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74 Tote bei Viehdiebstählen

Pokot Krieger haben ein Turkana Dorf angegriffen, 74 Menschen umgebracht und 2.000 Kühe gestohlen. Die katholische Diözese Lodwar hat sich angeboten, zwischen den verfeindeten Gruppen vermitteln.  

Was die Medien nicht berichteten

Um der sensationellen Berichterstattung der Medien entgegenzuwirken, hat eine Gruppe 'Besorgter Kenianischer Schriftsteller' (CKW) dem Generalstaatsanwalt einen alternativen Bericht über die Unruhen nach dem Wahlen im Dezember überreicht. Darin werden Aktionen von mutigen Bürgern dargestellt, die ihr Leben riskierten, um Gewalt zu verhindern und Mitbürger zu schützen.  

Chaos in Schulen

Die Bischofskonferenz hat in einem Schreiben ihre ernste Sorge über die landesweiten Unruhen in den Sekundarschulen ausgedrückt. Die Gewalt und Zerstörung seien Zeichen dafür, dass Werte und Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft Gefahr laufen, verloren zu gehen. Praktische Maßnahmen, nicht leere Versprechen, seien notwendig, um das Problem zu lösen. Kenia kann es sich nicht leisten, eine ganze Generation der Unvernunft und Zügellosigkeit zu opfern.

„Pax Romana“ in Afrika

In einem von Pax Romana organisierten internationalen Kongress der katholischen Intellektuellen in Nairobi haben die 300 Delegierten klar ausgedrückt, dass nur durch Zusammenarbeit zwischen internationalen Institutionen und lokalen Behörden kriegerische Auseinandersetzungen vermieden werden könnten. Auch sei Migration ein zu respektierendes Menschenrecht. Die 1947 in Rom gegründete und in Genf stationierte katholische Organisation Pax Romana ist von der UNO und der EU anerkannt.

Agrosprit-Projekt im Tana-Delta vorerst gestoppt

Die kenianische Gerichtsbarkeit hat eine Verfügung erlassen die Arbeiten am Tana Sugar Integrated Project (TISP) zeitweise einzustellen, um die Einsprüche der Umweltschützer und Anwohner zu prüfen. Auf ca. 22.000 Hektar Land, in einer ökologisch wertvolle Naturlandschaft, sollen täglich 8000 Tonnen Zuckerrohr verarbeitet und 23 Mio. Liter Ethanol pro Jahr gewonnen werden.

Ein Sieg über Diskriminierung

Ein Gericht in Kenia hat erstmals die Kündigung einer HIV infizierten Frau als unrechtmäßig erklärt. Die Kellnerin wurde vor 5 Jahren entlassen, als ihr Arbeitgeber ohne ihr Wissen festgestellt hatte, dass sie HIV positiv sei. Arbeitgeber, behandelnder Arzt und Krankenhaus stritten indiskretes Handeln ab, erklärten sich aber bereit, das Bußgeld von US$ 33 000 zu zahlen, um die Sache zu bereinigen.

Gegen Korruption

Kenias Finanzminister tritt vorübergehend zurück, um die Untersuchung in den umstrittenen Verkauf eines Luxushotels zu ermöglichen. Die Kontroverse droht die Koalition zu spalten, die nach den langen Gewalttaten mit Mühe zustande kam. Deshalb ist schnelles Handeln angesagt.

Unvorstellbare Grausamkeit

Ärzte ohne Grenzen haben im Westen Kenias ein erschreckendes Ausmaß an Folter und sexueller Gewalt aufgedeckt. In einer militärischen Aktion gegen eine Miliz Gruppe sind Tausende Zivilisten gefangen, die der blinden Gewalt von beiden Seiten ausgesetzt sind. Die Miliz griff zu den Waffen, um sich gegen eine ungerechte Landverteilung in der fruchtbaren Mt Elgon Region zu wehren.

Schritte zur Versöhnung

Ein Symposium an der kath. Universität von Ostafrika ist ein Versuch der Kirche, einen Beitrag zum Frieden nach den Gewalttätigkeiten zu leisten. Themen sind: Einheit in Vielfalt, die Entmystifizierung von Frieden und Wege zu Heilung und Versöhnung. Auch eine Fußwallfahrt von Nairobi zum Heiligtum der Märtyrer von Uganda soll eine Friedensinitiative sein.

Spendenfond für Flüchtlinge

Die etwa 300 000 Menschen, die während der Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen geflohen sind, können mit dem geplanten Hilfsfond in ihre Städte und Dörfer zurückkehren. Ausländische Regierungen und Unternehmen und Freiwillige sollen sich an dem Heimkehrerprojekt beteiligen. Die Koalitionsregierung indes will die Völkerrechtsverletzungen im Land, die zu dem Flüchtlingselend führten, hart bestrafen.
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