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Kofi Annan hat den ehemaligen schwedischen Außenminister Jan Eliasson zum neuen UN-Beauftragten für den Sudan ernannt. Er ersetzt den Niederländer Jan Pronk, der von der sudanesischen Regierung abgelehnt wurde.
Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) plant, bis Februar Anklage wegen der in der Region Darfur begangenen Verbrechen zu erheben. Das Büro des zuständigen Staatsanwalts Moreno-Ocampo arbeitet an entsprechenden Haftbefehlen. Diese Ankündigung aus Den Haag ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer juristischen Aufarbeitung und zur Abschreckung.
UNO-Generalsekretär Annan hat angesichts der Gewalt in der sudanesischen Krisenregion Darfur ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft gefordert. Der Konflikt hat Auswirkungen auf die gesamte Region, auch die Nachbarländer Tschad und die Zentralafrikanische Republik sind betroffen.
Peter Maxwell, der zuständige Uno-Vertreter in der Stadt Malakal, fordete dringende Hilfe für die in den Kämpfen verletzten Menschen an und sagte warnend, die im Nil treibenden Leichen drohten eine der wichtigsten Trinkwasserquellen der Stadt zu verseuchen. Malakal liegt rund 640 Kilometer südlich von Khartum.
Die schwerwiegendsten Kampfhandlungen seit Abschluss des Friedensabkommens 2005 in Malakal hinterliessen mehrere Hundert Tote. Was als Feindseligkeiten zwischen einer Rebellengruppe aus dem Norden und der SPLA begann, eskalierte zu einer Schlacht, als sich die Milizionöre in die Armeegarnison von Malakal flüchteten und SPLA Einheiten das Lager angriffen.
NRF-Rebellen aus Darfur haben eine Erdölanlage im benachbarten West-Kordofan angegriffen und nach eigenen Angaben erobert. Die Regierungstruppen behaupten, den Angriff abgewehrt zu haben.
Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat sich für die Beteiligung deutscher Soldaten bei einer möglichen Friedensmission in Darfur ausgesprochen. Der UN-Sicherheitsrat hat beschlossen, die Friedenstruppe der Afrikanischen Union auf 20.000 aufzustocken.
UN-Beauftragter Jan Egeland beschuldigt die sudanesische Regierung, den Transport von dringend benötigten Hilfsgütern für die Vertriebenen in Darfur zu behindern und die lokalen Milizen bis an die Zähne zu bewaffnen. Die Zahl der internen Flüchtlinge ist auf 4 Millionen gestiegen.
Die Regierungschefs des Sudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Ägypten und Eritrea treffen sich in Tripolis, um eine Lösung der Krise in der Darfur-Region zu suchen.
Regierungstruppen und arabische Reitermilizen haben eine Großoffensive auf die Rebellenhochburg Bir Mazza in Nord-Darfur eingeleitet. Dabei wurde die Zivilbevölkerung bombardiert und Dörfer geplündert. Die USA stellen Sudan vor ein Ultimatum, bis zum 1. Januar eine internationale Friedenstruppe zuzulassen.
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