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Für Präsident Hage Geingob waren die Unruhen in Südafrika ein Weckruf, Namibias Abhängigkeit vom Nachbarland bei grundlegenden Gütern zu überdenken. „Wir sind von ihnen abhängig und haben nicht versucht, von ihnen unabhängig zu sein. Wir bekommen immer noch Basics, Lebensmittel, wie Kartoffeln aus Südafrika," sagt er.Namibia importiert 80% seiner Lebensmittel. Die Unruhen in Südafrika gefährden die Sauerstoffversorgung Namibias und auch die Bestattungen, weil die meisten Särge vom Nachbarn importiert werden. The Namibian Newspaper warnt, dass die stagnierende Wirtschaft, die ungelösten Landfragen und die Ungleichheiten im Bildungs- und Gesundheitssystem zu ähnlichen Aktionen wie in Südafrika führen könnten.

In Cotonou (Benin) wurde Nigerias Yoruba-Separatistenführer Sunday Adeyemo, auch als Sunday Igboho bekannt, auf dem Flughafen verhaftet; er sei auf dem Weg nach Deutschland gewesen. Dem Separatistenführer wird vorgeworfen, zur Gewalt gegen Fulani-Hirten in den südlichen Bundesstaaten aufgestachelt zu haben, eine Anschuldigung, die er bestreitet. Igboho hat sich aktiv für die Bildung eines unabhängigen Staates Yoruba im Südwesten Nigerias eingesetzt. Die Regierung von Benin wird ihn an Nigeria ausliefern.

Nach einem öffentlichen Aufschrei prüft die Regierung die neu eingeführte Mobilfunksteuer. Am 15. Juli trat die neue Steuer in Kraft; sie erhebt zusätzliche Gebühren für jede Zahlung, die über das Telefon gesendet oder empfangen wird. Die Regierung verteidigt die Abgabe und sagt, dass sie zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten, wie z.B. der Bereitstellung von fließendem Wasser in Schulen, verwendet wird.

Das Berufungsgericht in Casablanca hat, den prominenten Journalisten und Kritiker der Regierung ,Omar Radi, wegen sexueller Nötigung und Spionage, zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt. Radi bestreitet die Anschuldigungen. Aktivisten werfen den Behörden vor, das Justizsystem zu nutzen, um Andersdenkende zum Schweigen zu bringen. Amnesty International fand heraus, dass die Behörden „Pegasus“ benutzt hatten, um sein Telefon anzuzapfen. Marokko bestreitet dies.

55 km von Kwala entfernt wurden an einer Straßenbaustelle 3 chinesische Staatsbürger und 2 Mauretanier entführt. Die Angreifer zerstörten auch die Baugeräte der chinesischen Baufirma Covec und der mauretanischen Straßenbaufirma ATTM. Ausländer werden häufig wegen Lösegeldforderungen entführt. Mali hat damit zu kämpfen, einen islamistischen Aufstand einzudämmen, der 2012 zunächst im Norden des Landes ausbrach, bevor er sich auf das Zentrum und die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausbreitete. Tausende von Menschen wurden getötet und Hunderttausende sind aus ihrer Heimat geflohen, während die wirtschaftlichen Auswirkungen auf eines der ärmsten Länder der Welt verheerend sind.

Während das Land im Chaos zu versinken drohte, gewinnen die Stimmen der Vernunft die Oberhand. Die katholische Bischofskonferenz (SACBC) mahnt, „Wir sollten nicht zulassen, dass die Meinungsverschiedenheiten über politische Angelegenheiten von kriminellen Absichten missbraucht werden, um Anarchie in unserem Land zu schaffen, die zu einer noch schlimmeren sozialen und wirtschaftlichen Situation führen wird, als wir als wir uns gegenwärtig befinden“. Der König der Zulu, ruft zu einem Ende der Unruhen auf, "Ich rufe zum Frieden auf... die Gewalt hat große Schande über uns alle gebracht. Dieses Chaos zerstört die Wirtschaft, und es sind die Armen, die am meisten leiden werden". RebuildSA Facebook, eine Freiwilligengruppe, hat bereits fast 27.000 Mitglieder, die bereit sind, geplünderte Einkaufszentren aufzuräumen, Geld zu spenden und Lebensmittel zu transportieren.

Der Wahlvorstand des Landes teilte mit, dass Abiy's Wohlstandspartei 410 von 436 Sitzen gewonnen hat, was ihm eine weitere 5jährige Amtszeit ermöglicht. Die Wahlen waren jedoch überschattet vom Boykott der Opposition, von logistischen Herausforderungen, dem Krieg in der zerrissenen Region Tigray und ethnischer Gewalt. In 3 der 10 Regionen Äthiopiens fand die Wahl nicht statt. Die Europäische Union hatte entschieden, keine Wahlbeobachter zu entsenden. 

Laurent Gbagbo und Henri Konan Bedie, langjährige politische Rivalen und ehemalige Präsidenten, bündeln ihre Kräfte, weil es "dringend notwendig ist, für die Rückkehr zu einem endgültigen und dauerhaften Frieden in der Elfenbeinküste zu arbeiten", sagten sie in einer gemeinsamen Erklärung. Sie vereinigen sich in der Opposition gegen den derzeitigen Staatschef Allasane Ouattara. Gbagbo (76) Bedie (87) und Ouattara (79) haben die politische Szene der Elfenbeinküste jahrzehntelang dominiert, wobei sie oft in Rivalitäten verwickelt waren. Gbagbos jahrzehntelange Amtszeit war gekennzeichnet von Revolten und Unruhen. Im April 2011 wurde er verhaftet und vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Im Januar 2019 wurde er freigesprochen und, nachdem die Entscheidung im März 2021 bestätigt wurde, kehrte er ins Land zurück.

Botswana wirbt um chinesische Investoren, um 6 neue Kohleminen zu erschließen. Der zweitgrößte Diamantenproduzent der Welt verfügt über mehr als 200 Milliarden Tonnen unerschlossene Kohlereserven. Die Banken schrecken zunehmend zurück vor der Finanzierung von Kohleprojekten, weil diese die globale Erwärmung beeinflussen. Die Nachfrage ist dennoch hoch, insbesondere in Asien. Die Preise sind aufgrund des knappen Angebots auf einen Rekordwert gestiegen. Um den Abtransport und Export zu gewährleisten, ist auch der Bau einer bis zu 125 km langen Eisenbahnverbindung nach Südafrika notwendig. Botswanas Minister für Mineralien Lefoko Moagi sagt:“ wir sind alle für eine sauberere Welt, aber wir glauben, dass wir einen solchen Reichtum einer gottgegebenen Ressource nicht einfach zurücklassen können."

Nach der Verhaftung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma am Mittwoch kam es in den letzten Tagen in ganz KwaZulu-Natal zu Gewalt und Plünderungen. Die Ausschreitungen von Zumas Anhängern begannen in seiner Heimatprovinz und breiteten sich am Wochenende auf die Provinz Gauteng und Johannesburg aus. Hauptverkehrsstraßen wurden mit brennenden Trümmern blockiert, die Infrastruktur beschädigt, Geschäfte geplündert und mindestens 33 Lastwagen abgefackelt. Die Autobahn N3 Johannesburg - Durban war für viele Stunden blockiert. Der städtische Busverkehr in eThekwini (Durban) ist ausgesetzt und auch Taxis werden in der Provinz nicht fahren.

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