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Die malische Übergangsregierung hat Hamidou Boly, den Vertreter des westafrikanischen Regionalblocks ECOWAS, aufgefordert, das Land ab dem 25. Oktober 2021 innerhalb von 72 Stunden zu verlassen. Er wird beschuldigt gegen die Interessen des Landes zu arbeiten und eng mit Organisationen der Zivilgesellschaft, politischen Gruppen und Medien zusammenzuarbeiten. Die UNO hatte sich hinter die ECOWAS gestellt, die wegen des jüngsten Staatsstreichs Sanktionen gegen Mali verhängt hat, und verlangt, dass die Junta bis Februar 2022 Wahlen abhält und die Macht an eine zivile Regierung übergibt.  Die Ausweisung erfolgt einen Tag, nachdem eine Delegation des UN-Sicherheitsrats das Land nach einer Erkundungsmission verlassen hat.

Heute beginnen im ganzen Land die Prüfungen für das National Senior Certificate (NSC), dem Abitur. Fast 900 000 Schüler werden die Prüfungen ablegen. Die Prüfungen folgen auf ein weiteres Jahr, in dem Covid-19 das Lernen gehindert hat. Die Zahl der Kandidaten in KwaZulu-Natal ist die höchste seit 6 Jahren. 1004 Prüfungszentren wurden akkreditiert, darunter 652 öffentliche Regelschulen, 244 unabhängige Schulen, 97 AET-Zentren, und acht Gefängnisse.

Präsident Abdel Fattah el-Sisi hat den Ausnahmezustand in dem Land aufgehoben. Der ägyptische Ausnahmezustand erlaubt es den Behörden, Verhaftungen vorzunehmen, Wohnungen ohne Haftbefehl zu durchsuchen und verfassungsmäßige Rechte wie die Rede- und Versammlungsfreiheit zu beschneiden. Die Maßnahme war seit den Bombenanschlägen auf zwei koptische Kirchen im April 2017 in Kraft; damals wurden mehr als 40 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Eine angegliederte Gruppe der bewaffneten ISIS wurde für den Anschlagt verantwortlich gemacht. Die koptischen Christen machen etwa 10 % der rund 100 Millionen Einwohner Ägyptens aus.

Umweltschützer haben die Verhaftung von 6 ugandischen Menschenrechtsaktivisten als koordinierten Versuch verurteilt, Kritiker des umstrittenen Energieprojekts des französischen Ölriesen Total zum Schweigen zu bringen. Im April unterzeichneten die Regierungen von Uganda und Tansania eine Vereinbarung mit Total und der chinesischen CNOOC, die den Weg für den Bau einer 1 400 Kilometer langen Pipeline durch die ostafrikanischen Staaten ebnete. Das Rohöl soll von den Ölfeldern in der Region des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gepumpt werden. Umweltgruppen erklärten, das Projekt habe dazu geführt, dass Zehntausende von Landwirten den Zugang zu ihrem Land verloren hätten, und warnten vor ökologischer Zerstörung, falls die Pipeline in der artenreichen Region gebaut würde.

Immer mehr Elefantenweibchen im Gorongosa-Nationalpark von Mosambik werden ohne Stoßzähne geboren. Die Stoßzähne helfen dem Tier, schwere Äste zu heben, Bäume umzustürzen, Rinde zu entfernen, zu kämpfen und Löcher für Wasser und Mineralien zu graben. Stoßzahnlosigkeit kommt natürlich - und nur bei weiblichen Tieren - auch ohne Wilderei vor, aber normalerweise nur bei einer kleinen Minderheit der Elefanten. In Gorongosa hatten in den 1970er Jahren 18,5 % der weiblichen Elefanten keine Stoßzähne, während drei Jahrzehnte später 51 % welche hatten. Wissenschaftler halten dies für eine evolutionäre Reaktion auf die brutale Tötung von Elefanten während des 15-jährigen Bürgerkriegs im Land. Von 1977 bis 1992 herrschte ein Bürgerkrieg, in dem sich beide Seiten durch die Jagd auf afrikanische Savannenelefanten wegen ihres Elfenbeins finanzierten. Diese intensive Wilderei ließ die Elefantenpopulation im Gorongosa-Nationalpark um 90 Prozent schrumpfen.

Nachdem der höchste Militärvertreter im Land, General Abdel Fattah al-Burhan, die Auflösung der Übergangsregierung und des Souveränen Rates verkündete und den Ausnahmezustand verhängte nehmen die Proteste auf den Straßen kein Ende. Mindestens 3 Menschen sind Berichten zufolge ums Leben gekommen und etwa 80 wurden verletzt, nachdem Soldaten auf eine Menschenmenge geschossen haben, die sich gegen eine Machtübernahme durch das Militär im Sudan wehrte. Berichten zufolge gingen die Truppen in der Hauptstadt Khartum von Haus zu Haus und verhafteten örtliche Protestorganisatoren. Die USA stoppten Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Dollar.

Der 19-jährige Emmanuel Tuloe, der armutsbedingt im 7. Jahr die Schule abbrechen musste und nun sein Leben als Motorrad-Taxifahrer fristete, fand am Straßenrand eine Plastiktüte mit umgerechnet 50.000 US$ und übergab sie der Polizei. Präsident George Weah ehrte den Jugendlichen für den „außergewöhnlichen Sinn für Moral und gute Staatsbürgerschaft“, verlieh ihm den höchsten Orden des Landes, ein Universitätsstudium, zwei Motorräder und eine Geldprämie. Emmanuel kann nun seinen stillen Traum verwirklichen, seinem Volk eines Tages als Arzt zu helfen. Trotz reicher Bodenschätze lebt fast die Hälfte der Bevölkerung Liberias von weniger als zwei US$ pro Tag.

Nigerianischen Sicherheitskräfte haben 446 Häftlinge wieder eingefangen, die am Wochenende bei einem Massenausbruch aus dem Gefängnis geflohen waren. Fast 400 weitere sind noch auf freiem Fuß. Schwer bewaffnete Männer hatten das Abolongo-Gefängnis im südwestlichen Bundesstaat Oyo gestürmt. Nach Angaben der Einrichtung handelt es sich um den dritten Massenausbruch aus einem Gefängnis in diesem Jahr in Afrikas bevölkerungsreichstem Land.

Die Parlamentarier haben für die Legalisierung der Abtreibung gestimmt; sie war bereits unter sehr eingeschränkten Bedingungen erlaubt war. Nach dem neuen Gesetz können Frauen eine Schwangerschaft innerhalb der ersten 3 Monate abbrechen, wenn sich ihre "materielle, erzieherische, berufliche oder moralische Notlagen verschlimmern könnte oder diese mit den Interessen der Frau oder des ungeborenen Kindes unvereinbar sind".

Die Investmentbank Credit Suisse wurde von den britischen Behörden zu einer Geldstrafe von 147 Mill. Pfund verurteilt. Die Geldstrafe ist Teil eines Vergleichs mit britischen, schweizerischen und US-amerikanischen Aufsichtsbehörden. Die Strafe wäre noch höher ausgefallen, wenn die Credit Suisse nicht einen Schuldenerlass von 200 Mill. Dollar zugesagt hätte. Mitarbeiter der Credit Suisse sollen Bestechungsgelder angenommen und gezahlt haben, als sie Kredite in Höhe von 1,3 Mrd. US$ an die mosambikanische Industrie vermittelten. Laut FCA (UK's Financial Conduct Authority) zahlte ein mosambikanischer Regierungsauftragnehmer zwischen 2012 und 2016 heimlich "erhebliche Schmiergelder in Höhe von schätzungsweise über 50 Mio. USD an Mitglieder des Dealteams der Credit Suisse", um sich Kredite zu günstigeren Konditionen zu sichern. Die Geldstrafe wurde verhängt, nachdem 19 Personen - darunter der Sohn des ehemaligen Präsidenten Armando Guebuza - in Mosambik wegen Bestechung, Veruntreuung und Geldwäsche vor Gericht standen. Sie streiten die Vorwürfe ab.

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