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Die Oppositionspartei PRS hat sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen am 19. Juni geeinigt. Kumba Yala war nach dem Coup von 2003 für fünf Jahre aus der Politik verbannt worden.
Der Oberste Gerichtshof hat zwei ehemalige Putschgeneräle auf der Liste der Kandidaten für die Wahlen am 19. Juli zugelassen. Die UN und die EU hatten ihre Besorgnis über die Kandidaten, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, geäußert.
Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hat kein Kandidat die nötige 50% Mehrheit erreicht. Malam Bacai Sanha von der PAIGC und der ehemalige Putschgeneral Joao Bernado "Nino" Vieira werden sich in einer Stickwahl gegenüberstehen. Der ehemalige Präsident Kumba Yala wurde dritter.
Die Umstände und Verantwortlichen für einen Angriff einer bewaffneten Gruppe auf das Innenministerium sind bisher ungeklärt geblieben.
Joao Bernardo Viereia, der nach einem Militärputsch 1981 das Land 18 Jahre das Land beherrschte, hat in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. Juli 52,3% der Stimmen gewonnen. Sein Gegenkandidat, Malam Bacai Sanha, der 47,6% erhielt, will die Ergebnisse wegen Wahlbetrug in einigen Bezirken nicht anerkennen. Wahlbeobachter der EU bezeichneten die Wahlen als friedlich und gut organisiert.
Starke Regenfälle haben in mehreren Staaten Westafrikas eine Choleraepidemie verursacht, an der über 500 Menschen gestorben sind. Am stärksten betroffen ist Guinea-Bissau.
Das Konzert anlässlich der Feierlichkeiten zum Ende des muslimischen Fastenmonat Ramadan fand am Dienstagabend am Strand von Conakry statt. Der Auftritt der beliebten Rap-Band „Instinct Killers“ hatte Scharen angezogen. Zu der Massenpanik muss es gekommen sein, als die Besucher am Ende durch eine enge Öffnung das Gelände verließen. Die Zahl der Opfer soll von 24 auf 33 gestiegen sein. 13 der Toten waren Mädchen. Laut Polizei Berichten wurden Dutzende verletzt. Präsident Conde sprach von einem „tragischen Drama“ und hat eine einwöchige Staatstrauer angeordnet und das Strandgebiet vorübergehend gesperrt.
Als Alama Kante, die Sängerin aus Guinea, eine OP an der Schilddrüse brauchte, fürchtete sie den Verlust ihrer Stimme, ihrer kostbarsten Gabe. Sie ging auf den Vorschlag des Pariser Chirurgen ein, die OP mit lokaler Betäubung und unter Hypnose durchzustehen. Während der Hypnotiseur sie auf „eine lange Reise nach Afrika“ mitnahm, sang Alama durch die ganze Operation, damit die Ärzte den Zustand ihrer Stimmbänder kontrollieren konnten. Die Operation im April gelang; Alama singt wieder und bringt bald ihr neues Album heraus.
In der Hauptstadt Conakry brauchten Dutzende Menschen – laut Krankenhaus 114 – medizinische Behandlung, weil die zum Reis gereichte Sauce mit Benzin zersetzt war. Ein Arzt vermutet, dass der Koch eines kleinen Restaurants Benzin mit Erdnussöl verwechselte. Am Krankenhaus löste die Masseneinlieferung eine Panik aus, weil man meinte, es mit Ebola Patienten zu tun haben, der Krankheit, die im Land schon über 200 Opfer gefordert hat.
In der Hauptstadt Conakry und in vorher nicht befallenen Gebieten wie Telimele und Boffa hat WHO neue Fälle gemeldet. Die Lage ist längst nicht unter Kontrolle. Seit Ausbruch der Epidemie vor zwei Monaten wurden 281 Fälle klinisch bestätigt. Von diesen starben 185 in Guinea. Kürzlich gab es auch in Sierra Leone vier Opfer. Gefährlich ist, dass der Virus unkontrolliert weitergetragen wird, wenn die Infizierten von ihren Verwandten vor der Gesundheitsbehörde versteckt werden.
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