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Das Justizministerium hat einen neuen Gesetzentwurf angekündigt, der Heirat und Scheidung für die religiösen Minderheiten regulieren soll, ohne auf ihre Überzeugungen überzugreifen. Dies folgt einem Streit über eine Gerichtsentscheidung, die geschiedenen Kopten eine Wiederheirat gestattet.
In Scharm el Sheikh läuft eine Konferenz der Wasserminister der zehn Anrainerstaaten des Nils. Diese Länder brauchen den Nil zur Wasserversorgung, Bewässerung, Energieerzeugung und Transport. Seit 1999 besteht die Nilbeckeninitiative. Bei immer knapperen Wassermengen sind jedoch neue internationale Verträge notwendig, die eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und gerechte Verteilung garantieren.
Mehrere Häfen nördlich und südlich des Suez Kanals mussten wegen verheerenden Sandstürmen, die über das Land fegten, geschlossen werden. Im Roten Meer peitschte der Wind dreieinhalb Meter hohe Wellen auf. Auch eine wichtige Fernverkehrsstraße über die Sinai Halbinsel wurde gesperrt.
In Kairo berieten Vertreter von 21 Ländern über ein gemeinsames Vorgehen bei Rückforderungen antiker Schätze durch die ägyptische Regierung. Ägypten will seine Kulturgüter, die in der ganzen Welt verstreut sind, wieder zurückholen.
Das jüdische Gotteshaus in Kairo blieb unbeschädigt, als am Sonntagmorgen ein Koffer mit Brandsätzen das Ziel verfehlte. Der Täter konnte entkommen. In Kairo leben schätzungsweise weniger als hundert Juden; vor dem Ausbruch des Nahostkonflikts waren es noch 80,000.
Nach acht Baujahren und mit einem Aufwand von 14 Millionen Dollar ist die Restauration des wohl ältesten Mönchsklosters der Welt beendet. Das Antonius Kloster am Roten Meer unweit der Stadt Suez ist ein beliebter Wallfahrtsort für Koptische Christen. Nach dem Mordanschlag an Weihnachten hofft man, dass die meist von Muslimen durchgeführte Renovierung ein Zeichen für die Koexistenz der Glaubensgemeinschaften ist.
Durch Unwetter und Überschwemmungen sind im oberen Niltal mehrere Menschen ums Leben gekommen. Auch auf der sonst trockenen Siani Halbinsel stehen Dörfer unter Wasser.
Israel plant, an zwei Stellen, bei Eilat am Roten Meer und an der Südspitze des Gazastreifens einen Grenzzaun zu Ägypten zu errichten. Zwischen den Zäunen soll es Bewegungsmelder geben. Israelische Sicherheitskräfte berichten von 100 bis 200 arbeitsuchenden Flüchtlingen, die wöchentlich über die unbefestigte Grenze kommen, die meisten aus Eritrea, Somalia und dem Sudan. Regierungschef Netanyahu will illegale Arbeiter abwehren aber weiterhin offen sein für Flüchtlinge aus Konfliktgebieten.
Am Ende der koptischen Weihnachtsmesse wurden sechs Christen und ein Wächter von Fanatikern in einem vorbei fahrenden Auto erschossen und zehn weitere verletzt. Es war der schwerste Anschlag auf koptische Christen in zehn Jahren. Bischof Kirollos von Nag Hammadi im Süden des Landes könnte das Ziel der Mörder gewesen sein. Die koptische Kirche ist mit etwa 10% der Bevölkerung die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Übergriffe sind häufiger im Süden, wo sich Christen benachteiligt fühlen.
Ein Gericht hat ein Dekret des Bildungsministeriums bestätigt, das totale Verhüllung nicht mehr gestattet. Grund sei, dass sich wiederholt verschleierte Männer in Wohnheime für Studentinnen eingeschlichen haben. Der Großscheich der Kairoer Universität und Moschee erklärte, die Verhüllung „hätte nichts mit dem Islam zu tun“ und wegen Geschlechtertrennung an den Hochschulen sei sie auch nicht nötig.
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