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Kurz nachdem der Taifun Haiyan Tod und Zerstörung zu den Philippinen brachte, wurde auch der Nordosten Somalias, die semi-autonome Region Puntland, heimgesucht. 100 Menschen sollen in dem Wirbelsturm umgekommen sein; weitere Hunderte werden noch vermisst.
Bei dem Anschlag auf ein Restaurant, in dem sich oft Soldaten der UN-Truppe Amison aufhalten, hat eine Attentäter zwölf Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt. Die al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag.
Auf einer Geberkonferenz in Brüssel haben sich 50 Staaten verpflichtet, Somalia 1,8 Mrd. Euro zu gewähren. Die Regierung in Mogadischu sieht eine Wiederherstellung der Sicherheit, eine Reform des Rechts- und Finanzwesens sowie wirtschaftlichen Aufschwung als Prioritäten. Nur so könne das Land nach 20 Jahren Bürgerkrieg von Chaos und Armut befreit werden. Der Plan „New Deal“ läuft über drei Jahre. Die Shabaab-Miliz verspottet die Geste und will weiter kämpfen.
Im größten Flüchtlingslager der Welt konnten die 400.000 in Dabaab lebenden Somalis ihre eigenen Vertreter wählen. 120.000 ließen sich registrieren, um ihre Stimme für 1000 Kandidaten abzugeben. Nachdem die Lage in Somalia sich etwas beruhigt hat, hoffen viele, demnächst in ihre Heimat zurückkehren zu können. Somalias Präsident Scheich Mohamud konnte vor kurzem nur knapp einem Attentat entkommen.  
'Ärzte ohne Grenze' wird wegen wachsender Unsicherheit seine Mitarbeiter aus Somalia abziehen. Seit Beginn der Arbeit im Jahr 1991 sind 14 Mitarbeiter ermordet und andere verschleppt worden.  
Obwohl es in Somalia wegen jahrzehntelanger Anarchie kein Bildungssystem gibt, gehen 40% der Kinder in Schulen, die von Eltern nach der Zerstörung im Bürgerkrieg teilweise wiederhergestellt und betrieben werden. Die seit einem Jahr bestehende Regierung hat sich noch nicht um die Trägerschaft bemüht; so entscheiden und zahlen die Eltern weiter. Viele von ihnen sind auf Unterstützung ihrer im Ausland lebenden Verwandten angewiesen. Einen einheitlichen Lehrplan gibt es noch nicht, aber man hofft, dass die Regierung bald die Verantwortung übernimmt.
Die Maschine musste notlanden, als Feuer in einem Triebwerk ausbrach. Der vor einem Jahr gewählte Präsident, Hassan Mohamud, der auf dem Weg nach Juba (Südsudan) war, blieb unverletzt. Die erste Meldung über den Zwischenfall kam von einem al-Shabaab Twitter, ohne dass die Gruppe Verantwortung für einen Angriff übernommen hat. Präsident Mohamud, unterstützt von AU Streitkräften, hat es im vergangenen Jahr geschafft, die al-Shabaab Milizen von den größeren somalischen Städten zu vertreiben.
Rivalisierende Milizen lieferten sich heftige Gefechte um die Kontrolle der südlichen Hafenstadt Kismayo. Die Ras-Kamboni-Miliz des islamistischen Kriegsherrn Ahmed Madobe und die Kämpfer des früheren Verteidigungsministers Bare Hirale ringen um die Macht. Madobe ernannte sich im Mai zum "Präsidenten" der südlichen Region Jubaland. Mogadischu erkennt weder den "Präsidenten" noch die Eigenständigkeit der Region an.
Ein al-Shabaab Attentäter zündete einen Sprengsatz; dann stürmten mehrere Bewaffnete das Gebäude und schossen um sich. In dem einstündigen Gefecht kamen 15 Menschen ums Leben, darunter vier Mitarbeiter des Entwicklungsprogramms. Al-Shabaab bekannte sich zum Anschlag auf die „Truppen der Ungläubigen“. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den verächtlichen Anschlag aufs Schärfste; die UNO würde sich trotzdem weiterhin für Frieden und Entwicklung in Somalia einsetzen.
Laut dem Bericht der FAO und dem Hunger-Frühwarn-System Netzwerk (FEWS NET) ist die Opferzahl der letzten Hungerkatastrophe fast doppelt so hoch wie geschätzt. Zwischen Oktober 2010 und April 2012 starben 258,000 Menschen, darunter 133,000 Kleinkinder, an Hunger und Mangelernährung. Das sind sogar mehr Opfer als bei der schweren Hungersnot von 1992. Ein UNO-Vertreter räumte Versäumnisse ein. Man hätte handeln müssen, bevor die Hungersnot offiziell ausgerufen wurde. Aber gewöhnlich fließen erst dann die Spenden. Dazu kommt, dass in dem Bürgerkriegsland Transport, Verteilung und Arbeitsbedingungen unendlich schwierig und gefährlich waren.
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