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Nach Wikileak Enthüllungen soll sich nach dem Rückzieher von Qatar wahrscheinlich China bereit erklärt haben, den Tiefseehafen von Lamu zu bauen und das Straßen – Eisenbahn – und Pipelinenetz zum Südsudan, sowie nach Äthiopien und Uganda zu entwickeln. Ein Abkommen mit China, das Kenia 7,3 Millionen Dollar bringt, ist schon unterzeichnet. Die vielen chinesischen Projekte, darunter Erdölförderung in der Isiolo Region, werden überwiegend von chinesischen Kräften ausgeführt. Kleine lokale Firmen können nicht Schritt halten.
Drei Tote und 39 Verletzte verursachte die Explosion einer Bombe in Nairobi, als die Passagiere, meist Ugander, in den Bus nach Kampala einstiegen. Kurz zuvor hatte Ugandas Polizeichef vor angedrohten Attacken der somalischen Islamisten an Weihnachten gewarnt und Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Die al-Shabat Gruppe will sich an Kenia und Uganda rächen, weil sie der schwachen, von der UNO unterstützten Zentralregierung in Mogadischu Truppen zur Verfügung gestellt haben.
Der Internationale Gerichtshof hat sechs Kenianer genannt, darunter den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Finanzminister Uhuru Kenyatta, denen in Den Haag der Prozess gemacht werden soll. Sie seien hauptverantwortlich für die blutigen Zusammenstöße nach der Präsidentenwahl in 2007, als etwa 1,200 Menschen umkamen und 500,000 fliehen mussten. Kenia soll entscheiden, was mit den vielen andern Schuldigen geschehen soll. Die meisten Kenianer glauben, dass die strafrechtliche Verfolgung notwendig ist, um die tief verwurzelte Kultur der Straffreiheit auszurotten.
Die kenianische Regierung hat zugegeben, dass sie fast ein Drittel des nationalen Budgets wegen korrupten Tätigkeiten einbüßt, laut Finanzexperten eine Summe von etwa vier Milliarden Dollar. Kenianer sind erstaunt, nicht über die Korruption sondern über das Eingeständnis von solch hoher Stelle. Die Errichtung der Anti-Korruption Kommission macht Bestechungen schwieriger und hat schon manche Prominente um ihr Amt gebracht.
In der Hafenstadt Lamu, nahe der somalischen Grenze, hat die Polizei sechs Kenianer abgefangen, die angeblich auf dem Weg waren, sich der Al-Qaida nahestehenden Al-Shabab Gruppe anzuschließen. Man nimmt an, dass sie Studenten von Mombasa und zwischen 15 und 30 Jahre alt sind. Es ist die erste Verhaftung dieser Art an der Grenze zu Somalia.
Nachdem der Bürgermeister der Hauptstadt Nairobi wegen des illegalen Verkaufs von Land für einen Friedhof zurückgetreten ist und letzte Woche dem Kultusminister ähnliches widerfuhr, muss jetzt auch der Außenminister vorübergehend zurückstehen bis die Ermittlungen gelaufen sind. Die neue Verfassung verlangt bei Strafanzeigen den sofortigen Rücktritt von öffentlichen Ämtern und macht so den Kampf gegen Korruption effektiver.
Wenn sich die Umweltminister aller Staaten im Februar 2011 in Nairobi treffen, tun sie das im neuen UN Bürokomplex, wo ein deutsch-afrikanisches Team eine leistungsstarke Photovoltaik- Anlage auf dem Dach anbringt, die saubere Energie für Beleuchtung, Klimatisierung und Kommunikation erzeugt. Die Systemkomponenten kommen von deutschen und japanischen Herstellern. Laut UNEP wird es das erste Gebäude dieser Art auf dem afrikanischen Kontinent sein.
In den letzten beiden Jahren wurden 1150 Lehrer aus dem Schuldienst entlassen, weil sie 12 bis 15jährige Mädchen sexuell missbraucht haben, meist in ländlichen Grundschulen. Was früher geheim blieb, kommt durch die landesweit eingerichtete vertrauliche Notrufstelle ans Tageslicht. Das allgegenwärtige Handy macht’s möglich. Obwohl nicht alle Vorfälle weitergeleitet werden, so erscheinen doch immer mehr Lehrer vor Gericht und landen im Gefängnis.
82, 6% der Bevölkerung gibt vor, Mitglied einer christlichen Kirche zu sein (in Deutschland nur 62,8%). Die Kirchenführer räumen jedoch ein, dass es viele „Namenschristen“ gibt, die kaum Gottesdienste besuchen und deren Lebensstil nicht christlichen Auffassungen entspricht.
Durch Zusammenarbeit des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes und der Universität von Südafrika können junge Menschen im Kakuma Flüchtlingslager im Norden Kenias akademischen Studien nachgehen. Gutes Lehrmaterial, eine Bibliothek, mit Sonnenenergie betriebene Computer und persönliche Hilfestellung machen das Fernstudium möglich. Die meisten Absolventen gehen in ihre Heimat im Südsudan zurück. Manche haben schon Regierungsposten übernommen.
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