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Trotz Waffenembargo rüsten Regierung und Rebellen wieder auf, gerade einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen. Einnahmen vom Export von Kakao sollen für den Waffenkauf verwendet werden. Auch soll das Nachbarland Burkina Faso Waffen an die Rebellen liefern. Der Bürgerkrieg Anfang dieses Jahrzehnts hatte das Land gespalten, aber in 2007 gab es ein Friedensabkommen. Die großen ethnischen und religiösen Differenzen zwischen Nord und Süd machen ein Zusammenleben immer noch schwierig.
Die gestern in Aachen von Südwind vorgestellte Studie über den Kakao Weltmarkt deckt eine Reihe Missstände auf. Da Westafrika (Elfenbeinküste und Ghana) mit 70% der größte Erzeuger ist, ist Afrika besonders von den niedrigen und schwankenden Preisen betroffen. Nach einer Studie sind Hundert Tausende von Kindern in den Plantagen beschäftigt. Zwei Drittel von ihnen werden verletzt, besonders durch Macheten und zu schweres Tragen. Geplant sind Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit, um faire Bedingungen für Herstellung und Handel von Schokolade zu schaffen.
Die Firma Trafigura, die im August 2006 für das Abladen von giftigem Schlamm in der Elfenbeinküste verantwortlich war, hat sich nun einer Sammelklage mit etwa 30.000 Klägern zu stellen. Sie ist bereit, Entschädigung zu zahlen. Voriges Jahr erhielt die Elfenbeinküste schon 150 Millionen Euro für Umweltschäden. Trotzdem bestreitet Trafigura, von der Gefahr der Giftladung gewusst zu haben. BBC Newsnight jedoch hat nun Beweise aufgedeckt, dass das Risiko der Firma wohl bekannt war.
Der US Friedenskorps, besorgt um die Sicherheit der freiwilligen Helfer, hat das Programm zeitweilig eingestellt und das Personal nach Senegal geschickt. Über 40 Jahre hat sich die Organisation für Landwirtschaft, Gesundheit und Erziehung und gegen Wüstenbildung eingesetzt.
Die Friedensmission soll noch weitere sechs Monate im Land bleiben und wird so die lang erwartete Präsidentenwahl begleiten können. Der Sicherheitsrat hofft, dass die Regierung den Zeitplan einhalten wird und sich für faire und freie Wahlen entscheidet.
Der Pariser Club reduzierte die Schulden der Elfenbeinküste von der Gesamtsumme von 4692 Millionen auf 391 Millionen Dollar. Für das Land bedeutet dies mehr Entwicklung und Stabilität. Dass die Regierung und Rebellen 2007 ein Friedensabkommen abgeschlossen haben, das bis jetzt gehalten hat, trug zu der positiven Entscheidung bei.
Lokale Proteste, unterstützt von Umweltschützern weltweit, haben die Palmölgesellschaft Palmci gezwungen, den Plan 12.000 ha Regenwald im Süden des Landes in Palmölplantagen zu verwandeln, aufzugeben. Der Erfolg dieser Aktion ist ein Beweis dafür, dass ökologischer Widerstand, ob online oder in Person, für den Erhalt unserer Erde und ihrer Vielfalt effektiv sein kann.
Vor Anpfiff des WM Ausscheidungsspiels zwischen Elfenbeinküste und Malawi, kamen in einem panikartigen Ansturm der Fans 22 Menschen ums Leben. 130 wurden verletzt. Das Spiel wurde trotzdem gespielt.
Frankreich zieht einen Teil seiner Truppen ab, da - nach Premierminister Francois Fillon - sich die Lage im Land konsolidiert habe. Frankreich will die Kosten der Auslandseinsätze senken.
Kleinbauern der Kooperative “Bio Ivoire“ haben die ersten Ananas Ableger gepflanzt. Man erhofft sich Ende 2009 eine gute Ernte, die lokal fachmännisch verpackt den europäischen Markt versorgen soll.
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