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Der kenianische Solarkocher (Material: zwei Kartons, schwarze Farbe und Reflektorfolien; Kosten: etwa 5.00 Euro) wurde im Wettbewerb für günstige, umweltfreundliche Lösungen für arme Länder mit 75.000 Euro prämiert. Gebrauch dieser Kochstelle kann gesundheitsschädliche Abgase unterbinden und die Vegetation weitgehend schützen, besonders da zurzeit etwa zwei Milliarden Menschen mit Brennholz kochen. Gegenüber andern Solarkochern hat die Box den Vorteil, dass sie einfach und preiswert ist und sich für Massenproduktion eignet.
Nach nur einem Jahr tritt Martha Karua von ihrem Amt zurück, weil sie ihr Reform Programm unterminiert sieht. Präsident Kibaki hat letzte Woche ohne ihr Wissen sieben neue Richter ernannt. Karua war eine der Hauptverbündeten von Kibaki und hatte sich nach dem großen Blutvergießen energisch für eine Koalitionsregierung eingesetzt.
Der Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue, hat der Koalitionsregierung vorgeworfen, das Land weiter zu spalten statt für die nationale Einheit zu arbeiten. Auch müssten die Verantwortlichen sich stärker für die Aussöhnung der Bevölkerung und gegen die wachsende Korruption engagieren.
Der Anfang der Regenzeit in einigen Regionen hat wieder Hoffnung aufkommen lassen, aber die Ernte ist noch weit. Besonders der Norden und Osten des Landes und die Slums sind betroffen, wo 10 Millionen vom Hunger bedroht sind und Kinder von Schulspeisung abhängig sind, wo Wasserstellen austrocknen und Mensch und Tier leiden. Anfang Januar hatte die Regierung schon den Notstand ausgerufen.
3.500 Sicherheitskräfte kämpfen gegen Flammen, die kostbare Wälder und Savannen zerstören. 4.600 ha sollen schon verbrannt sein und Fauna und Flora, auch gefährdete Arten, sind bedroht. Man sucht nach Brandstiftern, aber auch Honigsammler könnten verantwortlich sein.
Um der akuten Wasserknappheit entgegen zu arbeiten und die Fluten zur Zeit heftiger Regenfälle zu vermeiden, plant Kenias Hauptstadt Nairobi, Regenwasser aufzufangen und zu speichern. Nach einem UNEP Bericht hat Nairobi das Potential zwischen sechs und zehn Millionen Menschen mit 60 Liter pro Tag zu versorgen, wenn das Regenwasser effektiv gehandhabt wird.
Die Welthungerhilfe will von April 2009 bis März 2010 etwa 3.5 Millionen Kenianer ernähren, deren Existenz durch große Dürre, hohe Nahrungsmittelpreise, Ausfall der Ernte während der politischen Unruhen vor einem Jahr und der Finanzkrise gefährdet ist. Auch soll Schulspeisung an 1.5 Millionen Kinder garantieren, dass ihre Ausbildung nicht unterbrochen wird. Die Aktion soll 474 Millionen Dollar kosten.
Oscar Kigara, ein freimütiger Kritiker der gesetzeswidrigen Hinrichtungen der Regierung, wurde zusammen mit einem Kollegen nahe dem Wohnsitz des Präsidenten ermordet, Wochen nachdem er mit einem UN Ermittler zusammentraf. Nach einem Bericht der Oscar Foundation sollen seit 2002 8,040 junge Kenianer getötet oder zu Tode gefoltert worden sein. Missbrauch von Seiten der Polizei sei systematisch und weit verbreitet. Die Polizei versuchte, protestierende Studenten zu zerstreuen.
Die beiden Italienischen Schwestern, die im Norden Kenias Kranke und Hungernde betreuten und von dort am 10 November entführt und nach Somalia verschleppt worden waren, sind wieder frei und wohlauf.
Mediator in Kenias politischer Krise, Kofi Annan, will eine Liste von Verantwortlichen für die Gewaltausbrüche nach den letzten Wahlen an den Internationalen Strafgerichtshof weiterleiten. Die Liste wurde einer Untersuchungskommission zusammengestellt.  
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