Länder
Erste Fähre seit 40 Jahren
Am 1. Dezember segelte die erste Passagierfähre vom libyschen Hafen Misrata, 200 km östlich von Tripolis, in die türkische Provinz Izmir. Während der Herrschaft Gaddafis seit 1969 war das Land mit Sanktionen belegt und auch nach seinem Sturz ins 2011 und den darauffolgenden Unruhen waren alle Reiseverbindungen schwer betroffen. Viele Bürger sind beglückt, dass mit diesem Schiff Libyen zur Seefahrt zurückgekehrt ist. Weitere Ziele sind Alexandria und Tunis. Die Zulassungen liegen schon vor. Auch der Flugverkehr wurde seit dem Waffenstillstand zwischen den rivalisierenden Lagern in 2020 wieder aufgenommen.
Wahlen ohne Stimmzettel
Wenn Gambia am 4. Dezember einen neuen Präsidenten wählt, hält das Land, trotz erstaunlichen demokratischen Entwicklungen in den letzten Jahren, an dem alten Wahlsystem fest. Nach Überprüfung des Personalausweises wird der Wähler zu in Parteifarben bemalten Trommeln geführt. Er erhält eine Murmel die er durch ein Rohr in die Trommel seiner Wahl steckt. Ein Klingelton ertönt, so dass versuchter Betrug gleich entdeckt werden kann. Am Abend werden die Murmeln aus jeder Tonne ausgezählt. Diese Methode wurde nach der Unabhängigkeit 1965 wegen der hohen Analphabetenrate eingeführt, und Gambier sind stolz darauf. Bis jetzt gab es nur drei Urnen. Die Aufregung war groß, als sich in dem nur 2,2 Mio. Einwohner zählenden Land 22 Parteien zur Wahl stellen wollten. Inzwischen sind sie auf 6 geschrumpft.
Regierung verliert Versuch, das Urteil zur Homosexualität zu kippen
Die fünf Richter des Berufungsgerichts von Botswana bestätigten einstimmig das Grundsatzurteil vom Juni 2019, das Homosexualität anerkennt. Der Präsident des Berufungsgerichts, Ian Kirby, sagte, die Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Aktivitäten verletze die verfassungsmäßigen Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. Die Regierung forderte die Aufhebung des Gerichtsurteils von 2019 mit dem Argument, dass die Mehrheit der Menschen im Land nicht damit einverstanden sei.
Premiere für Menschen mit Albinismus
Das malawische Parlament hat den ersten gewählten Albino-Gesetzgeber des Landes. Overstone Kondowe wurde für "Nkhotakota North East Contituency” ins Parliament gewählt. In einigen afrikanischen Ländern werden Menschen mit Albinismus als Menschen zweiter Klasse gesehen. Für Körperteile der Betrffenen werden horrende Summen bezahlt, da ihnen in der traditionellen Medizin magische Kräfte zugeschrieben werden. In Malawi leben 134636 Menschen mit Albinismus. Kondowe freute sich über seine Wahl und sagte: «Mein Wahlsieg ist ein klarer Beweis dafür, dass die Menschen ihre Einstellung ändern.»
Geht nach Hause - 200 000
Der südafrikanische Minister im Präsidialamt Mondli Gungubele verkündigte, die Regierung hat beschlossen, ein mehr als 10 Jahre altes Programm, das rund 300 000 Simbabwern erlaubte, im Land zu leben und zu arbeiten, zu beenden und die „ZSP-Genehmigungen“ nicht zu verlängern. Die Inhaber haben 1 Jahr Zeit, andere Visa zu beantragen. "Nach Ablauf dieser 12 Monate müssen diejenigen, die nicht erfolgreich sind, die Republik verlassen oder werden abgeschoben ", so Gungubele. In Südafrika leben 3 Mill. Migranten in einer Bevölkerung von 60 Millionen. Viele von ihnen sind Simbabwer, die durch zwei Jahrzehnte politischer Unterdrückung und wirtschaftlichen Zusammenbruchs in den Süden getrieben wurden. Die Mehrheit von ihnen hat keine Papiere, und das ZSP gilt nur für diejenigen, die sich bei seiner Einführung 2009 registriert haben. Die südafrikanische Regierung befürchtet unkontrollierbare fremdenfeindliche Übergriffe auf Simbabwer, sobald sie die Verlängerung der „ZSP-Genehmigungen“ bekannt gegeben hätten. "Das wird zu einer humanitären Katastrophe führen", sagt Sharon Ekambaram, Leiterin des Programms für Flüchtlings- und Migrantenrechte bei Lawyers for Human Rights in Johannesburg. "Es ist eine sehr unmenschliche Entscheidung."
Wogen schlagen hoch
Der Aufruhr gegen chinesische Investoren hört nicht auf. Von Muvuradonha in Mashonaland Central bis Mutoko in Mashonaland East werden chinesische Gold-, Chrom- und Granitabbauunternehmen beschuldigt, empfindliche Landschaften zu zerstören und zu versuchen, Tausende von Dorfbewohnern von ihrem angestammten Land zu vertreiben. In Mutorashanga sind chinesische Investoren, die Chrom abbauen, mit der Gemeinde aneinandergeraten, weil sie versuchen, Wasser aus dem "heiligen" Green Pool zu entnehmen. Der „Green Pool“ bildete sich nach dem Einsturz eines Asbestschachtes im Jahr 1964, bei dem 68 Arbeiter des Steinbruchs Ethel Mine ums Leben kamen. Für die Bevölkerung ist die Entnahme von Wasser aus diesem Becken gleichbedeutend mit einer Störung der heiligen Chinhoyi-Höhlen; beides sind auch wichtige Tourismusziele.
Schulverbot für minderjährige Mütter aufgehoben
2017 unter Präsident John Magufuli wurden schwangere Mädchen von staatlichen Schulen verweisen und ihnen verboten nach der Geburt in den Unterricht zurückzukehren. Präsidentin Samia Suluhu Hassan bemüht sich von einigen Maßnahmen ihres Vorgängers abzurücken; Bildungsministerin Joyce Ndalichako, erklärte nun, dass "schwangere Schülerinnen nach der Entbindung weiter zur Schule gehen dürfen".
Ausländer sollen das Land verlassen
Frankreich rät seinen Bürgern, Äthiopien "unverzüglich" zu verlassen. Auch Deutschland forderte seine Staatsbürger auf, das Land mit den ersten verfügbaren kommerziellen Flügen zu verlassen, nachdem die USA und das Vereinigte Königreich in den letzten Wochen ähnliche Ratschläge erteilt hatten, um die sich verschlechternde Sicherheitslage zu verdeutlichen. Die tigrayanischen Streitkräfte behaupteten, dass sie sich der Hauptstadt Addis Abeba nähern würden. Beamte in Addis Abeba betonten jedoch, dass die Sicherheitskräfte, darunter auch Jugendgruppen, daran arbeiten, den Frieden und die Stabilität in der Hauptstadt zu gewährleisten, und rieten der diplomatischen Gemeinschaft, sich keine Sorgen zu machen. Die Regierung hat einen sechsmonatigen Ausnahmezustand ausgerufen. In weiten Teilen Nordäthiopiens herrscht eine Nachrichtensperre, und der Zugang für Journalisten ist eingeschränkt, so dass Behauptungen über Kampfhandlungen nur schwer zu bestätigen sind. Die Staats- und Regierungschefs Südafrikas und Kenias fordern die rivalisierenden Parteien auf, sich zu einem sofortigen Waffenstillstand und einem politischen Dialog zu verpflichten.
Der Terror geht um
Nach den Terroranschlägen in Kampala, wo drei Selbstmordattentäter Sprengstoff detonierten und sich und 3 weitere Menschen töteten, ist auch Kenia in Alarmbereitschaft, besonders da 3 wegen terroristischen Anschlägen Verurteilte aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Nairobi geflohen sind. Gerade zu der Zeit war der US Außenminister Antony Blinken zu regionalen Sicherheitsgesprächen mit Präsident Uhuru Kenyatta in Kenia.
Gewalt verstörend
Südafrika erlebt einen starken Anstieg in Gewaltkriminalität: Tötungsdelikte (auch von Kindern) und Vergewaltigungen. Die Polizei meldet von Juli bis September 6100 Morde, 20,7% mehr als im selben Zeitraum letztes Jahr. Es wurden 9556 Vergewaltigungen gemeldet, ein Anstieg von 7,1%. Die Dunkelziffer ist viel höher. Polizeiminister Bheki Cele beschreibt die sexuelle Gewalt als „eine Schande und zutiefst verstörend“. Präsident Cyril Ramaphosa hat alle Männer aufgerufen, sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu stellen. Der diesjährige 16-tägige Aktivismus gegen sexuelle und häusliche Gewalt, der diese Woche beginnt, soll „über bloße Worte hinausgehen“.