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Der zivile Premierminister Abdalla Hamdok ist am Sonntag zurückgetreten, mehr als zwei Monate nach einem Staatsstreich und nach einem weiteren tödlichen Vorgehen gegen Demonstranten, bei dem das Militär die Kontrolle übernommen hat. Seit dem Sturz des Autokraten Omar al-Bashir im Jahr 2019 befand sich der Sudan auf einem zerbrechlichen Weg zu einer zivilen Regierung, wurde aber in Turbulenzen gestürzt, als der Militärführer General Abdel Fattah al-Burhan am 25. Oktober putschte und Hamdok festnahm. "Ich habe beschlossen, meinen Rücktritt bekanntzugeben und Platz für andere zu machen", sagte Hamdok. Sein Versprechen, eine politische Katastrophe in dem Land am Horn von Afrika zu verhindern, habe er nicht einhalten können, sagte er.

Der Hochgeschwindigkeitszug Al Boraq wird ab dem 1. Januar 2022 mit grüner Energie betrieben, teilte die Nationale Eisenbahngesellschaft (ONCF) am Sonntag mit. Dieser Kurswechsel ist Teil der von König Mohammed VI. geleiteten nationalen Energiestrategie, die vorsieht, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf über 52 % der installierten Kapazität zu erhöhen, was das Königreich zu einem der engagiertesten Schwellenländer bei der Entwicklung von Wind- und Sonnenenergie macht.

El Hadji Salifou Ouédraogo hat in den letzten 47 Jahren Tausende von Affenbrotbäumen aus winzigen Samen zu ausgedehnten Wäldern herangezüchtet. Die Bäume wiederum helfen seiner Familie, seinem Dorf und der Erde. Der Filmemacher Michel K. Zongo lernt in seinem bewegenden Film "Der Mann, der Affenbrotbäume pflanzt" einen charismatischen alten Mann mit jugendlichem Geist kennen, der sich sein Leben lang für seine Bäume einsetzt, die sowohl eine Lebensader als auch ein Vermächtnis für seine Gemeinschaft darstellen. The Man Who Plants Baobabs 12 Min. Ausschnitt

Die gambische Wahrheits- und Versöhnungskommission hat den ehemaligen Präsidenten Yahya Jammeh für eine Reihe von Morden, Vergewaltigungen und Folterungen während seiner 22-jährigen Diktatur verantwortlich gemacht und empfohlen, ihn vor ein internationales Tribunal zu stellen. "Über einen Zeitraum von 22 Jahren, beginnend mit dem 22. Juli 1994, haben Yahya Jammeh und ... Mittäter sehr schwere Verbrechen gegen das gambische Volk begangen", heißt es in einer Erklärung der Kommission; weiter empfahl sie, Yahya Jammeh und seine Mittäter vor einem internationalen Gericht in Westafrika außerhalb Gambias zu verfolgen, entweder im Rahmen der Afrikanischen Union oder der ECOWAS-Regionalgruppe, heißt es in der Erklärung weiter.

Der Grahamstown High Court in Makhanda hat ein Verbot gegen seismische Scans des Ölgiganten Shell erlassen. Dies geschah drei Wochen, nachdem Richter Avinash Govindjee einen früheren Interdiktantrag mit der Begründung abgewiesen hatte, dass die Kläger, zu denen auch Greenpeace gehörte, keinen "irreparablen Schaden" für die Meeresbewohner nachgewiesen hätten. Im Jahr 2014 erteilte die Regierung Shell die Erlaubnis, das über 20 km vor der Ostkapküste gelegene Gebiet seismisch zu untersuchen, was zu einer Kaskade von Widerständen führte, die mehr als sieben Jahre andauerte. Zuletzt protestierten Umweltschützer gegen den Plan des Unternehmens, potenzielle Erdöl- und Erdgasvorkommen mit lauten Luftdruckwaffen zu kartieren, als das 130 Meter lange seismische Sprengschiff "Amazon Warrior" im Hafen von Kapstadt einlief. Damit werden die Explorationsaktivitäten von Shell entlang der Wild Coast erstmals auf Eis gelegt, bis ein zweiter Teil des Verbots verhandelt wird.

Desmond Mpilo Tutu, Friedensnobelpreisträger und früherer anglikanischer Erzbischof von Kapstadt, Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er war die "Stimme der Schwarzen", wie Nelson Mandela ihn bezeichnete, und die moralische Instanz der Regenbogennation. Fast 70 Jahre war er mit Leah verheiratet, die ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Die ganze Welt und Südafrika trauert; im ganzen Land hängen die Flaggen auf halbmast. Die Beisetzungsfeierlichkeiten in Kapstadt sind für den 1. Januar geplant. Präsident  Cyril Ramaphosa würdigte ihn wie folgt, "Der Tod des emeritierten Erzbischofs Desmond Tutu ist ein weiteres Kapitel der Trauer im Abschied unseres Landes von einer Generation herausragender Südafrikaner, die uns ein befreites Südafrika hinterlassen haben. Desmond Tutu war ein Patriot ohne Gleichen, eine Führungspersönlichkeit mit Prinzipien und Pragmatismus, der der biblischen Einsicht, dass Glaube ohne Werke tot ist, Bedeutung verlieh."

Präsident Emerson Mnangagwa, drängt das Vereinigte Königreich, auf die Rückgabe von Kriegstrophäen aus der Kolonialzeit, wie z. B. Schädel von einheimischen Führern. Im Gegenzug will er die sterblichen Überreste von Cecil Rhodes nach London verschiffen. Sein Vorgänger, Robert Mugabe, verhinderte 2012, dass Mitglieder seiner regierenden Zanu-PF-Partei die sterblichen Überreste von Rhodes exhumierten, mit der Begründung, Rhodes Vermächtnis sei Teil der Geschichte des Landes.  Mnangagwa liegt zur Zeit im Streit mit Häuptlingen und traditionellen Führern aus dem Süden und Südosten des Landes, die der Regierung Korruption und wirtschaftliches Versagen vorwerfen.

Soumana Boura ein führendes Mitglied des Islamischen Staates in der Westsahara, wurde nach Angaben der französischen Armee bei einem Drohnenangriff getötet. Er steht im Zusammenhang mit der Ermordung von 6 Mitglieder der Nichtregierungsorganisation ACTED, die im August 2020 als sie den Koure-Nationalpark besuchten, ein Wildtierreservat 65 km von Nigers Hauptstadt Niamey entfernt, getötet wurden. Frankreich hat Tausende von Soldaten in der Sahelzone stationiert, die von einem sich verschärfenden Konflikt geplagt wird. Die Unruhen begannen 2012, als ein Aufstand von Tuareg-Rebellen im Norden Malis schnell von Al-Qaida-nahen Kämpfern unterwandert wurde. Die Präsenz tausender ausländischer Truppen konnte die Gewalt nicht eindämmen, die sich auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausbreitet, wobei die Gruppen die Armut der marginalisierten Gemeinschaften ausnutzen und die Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen anheizen.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Zentralnigeria wurden mindestens 45 Bauern getötet. Nach Angaben der örtlichen Polizei brach die Gewalt aus, als bewaffnete Fulani-Hirten Dorfbewohner der ethnischen Gruppe der Tiv angriffen, nachdem ein Verwandter getötet worden war, wofür sie die Tiv-Bauern verantwortlich machten. Der interne Konflikt hat in den letzten Jahren eine ethnische und religiöse Dimension angenommen. Die Fulani-Hirten sind Muslime, die Bauern sind überwiegend Christen.

Lesotho hat seine Sicherheitskräfte angewiesen, dafür zu sorgen, dass alle Bürger, die im benachbarten Südafrika arbeiten und über die Feiertage nach Hause zurückgekehrt sind, gegen das Coronavirus geimpft sind.  Alle die zur Arbeit gehen müssen einen Impfnachweis vorzeigen, ansonsten können sie ab dem 1. Januar keine Dienstleistungen mehr in Anspruch nehmen. In dem Bergkönigreich wurden bisher mehr als 25 500 Covid-19-Fälle bestätigt, und 665 der Erkrankten sind gestorben. Die Rate der positiven Tests stieg von 0,9 % in der Vorwoche auf 13 % am 19. Dezember, so Sekatle (Gesundheitsminister).

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