verhalten“ vor. Er solle wenigstens einen Teil der Gelder für Extras, wie Swimmingpool und Theater, dem Fiskus zurückerstatten.
Pumeza Matshikiza wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Kapstadt auf. Ihr Talent wurde früh entdeckt. Ein südafrikanischer Komponist schenkte ihr ein Flugticket nach London, wo das „Royal College of Music“ ihr ein Stipendium anbot. Seit 2011 ist Pumeza Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Ob „Freischütz“ oder „Zauberflöte“, Puccini, Verdi oder Schumann, die Sopranistin meistert ihre Rolle. In ihrem deutschen TV-Debüt, „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ sang sie das „Stille Nacht“ mit derselben Wärme wie das Xhosa Wiegenlied „Thula bhaba“.
In seiner letzten Rede zur Lage der Nation vor den für 7. Mai angesagten Wahlen betonte Präsident Zuma die Notwendigkeit, Mandelas politische Vision zu realisieren. Massenarmut und Arbeitslosigkeit, sowie Korruption und Kriminalität müssten aufs schärfste bekämpft werden. Trotz Kritik und Unbehagen von mehreren Seiten, ist ein Wahlsieg Zumas mit seinem ANC nicht aufzuhalten. Die Bischofskonferenz ruft die Wähler auf, sich nicht blenden zu lassen, sondern die Parteien zu wählen, die sich um alle, besonders „die Armen und Verwundbaren kümmern“. Die Bürger müssten sich stark machen gegen „Habgier, Stammesdenken und illegale Bereicherung“.
Rettungskräfte haben in einer stillgelegten Mine unweit von Johannesburg elf Goldgräber gerettet, die bei einem Stolleneinbruch verschüttet wurden. Zu weiteren 30 Arbeitern haben sie Kontakt, aber diese weigern sich, nach oben zu kommen, weil sie eine Inhaftierung befürchten. So wurde die Rettungsarbeit eingestellt, aber im Fall eines Gesinnungswandels bleiben Einsatzkräfte vor Ort. Nach einigen Angaben könnten auf einer tieferen Ebene noch mehr Arbeiter eingeschlossen sein. Mangels anderer Arbeitsplätze suchen trotz der großen Gefahr Tausende illegal nach Edelmetallen, um ihr Dasein zu fristen.