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Zum ersten Mal ist es einem afrikanischen Migranten gelungen, den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla mit einem Gleitschirm zu überfliegen und so in EU Territorium zu gelangen. Die spanische Polizei konnte den illegalen Ankömmling nicht fassen und identifizieren. Immer wieder versuchen afrikanische Flüchtlinge, die 6 - 10 Meter hohen streng bewachten Grenzzäune aus Stacheldraht zu erklimmen, um in eine der beiden Exklaven, Ceuta oder Melilla, zu gelangen. Manche wagen es, bei Ebbe aufs offene Meer zu schwimmen, um die Grenze zu umgehen. Viele starben bei ihren Versuchen; andere wurden verletzt oder gefangen. Trotzdem harren noch Hunderte in den umliegenden Wäldern auf ihre Chance, nach Europa zu gelangen.

Burkina Faso hat am Samstag die sofortige Einstellung der Sendungen von Radio France Internationale (RFI) angeordnet und dem Sender vorgeworfen, eine "Botschaft der Einschüchterung" zu verbreiten. RFI habe zu einem "verzweifelten Manöver terroristischer Gruppen" beigetragen, um Tausende von burkinischen Bürgern, die für die Verteidigung des Landes mobilisiert wurden, abzuschrecken, sagte der burkinische Regierungssprecher Jean Emmanuel Ouedraogo. Die Leitung von RFI erklärte, dass sie " gegen die völlig unbegründeten Anschuldigungen protestiert“. RFI wird jede Woche von mehr als 40 % der Bevölkerung gehört. Nach Mali, einem weiteren Land, das von einer Militärjunta regiert wird und gegen dschihadistische Kräfte kämpft, ist es das zweite westafrikanische Land, das in diesem Jahr RFI verbietet.

Am Ufer des Jukskei-Flusses, in einem Vorort von Johannesburg sind bei einer Taufzeremonie die Menschen von einer plötzlichen Sturzflut und starken Strömung überrascht worden. Bisher wurden 14 Leichen aus dem Fluss geborgen; sechs werden noch vermisst. Die Gemeinden versammeln sich oft zu kirchlichen Ritualen, wie z. B. Reinigung und Taufe, entlang des Flusses Jukskei, der durch viele Townships fließt, darunter Alexandra im Osten von Johannesburg. Südafrikas Behörden raten davon ab, Rituale in Flüssen abzuhalten.

Nach den Sonntagsgottesdiensten folgten die Kirchenbesucher in Kinshasa und anderen Großstädten einem Aufruf der Konferenz der katholischen Bischöfe. Die Demonstranten in Kinshasa sangen und trugen Transparente mit der Aufschrift: "Nein zur Balkanisierung, nein zur Heuchelei der internationalen Gemeinschaft. Die Demokratische Republik Kongo ist nicht käuflich." Zehntausende von Christen gingen so am Sonntag auf die Straße.  Die Massenproteste waren die bedeutendsten seit der Eskalation der Kämpfe zwischen den staatlichen Kräften und der M23 Rebellen in den letzten Monaten. Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen hat die Gewalt schätzungsweise 390.000 Menschen vertrieben. Die Demokratische Republik Kongo hat ihr Nachbarland Ruanda beschuldigt, die M23 zu unterstützen, ein Vorwurf, den Kigali zurückgewiesen hat. Die M23, eine mehrheitlich kongolesische Tutsi-Gruppe, nahm 2012 kurzzeitig die Stadt Goma ein. 2013 folgte ein Friedensabkommen und viele M23-Kämpfer wurden in das Militär integriert. Ende 2021 nahm die Gruppe die Kämpfe wieder auf und behauptete, die Demokratische Republik Kongo habe unter anderem eine Zusage zur Integration ihrer Kämpfer in die Armee nicht eingehalten.

Auf einem Linienflug von Kapstadt nach München ist die A350-900 der Lufthansa in der angolanischen Hauptstadt notgelandet. Nachdem das Flugzeug 4X über der Küste von Luanda gekreist war, um überschüssigen Treibstoff zu verbrauchen und das Gewicht zu reduzieren, erfolgte ein sicherer Landeanflug auf den internationalen Flughafen Quatro de Fevereiro. Während viele internationale Fluggesellschaften Luanda nicht mehr anfliegen, bietet Lufthansa glücklicherweise immer noch Direktflüge von ihrem Frankfurter Drehkreuz an. Die Reisenden werden Tage verspätet in Europa ankommen.

In Solidarität mit den Bürgern, die von der anhaltenden Dürre und dem daraus folgenden Hunger betroffen sind, hat sich das Kabinett geeinigt, ein Monatsgehalt an die hungernden Kenianer abzugeben. Das Präsidium kritisierte auch die „unannehmbar hohen“ Preise für das Grundnahrungsmittel Mais. Im Februar soll tonnenweise Mais importiert werden. Vorher sollen die lokalen Bauern eine Chance haben, ihre Produkte auf den Markt zu bringen, aber diese reichen bei Weitem nicht aus gegen den Hunger. Die Regierung hat auch eine Spendenaktion angekündigt, unter anderem über eine mobile Geldplattform, um für die Opfer der Dürre zu spenden.

MTN Ghana  bereitet sich auf die mögliche Deaktivierung eines Viertels seiner Kunden-SIM-Karten vor, um der Richtlinie der ghanaischen Regulierungsbehörden zur biometrischen Registrierung nachzukommen. Mit Stand vom 26. November hatten etwa 22,1 Millionen MTN-Ghana-Abonnenten die erste Phase abgeschlossen, (die SIM-Karte zusammen mit einem nationalen Personalausweis online zu registrieren) während 16,4 Millionen die Bio-Capture-Phase (sich in einem Geschäft biometrisch scannen lassen) durchlaufen hatten. Dies bedeutet, dass 5,7 Millionen Abonnenten am 1. Dezember für eine Deaktivierung in Frage kämen. MTN sagte, dass es sich der Registrierung verpflichtet hat, um eine genaue Kundendatenbank aufzubauen, die dazu beiträgt, Betrug im Land zu minimieren.

Die seit der Unabhängigkeit 1990 an der Macht befindliche Südwestafrikanische Volksorganisation (Swapo) wird 2024 mit Netumbo Nandi-Ndaitwah zum ersten Mal eine Frau als Präsidentschaftskandidatin aufstellen. Präsident Hage Gottfried Geingob hat dann seine beiden Amtszeiten beendet. Auf dem Parteitag wählte Swapo Nandi-Ndaitwah, die stellvertretende Premierministerin und Ministerin für internationale Beziehungen ist, zur Vizepräsidentin. Sie hat einen tadellosen Ruf. Namibia, nach Südafrika die zweitjüngste Demokratie im südlichen Afrika, hatte schon einige Korruptionsskandale zu verzeichnen. Der bekannteste war der Fishrot-Skandal, bei dem 10 ehemalige Politiker, Geschäftsleute und Anwälte der Bestechung und Korruption beschuldigt werden, weil sie Millionen von Dollar aus der namibischen Fischereiindustrie abgezweigt haben.

Die Zambezi River Authority, die den Kariba-Staudamm betreibt, erklärte in einem Schreiben vom 25. November, dass der Wasserstand des größten Wasserkraftwerks einen Rekordtiefstand erreicht hat und die Stromerzeugung eingestellt werden muss; das gilt bis im Januar2023, wenn der Wasserstand neu überprüft wird und sich hoffentlich verbessert hat. Die Kohlekraftwerke, die ebenfalls einen Teil des Stroms liefern, sind aufgrund der veralteten Infrastruktur, unzuverlässig. Das Solarpotenzial des Landes ist noch nicht voll erschlossen, um die Versorgung sinnvoll zu ergänzen. In den letzten Monaten waren Haushalte und Industriebetriebe stunden- und manchmal tagelang ohne Strom. Das Wasserkraftwerk Kariba South versorgt Simbabwe mit rund 70 % seines Stroms.

Daten belegen, dass im November 2022 mehr als 10.000 in Nigeria ausgebildete Ärzte im Vereinigten Königreich registriert waren, und dass über 1.000 dieser Ärzte zwischen dem 1. Januar und dem 30. September 2022 zugelassen wurden. Der Präsident von NARD (Nigerian Association of Resident Doctor) teilte mit, dass im Durchschnitt jeden Monat zwischen 100 und 160 Ärzte das Land verlassen. Doctors for Change (DFC) wurde als WhatsApp-Gruppe ins Leben gerufen, um eine Plattform für zurückkehrende medizinische Fachkräfte zu schaffen. Sie sehen die Diaspora als „Nigerias Brain Gain“. DFC ist nun eine Bewegung von über 300 nigerianischen Gesundheitsfachleuten mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Fachbereichen, die in Nigeria und in der Diaspora praktizieren und sich für die Umgestaltung des nigerianischen Gesundheitssystems, nach indischem Vorbild, einsetzen.

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