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Eine gemeinsame Friedenstruppe von Uno und der Afrikanischen Union soll in die Krisenregion Darfur entsandt werden, wo seit 2003 mehrere hunderttausend Menschen dem Konflikt zum Opfer gefallen sind. Der Sudan hat nach Angaben von UN-Generalsekretär Kofi Annan grundsätzlich der Stationierung einer neuen internationalen Friedenstruppe zugestimmt. Es sei geklärt, dass sie "mehrheitlich" von Afrikanern gestellt werden soll.
Salih Mahmoud Osman, ein sudanesischer Rechtsanwalt, der die Rechte der Menschen in Darfur verteidigte und dafür auch eingesperrt wurde, erhält von Human Rights Watch in Toroto den Menschenrechtspreis. Seit 2003 arbeitet er für die 'Sudan Organization Against Torture (SOAT)'.
Arabische Milizen haben bei Überfällen auf Flüchtlingslager im West-Darfur über 60 Menschen, die meisten Kinder, umgebracht. Die Regierung des Sudan wird beschuldigt, die Überfälle unterstützt zu haben.
Fünfzehn sudanesische Soldaten wurden verhaftet im Zusammenhang mit dem Mord an 40 Zivilisten in der Nähe von Juba. Urspünglich waren LRA-Rebellen aus Uganda verdächtigt worden.
Die Regierung hat dem UN-Sondergesandten Jan Pronk drei Tage gegeben, den Sudan zu verlassen. Pronk hatte in seinem Webblog von einer schweren Niederlage der Armee in Kämpfen gegen die Rebellen in Darfur und von der schlechten Moral der Truppen berichtet. Die EU kritisierte die Ausweisung.
Durch die Vermittlung Eritreas hat die Regierung in Asmara mit den Rebellenbewegungen 'Beja Congress' und 'Rashaida Free Lions' im Osten des Landes ein Friedensabkommen unterzeichnet. Die Rebellen protestierten gegen die Vernachlässigung ihrer Region. Ein ähnliches Abkommen mit Rebellen in Darfur ist zusammengebrochen.
In der Nähe der Grenze zum Tschad kam es zu Kämpfen der Regierungstruppen mit Einheiten der "Nationale Rettungsfront" (NRF). Im Tschad wurden über 70 Verwundete in Krankenhäuser eingeliefert. Nach eigenen Berichten hat die NRF dabei eine große Menge schwerer Waffen erobert.
Nachdem der Sudan in einem Brief an die afrikanischen und arabischen UNO-Delegationen gedroht hatte, alle UNO-Blauhelmsoldaten als Feinde zu behandeln, hat sich der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung jeder Reaktion enthalten. Generalsekretär Kofi Anna beschuldigte den Sudan, mit neuen Angriffen auf die Zivilbevölkerung das Friedensabkommen zu missachten. Allein im August sind weitere 56.000 Menschen vertrieben worden.  
Der Darfurkonflikt hat zum ersten Mal auf die Hauptstadt Khartoum übergegriffen. Regierungstruppen und Einheiten der Darfurrebellen, die einen Friedensvertrag unterzeichnet hatten, lieferten sich Kämpfe.
Die Afrikanische Union (AU) hat das Mandat ihrer Friedenstruppen in Darfur bis Ende des Jahres verlängert und will die Truppenzahl um 4.000 aufstocken. Der Sudan verweigert sich weiterhin, die AU-Truppe durch UN-Blauhelme zu ersetzen. Wegen neuer Kämpfe in Darfur verschlechtert sich die Versorgungslage der Bevölkerung dramatisch.  
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